Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 05.05.2013

Gold wird aus technischer Sicht gehandelt, nicht aus fundamentaler Sicht. Es ist einfach unbegreiflich, warum so viele Gold-Promoter all den Unsinn über die Fundamentaldaten verbreiten. Also auf mich wirkt das verdächtig. Sie versuchen verzweifelt, die Leute zum Kaufen zu bewegen, und haben keinerlei Respekt für deren finanzielles Überleben.

Im Folgenden finden Sie den Quartalschart für Gold auf Dollarbasis seit 1975. All den Unsinn bezüglich der Fundamentaldaten – von Fiatgeld bis hin zu Fort Knox – gab es bereits 1971. Und wie Sie sehen, machte all das nicht den geringsten Unterschied, als Gold einen 19-jährigen Rückgang hinlegte. Der Tiefpunkt kam dann 21 Jahre später in 2001.

Sehen Sie sich diesen Chart genau an. Ich habe einfach einen Aufwärtskanal eingezeichnet, indem ich das Tief von 1976 mit dem Tief von 2001 verbunden und dann eine Parallele aus dem Zwischenhoch 1983 und dem Hoch von 1980 gezogen habe. Danach habe ich Pfeile an den technischen Widerständen platziert, wo ein Test stattfand. Der dritte Pfeil markiert den Bereich für den künftigen Test.

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Sehen Sie sich auch den Oszillator an. Dieser verdeutlicht, dass es Phasen der Stärke und Phasen der Schwäche gibt. Nichts steigt auf immer und ewig. Und wer das begreift, wird auch überleben – wer gehirngewaschen ist, wird hingegen recht schnell von seinem Geld befreit werden.

Diese Gold-Promoter sind gefährlich. Sie sind nicht darauf aus, den Leuten zu helfen – und so gesehen sind sie auch nicht anders als die Investment-Banker in New York. Es geht ausschließlich darum, Geld zu machen.

Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich das Geld nicht brauche. Keinem ist es je gelungen, mich zu kaufen – und genau das geht ihnen auch am meisten gegen den Strich. Sorry – ich habe nichts geerbt, sondern mein Glück ist, dass ich über das Talent verfüge, traden zu können. Und meine Kunden und verschiedene Regierungen haben das auch begriffen. Ich habe hier also keine speziellen Interessen. Die Dinge sind nun einmal, was sie sind.

Ich hoffe darauf, dass wir das Blatt wenden können, wenn alles in Schutt und Asche gelegt wird. Ich hatte meinem Freund Milton Friedman versprochen, dass ich meine durch meine weltweiten Kunden gewonnen Erkenntnisse mit anderen teilen würde. Wenn ich dazu beitragen kann, die Bewegung in Richtung Totalitarismus zu verhindern, dann werde ich auch das Gefühl haben, dass meine Untersuchungen nicht umsonst gewesen sind.

Und derzeit kommen auch viele andere Leute auf der Welt zusammen. Dieses Wochenende hatten wir ein Abendessen mit Regierungen asiatischer Länder, die einst hinter dem Eisernen Vorhang waren. Irgendjemand muss es ja versuchen. Und das ist auch der einzige Grund, warum wir in der Schweiz gegenwärtig eine internationale Denkfabrik aufbauen, die frei von der Europäischen Union und der USA ist.

Was geschehen muss, muss geschehen. Das ist wie eine Marktkorrektur – es ist einfach notwendig. Nur bei bedeutenden Ereignissen sehen wir uns zum Handeln veranlasst. Solange die Sache nicht zusammengebrochen ist, werden die Regierungen auch nichts tun, um sie wieder instand zu setzen.

Das Ziel besteht darin, die Regierungsvertreter darauf aufmerksam zu machen und ihnen auf den Füßen zu stehen, wenn der Crash kommt – und vielleicht, aber nur vielleicht, sind wir dann in der Lage, den Baum in die richtige Richtung zu drücken, so dass er uns und unsere Freiheit nicht zermalmt, wenn er zu Boden geht. Ich wurde Amerikas Nelson Mandela genannt – ich wurde mit Sicherheit aber auch schon viel Schlimmeres genannt.

Mich interessiert es also gar nicht, was die Gold-Promoter denken oder ob sie mich hassen. Sollen sie doch. Sollen sie doch dasselbe machen wie die Banker in New York und die korrupten Politiker – die denken auch immer nur an sich. Wo wollen sie ihre Ausbeute eigentlich ausgegeben, wenn sie alles andere nicht interessiert, nicht einmal die Zukunft ihrer eigenen Kinder?

Einige hatten mich gefragt, ob es jemals eine erfolgreiche Währungsunion gegeben hat. Ja. Der Deutsche Zollverein beispielsweise. Bei ihm handelte es sich im Grunde um die Vereinigung von 25 unterschiedlichen Zentralbanken. Doch warum war diese Vereinigung ein Erfolg gewesen? Weil es zu Föderalisierung kam und Deutschland eine Nation wurde. In den USA war es genau so, dort führten die Kolonien ebenfalls eine Währungsunion durch. Und auch sie waren erfolgreich, weil eine Föderalisierung stattfand und die Schulden der einzelnen Bundesstaaten vereinheitlicht wurden.

Und das ist der Schwache historische Faden des gesamten Euro-Konstrukts. Diese Katastrophe ist Teil des Gesamtzusammenbruchs des Sozialismus, also des Versuchs des Westens, ein klein wenig Kommunismus zu implementieren, so wie man ein klein wenig schwanger ist. Marx ist tot – und jetzt müssen wir noch seine Ideen begraben.

Andere behaupten, dass Böse fände sich bei der Elite und den Konzernen. Und dann sprechen sie sich im Grunde für Kommunismus aus, so als würde irgendetwas dadurch erreicht werden, dass man alles in die Hände der Regierungen legt. Die menschliche Natur ist immer dieselbe – ganz egal, ob nun im Privat- oder im Staatssektor.

Es gibt keine Elite-Verschwörung, wo Leute in der Lage wären, die Weltwirtschaft zu manipulieren. Das ist kompletter Schwachsinn! Wenn das wahr wäre, ja warum haben sie unsere Firma dann während jeder Krise angerufen? Die Sache ist völlig außer Kontrolle. Da hat überhaupt niemand die Kapitänsmütze auf. Die Banker manipulieren die Märkte ausschließlich, um das schnelle Geld zu machen. Sie halten nicht jahrzehntelang Short-Positionen, um irgendetwas zu manipulieren. Es geht nur um die Profite, darum, wie viel Gewinn man dieses Quartal machen kann.

Wären diese Geschichten wahr, ja warum brauchte dann selbst Goldman Sachs – die Firma, die die Gruppe meines Wissens ja anführt – ein Rettungspaket und einen Kredit von USD 5 Milliarden von Warren Buffett? Da gibt es keine Elite, die die Welt kontrolliert. Die Weltwirtschaft läuft auf Autopilot, und irgendjemand hat seine Kaffeetasse verschüttet und ist auf den Selbstzerstörungsknopf gekommen.

Die Römer hatten das Amt des Volkstribuns geschaffen. Zunächst war das eine unabhängige Person, die gegen jeden Regierungsvertreter Anklage erheben konnte. Eine solches Amt wäre überhaupt nichts ins Leben gerufen worden, hätte es keine Korruption gegeben! In den USA haben wir mit dem „Office of the Inspector General“ genau dasselbe Amt, aber in den USA wurde dieses Amt unter dem Justizministerium angesiedelt und der Justizminister wird politisch ernannt – die Sache ist also ein Witz; da gibt es keine Unabhängigkeit.

Darüber hinaus ist es in den USA auf Bundesebene so, dass, sollte ein Broker all Ihr Geld stehlen wie MF Global, Sie kein Recht haben, Klage zu erheben. Nur die US-Regierung darf das tun. Historisch gesehen wurde das jedoch nie getan. Auf diese Art wird die Korruption geschützt – so wie in New York, wo sie ganz genau wissen, dass sie, wenn sie die Macht in den Händen halten, keine Strafverfolgung fürchten müssen.

Die Struktur ist also fehlerhaft. Die Regierung agiert hier in Wirklichkeit als Diktator. Die Menschen haben überhaupt nichts zu melden. Die Regierungsvertreter machen, was sie wollen, und glauben, sie hätten das Recht, mit dem Leben aller anderen Menschen zu spielen, während sie völlig unfähig sind, irgendetwas zu managen.

Also sorry – ich sehe da keinen Unterschied zu den Gold-Promotern, die immer nur „Kaufen“ sagen … Es gibt immer Korrekturen. Das hat nichts mit Verschwörungstheorien zu tun, die sie verbreiten, um ihre falschen „Ratschläge“ zu rechtfertigen – ähnlich wie bei Autoverkäufern, die sind heutzutage noch am wenigsten reguliert. Auch die Gold-Promoter müssen nicht offenlegen, ob sie von den Bankern, die die technischen Hochs verkaufen, bezahlt werden.

Goldpreisausblick

Wir werden demnächst unsere Computermodelle für den Irrsinn, den wir diesen Herbst sehen werden, veröffentlichen. Im Folgenden Finden Sie beispielhaft eine kurze Tabelle für Gold, die die Trendwenden, Panikzyklen und Kursmuster aufzeigt.

gold2013-2018

Wie Sie sehen, rechnet unser Computermodell für 2013 einen Rückgang (D) des Goldpreises, während es ab 2014 wieder zu einer Trendwende mit steigendem Goldpreis (U) kommt. Die Gold-Unterstützer – die mich immer dann hassen, wenn Gold fällt – werden mich wieder lieben, wenn der Preis abermals steigt …

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