Eric King, King World News, 07.05.2013

Der leitende Citibank-Analyst Tom Fitzpatrick sprach heute mit King World News über die jüngsten Verwerfungen am Gold- und Silbermarkt und sagte, dass die Anleger bei Gold wie auch Silber mit massiven Zugewinnen rechnen müssten, wenn die Korrektur abgeschlossen ist. Im Folgenden finden Sie Auszüge dieses fantastischen Interviews und zwei interessante Charts.

Eric King: „Tom, wie sieht die Situation nach den jüngsten Verwerfungen bei Gold und Silber aus?“

Tom Fitzpatrick: „Bei Gold hatten wir ja eine wichtige Basis bei rund USD 1.525 pro Unze ausgemacht, und wie Sie wissen, hat der Goldpreis diese Basis durchbrochen. Und das Metall hat diese bedeutende Stützungslinie sehr schnell durchbrochen, was für eine sehr große Bereinigung des Markts gesorgt hat.

Sollte Gold von einem Doppelhoch aus gefallen sein, könnte das [kurzfristige] Preisziel ein klein wenig unter dem jüngsten Preisbereich liegen. Das würde eine Kursbewegung auf USD 1.260 pro Unze bedeuten, womit wir sehr nah bei den jüngsten Tiefs liegen würden (rund 5% unter dem jüngsten Tief).

Sollte Gold auf dieses Preisziel absinken, würde sich die Korrektur von ihrem Hoch bis zum Tief gerade einmal auf gut 34% belaufen. Das würde fast perfekt dem Ausmaß der Korrektur des Jahres 2008 entsprechen. Wir sollten uns hier daran erinnern, dass der Goldmarkt zu jener Zeit ebenfalls ein Tief ausbildete, sich daraufhin erholte und dann, kurze Zeit später, ein weiteres, vorübergehendes neues Tief ausbildete.

Und dieses Tief wurde, wie sich später herausstellte, zur Plattform für einen massiven Anstieg im Goldmarkt. Wir sind kurzfristig also ein klein wenig vorsichtig. Es könnte noch ein paar weitere Turbulenzen geben, denen dann ein neues, vorübergehendes Tief folgt.

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Aber selbst wenn es so kommen sollte, dürfen wir nicht vergessen, was passierte, nachdem Gold dieses Tief in 2008 ausgebildet hatte. In den darauffolgenden drei Jahren hatte sich der Goldpreis dann buchstäblich verdreifacht. Und wir sind der Meinung, dass der Goldpreis letztlich auf USD 3.500 pro Unze klettern wird. Sollten wir ein neues Tief ausbilden, dem dann eine Verdreifachung des Goldpreises folgt, ja dann würden wir bei den USD 3.500 pro Unze landen.

So schmerzlich es auch gewesen sein mag, wir sind immer noch der Auffassung, dass diese Korrektur für den säkularen Bullenmarkt –  der noch viele Jahre anhalten dürfte – im Gesamtkontext gesund ist.“

Im Hinblick auf Silber führte Fitzpatrick aus:

„Wenn man sich die Abwärtsbewegung bei Silber anschaut, die während der Jahre 2008 und 2009 stattfand, dann reichen wir [mit der jetzigen Korrektur] aus prozentualer Sicht daran bisher noch nicht heran. Ich glaube, dass sich die Korrektur nun ihrem Ende nähert. Aber könnte es auch noch etwas mehr Druck geben, wodurch Silber auf ein neues Tief einbricht? Das ist mit Sicherheit denkbar, speziell wenn noch die Gefahr besteht, dass es bei Gold zu einem Preisniveau von USD 1.260 pro Unze kommt.

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In Wirklichkeit verläuft jedoch genau unter der Marke von USD 20 pro Unze eine starke Stützungszone, auch direkt über der Marke von USD 21 pro Unze. Dieser Preisbereich stünde auch mit dem Bodenmuster in Einklang, das während des Jahres 2008 ausgebildet wurde. Sollte Silber knapp unter der Marke von USD 20 pro Unze gehandelt werden, dürfte das die Plattform sein, von wo aus Silber wieder steigt und aller Vorausschau nach auf neue Allzeithochs klettert. Es besteht allerdings die Gefahr, dass es noch zu diesem weiteren Abwärtsschub kommen wird.“

Eric King: „Wie geht es von hier aus weiter? Ich frage Sie deshalb, weil ich weiß, dass Sie langfristig mit einen Goldpreis von mehreren tausend Dollars und Silber im dreistelligen Preisbereich rechnen.“

Tom Fitzpatrick: „Bei Silber wäre ein dreistelliger Preis natürlich ein gewaltiger Kurssprung, aber es ist nicht auszuschließen, dass wir im Laufe der Zeit derartige Anstiege sehen werden. Zurzeit konzentrieren wir uns aber wesentlich stärker auf den Goldpreis, und dieser würde natürlich auf Silber ausstrahlen.

Wir sind nach wie vor der Meinung, dass die weltweiten Zentralbanken ihre Gelddruckaktivitäten überall auf dem Planeten ausweiten, um zu reflationieren und zu inflationieren. Und trotz des jüngsten Drucks, den wir im Gold- und Silbermarkt sahen, gehen wir immer noch davon aus, dass es genau dieses Umfeld ist, das für Gold und dementsprechend auch für Silber sehr positiv sein wird.

Unser langfristiges Preisziel für Gold ist, dass das Metall in den Preisbereich von USD 3.400 bis USD 3.500 pro Unze vorstoßen wird. Wir sehen keinen Grund, warum wir unser Preisziel ändern sollten. Wir sind immer noch der Meinung, dass wir in den nächsten paar Jahren eine Kursbewegung dieser Größenordnung sehen können. Das würde natürlich auch neue Silberallzeithochs bedeuten. Wir müssen einfach abwarten und beobachten, ob das nun auch einen dreistelligen Silberpreis bedeutet. Zumindest würde es bei Silber für USD 70 bis USD 75 pro Unze sprechen, und es ist vorstellbar, dass Silber sogar im dreistelligen Preisbereich gehandelt wird.“

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