Der neue Strategiebericht des britischen Verteidigungsministeriums erweitert seinen Ausblick bis in das Jahr 2040 und sieht eine globale Elite aufkommen, die „über der Ebene der einzelnen Staaten sitzt und die globale Agenda beeinflusst“

Daniel Taylor, Old-Thinker News, 18.03.2010

2006 veröffentlichte das Verteidigungsministerium Großbritanniens (MoD) einen Bericht mit dem Titel „DCDC Strategic Trends 2007 – 2036“, in welchem mögliche Szenarien für Technologie, Gesellschaft und die Weltpolitik beschrieben werden. Im Februar wurde nun ein neuer Bericht des MoD mit dem Titel „Global Strategic Trends – Out to 2040“ veröffentlicht, der die strategische Vision des Ministeriums bis in das Jahr 2040 erweitert.

In den 168 Seiten des Berichts finden sich die folgenden Höhepunkte. Der neue Bericht des MoD, der auf seinen Vorgängern aufbaut, beschreibt rasche gesellschaftliche Veränderungen, die solche Personen zu „radikalisieren“ drohen, welche bemüht sind Traditionen und Ansichten aufrecht zu erhalten, während eine globale Elite „auf einer Ebene über den einzelnen Staaten sitzt und die weltweite Agenda beeinflusst“. Bis 2040 sieht das MoD eine von Spannungen geplagte „globale Gesellschaft“ voraus, die ihre Ursache in der Globalisierung und zunehmenden sich durch Hochtechnologie noch verstärkenden Unterschieden zwischen den Gewinnern und Habenichtsen finden:

„Die sozialen Spannungen, welche durch die aufdringliche globale Kultur verursacht werden, wirken höchstwahrscheinlich auf Jene am intensivsten, die darum bemüht sind ihre einheimischen und traditionellen Bräuche und Traditionen zu erhalten und sich durch die Veränderungen bedroht fühlen. Dies führt wahrscheinlich zu einer zunehmenden Zahl an Personen und Gruppen – von denen sich viele um einzelne Themen herum gruppieren, die sie von der größeren Gesellschaft unterscheiden – die marginalisiert und wohlmöglich radikalisiert wird.“

Diese Themen, gemeinsam mit der Antwort der Öffentlichkeit auf wirtschaftliche Entbehrungen, sind es, welche die strategischen Visionen der Regierungen der westlichen Welt antreiben. 2008 stand in dem vom US-Army War College veröffentlichten Bericht „Known Unknowns: Unconventional Strategic Schocks in Defense Strategy Development“:

„Weit um sich greifende bürgerliche Gewalt innerhalb der Vereinigten Staaten würde das Verteidigungsestablishment zwingen ihre Prioritäten im schlimmsten Falle neuauszurichten um die grundlegende Ordnung im Inland und die Sicherheit der Menschen zu verteidigen.“

Mit dem Aufbau der Herrschaftsmaschinerie für die Terrorismusbekämpfung, sie sich nun nach innen wendet, hat die westliche Welt eine beispiellose Vorbereitung für Unruhen im Inland erlebt.

Hinzukommt, dass der jüngste Global Strategic Trends Report auch mit der Erderwärmungsangst hausieren geht, die von immer mehr Menschen als Ausrede für die Einführung drakonischer Eingriffe in ihr Leben abgelehnt wird. Tatsächlich ist es jedoch so, dass das MoD als Antwort auf den Klimawandel ein Abrücken von der „Wahlfreiheit“ hin zu „nachhaltigeren“ Praktiken vorhersagt und berichtet eiskalt:

„Die Industrieländer werden wahrscheinlich einen Grad der Umwandlung erfahren, da sie sich von einer konsumorientierten Gesellschaft, die auf Wahlfreiheit beruht, hin zu einem beschränkterem, nachhaltigerem gesellschaftlichen Modell bewegen, dass finanzielle und soziale Anreize in Richtung ökologischerer Methoden bietet und Verschwendung entmutigt.“

„Das Aufkommen der globalen Elite“

Der Staat wird in den weltweiten Angelegenheiten die vorherrschende Rolle behalten, so der MoD-Bericht, aber „das Auftauchen einer globalen Elite, eines mächtigen Netzwerks von Personen und Institutionen, die über der Ebene der einzelnen Staaten sitzt und die global Agenda beeinflusst, ist auch möglich.“

Während der Bericht den Aufstieg einer weltweiten Elite vorhersagt, handelt es sich bei der Existenz derselbigen um eine reichlich belegte Tatsache. Eine der Einflussmethoden der globalen Elite, über die sie verfügt, sind große Stiftungen. Wie im MoD-Bericht erklärt wird, operieren diese über den einzelnen Staaten und beeinflussen die globale Agenda.

In einem Interview mit der Zeitung „Seattle Times“ wurde der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, gefragt:

„Einige sagen das Auftauchen superreicher Philanthropen, wie der Gates Foundation, habe die Effektivität der Vereinten Nationen und ihrer Mitgliedsorganisationen, wie der Weltgesundheitsorganisation, untergraben.“ Moon antworte: „Ganz im Gegenteil, das ist es was wir wirklich wollen – Spenden von der Unternehmergemeinde, wie auch von den Philanthropen. Wir brauchen politische Unterstützung, aber das ist nicht das Einzige, was wir brauchen. Nichtregierungsorganisationen und Philanthropie und viele Stiftungen, wie die Bill Gates Foundation – sie haben eine sehr wichtige Rolle inne…“

In New York traf sich im Mai 2009 der sogenannte „Club der Guten“ in der Wohnung von Sir Paul Nurse, dem Präsidenten der Rockefeller University. Laut der London Times, war das Treffen so geheim, dass „einigen der Assistenten der Milliardäre gesagt wurde, sie wären bei ´Sicherheitsberatungen`“. David Rockefeller Junior, Bill Gates, Warren Buffett, George Soros, Michael Bloomberg, Ted Turner und Oprah Winfrey nahmen alle daran teil. Die London Times berichtete: „Während des Essens besprach man, wie man über ein „gemeinsame Sache“ Einvernehmen erzielen könne, um sie ihren Interessen nutzbar zu machen.“ Die Zeitung interviewte einen Gast des Treffens, der sagte, die Gruppe wollte sich im Geheimen treffen, damit ihre Aussagen nicht in den Medien landen und „als alternative Weltregierung geschildert werden“.

In Verteidigung dieser Geheimniskrämerei sagte der Gast: „Sie müssen unabhängig von den Regierungsbehörden sein, die nicht in der Lage sind die Katastrophe abzuwenden, welche wir alle heraufziehen sehen.“

„Nicht angeschlossen zu sein, könnte als verdächtig angesehen werden“

Viele Zukunftsforscher und Wissenschaftler sehen voraus, dass sich die Technologie bis 2040 – und wahrscheinlich schon früher – exponentiell weiterentwickelt haben wird und die stark erhoffte „Singularität“ näher rückt. Das MoD deutet auf einige dieser möglichen Entwicklungen hin, wozu auch das Aufkommen des Internets der Dinge, tiefgreifende lebensverlängernde Technologie und Überwachung der Mitarbeiter durch Geräte zur Erfassung von Stimmungen zählen.

Computer werden in alle Bereiche der Umwelt vordringen:

„Die virtuellen Netzwerke werden aus Kommunikationsservern bestehen, die Personen und Objekte miteinander verbinden, viele von ihnen werden durch individuelle Internet Protokoll (IP) Adressen mit einander vernetzt sein…[Schließlich könnte es schwierig werden] die Außenwelt abzuschalten…Selbst unter Jenen, die sich ausdrücklich für den Lebensstil entscheiden losgelöst zu bleiben, könnte die Entscheidung nicht angeschlossen zu sein, als verdächtiges Verhalten angesehen werden.“

Des Weiteren wird lebensverlängernde Technologie „einen bedeutenden Einfluss auf die globale Gesellschaft haben“ und „der anfängliche Zugang…könnte hochgradig ungleich und nur den reicheren Mitgliedern der Gesellschaft vorbehalten sein.“

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