Obwohl Gold der König unter den Geldmetallen ist, wird es Silber sein, wo die richtigen Zugewinne gemacht werden. Das neue Allzeithoch bei den Silber Eagle Verkäufen der U.S. Mint ist ein erster Hinweis auf das, was Silberbugs in Zukunft noch erwarten wird
Steve St. Angelo, SRSrocco Report, 26.07.2013
Obwohl sich der Besitz von Edelmetallen künftig noch als sehr weise Entscheidung herausstellen wird, um das Vermögen zu schützen und in die Zukunft zu investieren, wird es Silber sein, dass letztlich zum „König der Investment-Zugewinne“ avancieren wird. Ein guter Gradmesser für die Einzelhandelsnachfrage nach Gold und Silber sind die Verkäufe von Anlagemünzen durch die US-Prägeanstalt.
In den ersten drei Monaten dieses Jahres haben Investoren rund 48-mal mehr Silber Eagles gekauft als Gold Eagles. Nach dem massiven Edelmetall-Preisrutsch vom 12.04.2013 kauften die Anleger aus prozentualer Sicht dann aber plötzlich viel mehr Gold Eagles, da der Preis des gelben Metalls innerhalb von zwei Tagen um USD 200 pro Unze gefallen war.
In dem oben stehenden Chart können wir das Ergebnis der Preisbewegungen sehen. Lag das Silber-Eagles/Gold-Eagles-Verhältnis im März noch bei 54:1, ist es im April auf 20:1 gesunken. Laut der US-Prägeanstalt wurden im April 4.087.000 Silber Eagles verkauft, während die Anleger 209.500 Gold Eagles kauften.
Im Folgenden finden Sie die Menge der dieses Jahr verkauften Gold Eagles:
- Januar – 150.000 Unzen,
- Februar – 80.500 Unzen,
- März – 62.000 Unzen,
- April – 209.500 Unzen,
- Mai – 70.000 Unzen,
- Juni – 57.000 Unzen,
- Juli – 36.500 Unzen.
Nun, wenn wir uns den oben stehenden Chart anschauen, dann sehen wir, dass das Verhältnis nach April gestiegen ist. Im Mai lag es bei 49:1 und dann im Juni bei 57:1. Im Juli ist dann aber etwas sehr verblüffendes geschehen: Die Anleger haben 95-mal mehr Silber Eagles gekauft als Gold Eagles.
Derzeit lässt sich in der Tat ein sehr interessanter Trend beobachten. Wenn wir die Durchschnittspreise für Gold und Silber für den Monat Juli nehmen und sie mit den Verkaufszahlen der US-Prägeanstalt multiplizieren, stellen wir nämlich fest, dass im Juli USD 46,6 Millionen an Gold Eagles und USD 68 Millionen an Silber Eagles verkauft worden sind. Die Anleger kaufen auf Dollarbasis gegenwärtig also fast 50% mehr Silber Eagles als Gold Eagles.
Darüber hinaus sind die Verkäufe von Silber Eagles in 2013 atemberaubende 45% höher als in 2012. Wenn wir uns den unten stehenden Chart anschauen, sehen wir, dass die Silber Eagle Verkäufe aktuell ein neues Allzeithoch verzeichnen.
In den ersten sieben Monaten des Jahres 2012 hat die US-Prägeanstalt 19,67 Millionen Silber Eagles verkauft, was gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von 22% entsprach. Aber die Verkäufe von 2013 in Höhe von 28,5 Millionen Unzen haben nicht nur die Verkäufe von 2012 um 45% überflügelt, sondern liegen auch 13% über denen des Jahres 2011 – und hier sind ja noch nicht einmal die finalen Zahlen bis Ende Juli mit eingerechnet, die erst später veröffentlicht werden.
Der Jahresrekord bei den Silber Eagle Verkäufen wurde 2011 mit knapp 40 Millionen Unzen verzeichnet. Sollte der aktuelle Trend weiter anhalten, dürften sich die Silber Eagle Verkäufe in 2013 auf rund 45 Millionen Unzen belaufen.
Silber – der König unter den künftigen Zugewinnen
Obwohl Gold der König unter den Geldmetallen ist, werden die richtigen Zugewinne bei Silber gemacht werden. Einige der prominenteren Edelmetallanalysten glauben, dass Gold und Silber lediglich Vermögensspeicher und keine echten Investments sind. Und obschon ich glaube, dass Edelmetalle klasse Vermögensspeicher abgeben, werden sie sich künftig auch als großartige Investments erweisen.
Der Grund dafür, warum Gold und Silber mehr sein werden als einfach bloß Vermögensspeicher, hängt mit der tiefgreifenden weltweiten Fehlallokation von sogenanntem Vermögen zusammen. Ich werde diesbezüglich nicht ins Detail gehen, aber die Welt hat sich Papiervermögenswerten verschrieben, von denen gegenwärtig nur ein Bruchteil eingelöst werden kann.
Das Problem mit diesen angeblichen Vermögenswerten, die auf dem Papier stehen, ist, dass sie darauf basieren, dass Energie verbrannt werden muss, um das Wirtschaftswachstum zu schaffen, mit dem sie dann eingelöst oder zurückgezahlt werden können.
Es kann aber jedes Jahr nur eine bestimmte Menge an Energie verbrannt werden, und das bedeutet, dass nur ein Bruchteil dieser Papierinvestments bedient werden kann. Und die Qualität dieser Papier-Investments wird erheblich fallen, da die Welt künftig von erheblichen Energie-Einschränkungen betroffen sein wird.
Wenn wir die Gesamtinvestmentnachfrage von Gold und Silber der letzten 5 Jahre miteinander vergleichen, stellen wir fest, dass Silber praktisch komplett unter dem Radar fliegt.
Laut dem World Gold Council sind die Gesamtinvestments bei Gold von USD 69,5 Milliarden in 2007 auf USD 234 Milliarden in 2012 gestiegen. Die Welt hat im vergangenen Jahr also 3,4-mal so viel Geld in Gold investiert, als es noch in 2007 der Fall war.
In der nachfolgenden Grafik sehen wir, um wie viel kleiner die Geldströme sind, die in den Silbermarkt flossen:
In 2007 wurden weltweit USD 500 Millionen in Silber investiert. Dieser Betrag stieg bis 2012 auf das 16-fache oder USD 7,9 Milliarden an; die weltweiten Anlagesilber-Investments sind von 40 Millionen Unzen in 2007 auf 253 Millionen Unzen in 2012 um das 5-fache gestiegen.
Wenn wir die Daten dieser beiden Charts miteinander vergleichen, stoßen wir auf einen sehr interessanten Trend. 2007 wurden für jeden Dollar, der in Silber investiert wurde, USD 139 in Gold investiert. 2012 sank dieses Verhältnis jedoch erheblich, da die Investoren dann für jeden Dollar, der in Silber-Investments floss, nur noch USD 30 Dollar in Gold steckten.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Nachfrage nach Edelmetallen künftig exponentiell steigen wird, während das weltweite Fiatgeldsystem immer stärker zusammenbricht.
Und das wird dann auch der Zeitpunkt sein, wo Silber Gold in den Schatten stellen wird. Gegenwärtig erleben wir einen Run auf die weltweiten Goldbanken. Es gibt Gerüchte, dass der größte börsennotierte Goldfonds der Welt, GLD, gegenwärtig ausgetrocknet wird, um die unersättliche Nachfrage zu befriedigen, die durch den Preisrutsch von fast USD 400 pro Unze in 2013 ausgelöst wurde.
Irgendwann wird der Punkt kommen, wo kein physisches Gold mehr zu erhalten ist, was die großen und kleinen Anleger dazu zwingen wird, ins nächstbessere Edelmetall zu gehen … Silber.
Und da Silber aktuell rund 65-mal weniger wert ist als Gold, dürfte praktisch jeder größere Währungsbetrag, der ins Silber strömt, dafür sorgen, dass der Wert des Metalls im Vergleich zu Gold in die Höhe schießt. Und ich verwende hier extra das Wort „Währung“ anstatt „Geld“ … da die Fiatwährungen kein Geld sind.
Silber wird im Hinblick auf die Zugewinne der König unter den Edelmetallen sein. Nur ganz wenige Menschen sind sich dieses Potenzials bewusst … aber ich würde meinen letzten Silberdollar darauf verwetten, dass die Welt sich dieses Geheimnisses schon bald gewahr werden wird.