G.E. Christenson, The Deviant Investor, 28.08.2013

Gold und Silber werden als Wert- und Vermögensspeicher überleben. Papiergeld, der wirtschaftliche Status quo, nichtfinanzierte Verbindlichkeiten, Pensionspläne, exponentiell steigende Schulden, riesige Haushaltsdefizite, „systemrelevante“ Banken und vieles mehr laufen hingegen Gefahr, sukzessive oder katastrophal zu scheitern.

Gold & Silber

Edelmetalle gelten seit über 3.000 Jahren als Vermögens- und Wertspeicher. Ja, sie mögen heutzutage vielleicht nicht mehr länger als Währungen genutzt werden, aber sie behalten ihren Wert.

Ein Beispiel: Ich kann heutzutage nicht in den Supermarkt gehen und mir meine Lebensmittel mit Gold- und Silbermünzen kaufen – aber ich kann eine in Australien, Kanada oder den Vereinigten Staaten geprägte Gold- und Silbermünze praktisch jederzeit in jedem Land auf dem Planeten kaufen oder verkaufen.

Über die Jahrhunderte hinweg haben Gold und Silber ihren Wert im großen Ganzen bewahren können, ganz gleich, ob wir ihren Wert nun in Benzin, Arbeitsstunden oder Lebensmitteln bemessen. Lässt sich dasselbe auch von Dollars, dem Britischen Pfund oder irgendeinem anderen Papiergeld behaupten?

Der Status quo

Nennen wir die aktuelle Lage des politischen Systems, des Staats, der Währungen, der Banken, der Militär-Vertragsnehmer, des Finanzsystems usw. im Folgenden einfach „Status quo“. Wir wissen alle, dass mit dem System derzeit „irgendetwas falsch läuft“, aber wir leben nun einmal in diesem System.

Das System belohnt und begünstigt die politische und finanzielle Elite, die obere Mittelschicht und einige wenige andere privilegierte Gruppen auf extreme Art und Weise – gewöhnlich auf Kosten der restlichen „Schuldensklaven“ mittels höherer Steuern, massiver Schulden, Kriege, Vermögensumverteilungen, Währungsentwertungen und verschiedener wirtschaftlicher Kontrollmaßnahmen.

Und im Verlauf der Menschheitsgeschichte hat sich dieser Prozess ständig wiederholt. Simon Black schrieb über die Geschichte Roms:

„Und während ein Kaiser nach dem anderen die Staatsfinanzen durch Auslandskriege, prunkvolle Verschwendung und unfinanzierbare Sozialprogramme in den Bankrott trieb, wurde in Rom Schritt für Schritt alles immer schlimmer.

In dem verzweifelten Versuch, die Party am Laufen zu halten, entwerteten die Kaiser die Währung bis zum Punkt der Hyperinflation. Sie erließen Gehalts- und Preiskontrollen und Verstöße wurden mit der Todesstrafe geahndet. Sie erhöhten die Steuern so aggressiv, dass die Menschen ihre Arbeit einfach aufgaben.

Und bei jedem weiteren Kaiser glaubten die Römer naiverweise, dass ´der neue Typ anders sei` und sich die Lage wieder verbessern würde. Aber abgesehen von einzelnen anekdotenhaften Ausnahmen wurde die politische Führung Roms in Wahrheit natürlich immer zerstörerischer […]

Es ist eine altbekannte Geschichte. In der Menschheitsgeschichte haben Imperien diesen Zyklus des Aufstiegs, Höhepunkts, Niedergangs und Zusammenbruchs immer wieder durchlaufen. Rom, Ägypten, das Habsburger Imperium, das Ottomanische Reich.

Und die auffälligen Punkte sind immer dieselben – außer Kontrolle geratene Staatsausgaben, eine rasch entwertende Währung, kostspielige Militärkampagnen im Ausland, lähmende Regulierungen und Verordnungen usw. […]

Unterdessen sind die ´reichsten` Länder der Welt (USA, Europa, Japan etc.) so stark verschuldet, dass sie Kredite aufnehmen müssen, nur um die Zinsen auf bereits aufgenommene Schulden zu zahlen.

Das ist kein Hexenwerk: Die Vorhersage des Endes dieses Systems hat nichts mit Sensationshascherei zu tun; es ist einfach gesunder Menschenverstand.“

Es ist nicht sonderlich schwer, zu erkennen, dass zahlreiche westliche Regierungen derzeit im Grunde dem Weg Roms in die Selbstvernichtung folgen. Roms Status quo wurde zunehmend teurer und brach zusammen, da er letztlich nicht mehr gehalten werden konnte. Und: Ist es wahrscheinlich, dass dem Status quo in Europa oder den Vereinigten Staaten ein anderes Schicksal zuteilwird?

Charles Hugh Smith merkte in seinem Artikel „Das, was nicht in der Lage ist, sich selbst zu reformieren, verschwindet“ an:

„Hier finden Sie meine allgemeine Beschreibung des Status quo:

1. Eine Wirtschaft, die vom Staat kontrolliert wird, ist eine, bei der die politische Macht, nicht der Markt, die Verteilung des Volkseinkommens kontrolliert. Politik ist der Bereich, wo das Volkseinkommen verteilt wird. Die Hauptbeteiligten sind eingeschanzt und massiv daran interessiert, ihre Einkünfte und ihre Macht zu schützen.

2. Eine Regierung, bei der sich der Höchstbietende die politische Macht kaufen kann, verschafft den Vermögenden einen extremen Vorteil, da sie über die Mittel verfügen, sich politische Macht zu kaufen, um ihren Anteil am Volkseinkommen zu erhalten und auszuweiten.

3. Um den Anweisungen der Finanzelite Folge zu leisten, verteilt die politische Elite ausreichend Volkseinkommen an die unteren 50% der Bevölkerung und die Rentner, um sich so ihr Schweigen und/oder ihre Zustimmung zu erkaufen.

4. Eine Nation, in der politische Macht gekauft werden kann, ist eine, in der Recht und Gesetz frei ausgelegt wird, um den Menschen in Machtpositionen zu dienen.

[…]

Der politische und finanzielle Status quo ist nicht in der Lage, echte Reformen durchzuführen, da echte Reformen die Geldzuwendungen und die Macht der eingeschanzten Interessengruppen gefährden […]

Das führt dazu, dass der Zusammenbruch zum einzig möglichen Endpunkt wird.

Obwohl der Status quo über ausreichend Ressourcen verfügt, um die letztlich einsetzende Zusammenbruchsphase und den Kollaps ein klein weniger länger hinauszuzögern, rechne ich für 2014 bis 2015 mit einer Anfangskrise, die zunächst mittels der üblichen politisch opportunen Halbheiten gelöst wird.

Die darauf einsetzende Erholung, die Auffassung, dass ´alles gelöst worden ist`, dürfte dann vielleicht zwei bis drei Jahre anhalten, also von 2017 bis 2018, und dann wird die ultimative Krise an Fahrt gewinnen, bis auch Halbheiten nicht mehr weiterhelfen, wahrscheinlich zwischen 2021 und 2022.“

Karl Denninger formuliert es so:

„Uns steht bei unserer Finanzierung und bei unserem Wirtschaftsmodell ein mathematisch sicherer Zusammenbruch bevor, und wir befinden uns jetzt an einem Punkt, wo der Ausgang der Ereignisse mit den uns noch zur Verfügung stehenden Maßnahmen nur noch von katastrophal zu ´völlig mies` abgeändert werden kann, aber die unvermeidliche und hässliche Anpassung, die erfolgen muss, kann nicht mehr aufgehalten werden.“

Wenn die Schulden weit schneller wachsen als das Bruttoinlandsprodukt, fallen die Folgen letztlich katastrophal aus. Ja, wir haben die Realität exzessiver Staatsausgaben, nicht zurückzahlbarer Schulden, nicht tragfähiger Geldpolitik und eines Schneeball-Finanzsystems über mehrere Jahrzehnte hinweg ignoriert, aber das bedeutet nicht, dass wir die Folgen auf immer und ewig hinausschieben können.

8-28ge

Und ja, die Folgen der gescheiterten Politik, teuren Kriege, massiven Schulden und Anleihemonetisierung werden letztlich dazu führen, dass wir einen Preis zu zahlen haben. Diese Konsequenzen können vielleicht für ein paar weitere Jahre oder vielleicht um ein weiteres Jahrzehnt hinausgezögert werden, aber wenn man sich diese unvermeidlichen, aus den Handlungen unseres finanziellen und politischen Status quo resultierenden Folgen vergegenwärtigt, dann scheint jetzt eine gute Zeit zu sein, um seine Papiervermögenswerte in echtes Vermögen – in Gold und Silber – umzuwandeln und es dann außerhalb des Bankensystems zu lagern.

Nicht vergessen: Die Welt lebt jetzt bereits seit Nixons Ausrufung der Zahlungsunfähigkeit im August 1971 mit ungedeckten Papierwährungen. Seitdem haben wir klare Beweise dafür, dass

  • die Staaten den Wert ihrer ungedeckten Papierwährungen nicht schützen,
  • die Kaufkraft zurückgeht,
  • Schulden und nichtfinanzierte Verbindlichkeiten viel schneller wachsen als die zugrunde liegende Wirtschaft, die die Schulden finanzieren muss,
  • teure Kriege und Sozialprogramme den Prozess noch beschleunigen,
  • politische Versprechungen, den Haushalt auszugleichen und die Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen, sodass wir nicht über unsere Verhältnisse leben, kaum mehr als Theater sind.

Ja, jetzt wäre eine gute Zeit, um seine Papiervermögenswerte in echtes Vermögen – Gold und Silber – umzuwandeln und es dann außerhalb des Bankensystems zu lagern.

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