Henry Bonner, Sprott Asset Management, 26.08.2013

Eric Sprott gründete 2001 Sprott Asset Management und ist seitdem ein fortwährender Verfechter von physischen Goldinvestments und Goldminenaktien gewesen. Er sagte kürzlich, dass Gold innerhalb der nächsten zwölf Monate auf neue Hochs steigen könnte.

In einem Interview mit Sprott Money News führte er aus, welche langfristigen Fundamentaldaten der Grund dafür sind, dass er weiterhin Gold hält. Die chinesische und indische Nachfrage nach physischem Gold konnte im Vergleich zum Vorjahr bedeutend zulegen, wie aus den bisherigen Importzahlen des Jahres 2013 hervorgeht, während die „Papiergold“-Märkte Rekordabflüsse zu verbuchen hatten.

Laut Eric Sprott befinden wir uns nun inmitten einer krassen Angebotsverknappung bei physischem Gold. Bei den Zentralbanken und Finanzinstitutionen klaffen nach seinem Dafürhalten große Lücken, während sie händeringend versuchen, sich gegen den Goldpreisanstieg zu wehren. Sprott geht davon aus, dass die westlichen Zentralbanken zu Beginn dieser Goldangebots-Krise gemeinsam einen Plan ausgearbeitet haben und die Entscheidung trafen, gegen die Goldnachfrage vorzugehen:

„Vieles davon begann mit den Deutschen, die sagten: ´Wir wollen unsere 300 Tonnen zurück.` Der US-Finanzminister erwiderte: ´Das wird sieben Jahre dauern`, und das obwohl 300 Tonnen gerade einmal 4% des Goldes sind, das sie theoretisch besitzen.

Um das hier einmal ins Verhältnis zu setzen: China hat letzten Monat 100 Tonnen Gold importiert. Wenn man 300 Tonnen Gold bewegen will, braucht man dafür also keine sieben Jahre. Es ist lächerlich, dass es so lange dauern soll.“

Die US-Notenbank steht mit ihren Sorgen bezüglich der physischen Goldnachfrage aber nicht alleine da, so Sprott:

„Alle Geschäftsbanken haben Gold und Silber geshortet und ihre Shorts jetzt eingedeckt. Während sie ihren Kunden erklärten, sie sollen verkaufen, haben sie Käufe durchgeführt.“

Darüber hinaus geht Sprott davon aus, dass die Zentralbanken alles in ihrer Macht stehende getan hätten, um die indischen Bürger davon abzuhalten, Gold zu kaufen:

„Ich vermute mal, dass sie [die Zentralbanken] sich an die Inder wandten und sagten: ´Sie müssen Ihre Leute davon abhalten, Gold zu kaufen.` Und die Inder erwiderten: ´Ja Sir, ja Sir.`“

Sprott glaubt, dass die drastischen Anstiege bei den indischen Einfuhrzöllen auf Gold – die jüngst von ursprünglich 2% auf 10% gestiegen sind – in Wahrheit auf die Zentralbanken zurückgehen würden. Die Einfuhr von Goldmünzen und Goldmedaillen wurde ebenfalls verboten, und es ist den indischen Banken jetzt nicht mehr erlaubt, Kredite zum Zwecke des Goldkaufs zu vergeben.

„Sie haben mit den Schmuckhändlern eine Vereinbarung getroffen, die ab dem 01.07. in Kraft trat und regelt, dass in den Schmuckgeschäften keine Barren und Münzen mehr verkauft werden. Sie haben jüngst auch andere obskure Gesetze verabschiedet, wo die Goldimporte solange beim Zoll bleiben, bis man beweisen kann, dass man davon wieder 20% ausführt – was die indische Goldnachfrage über die normalen Kanäle fast zum Erliegen gebracht hat.

Jede Woche wird in Indien irgendeine neue Maßnahme verkündet, um die Inder vom Goldkauf abzuhalten, weil, sollten sie jemals wieder in den Markt zurückkehren, dies absolut unglaubliche Folgen hätte – denn wir wissen ja mittlerweile, was die Chinesen derzeit Monat für Monat treiben. Die Chinesen haben im letzten Jahr 200 Tonnen Gold gekauft und dieses Jahr 1.200 Tonnen. Das sind zusätzliche 1.000 Tonnen.“

Sprott ist der Meinung, dass die Finanzwelt durch den Missbrauch der Druckerpresse seitens der Regierungen und das schlechte Management ihrer Schulden und Verbindlichkeiten bedeutend in Mitleidenschaft gezogen worden ist:

„Es ist alles einfach nur ein großes Schneeballsystem. Wir drucken alle einfach nur Geld, so wie es all diese großen kapitalistischen Länder tun, und das geht mit unbeabsichtigten Folgen einher. Ich weiß nicht, ob es zu einer Inflation oder massiven Deflation führen wird, aber am Ende wird irgendetwas passieren, weil die Situation, die wir heute durchleben, nicht normal ist.“

Also, wie wird es mit Gold und Silber nun weitergehen?

„Ich glaube, dass wir das Tief bereits am 28.06. gesehen haben. Meine Art, einen Rohstoff-Bullenmarkt zu definieren ist, dass ich sage, dass ein Produkt ausgehend von seinem Abwärtstrend innerhalb einer angemessen kurzen Frist um 20% steigt – und schon hat man wieder einen neuen Bullenmarkt.

Und Silber muss von seinem jetzigen Niveau aus wahrscheinlich weitere 20% steigen, und dann wären wir in einem neuen Bullenmarkt … Die Silberminenaktien sind um 37% gestiegen – sie befinden sich bereit in einem Bullenmarkt.“

Sprott kommt zu dem Schluss:

„Fakt ist, dass die Nachfrage nach Gold und Silber stark gestiegen ist, als der Goldpreis nach unten gehämmert wurde. Ich persönlich glaube, dass wir beim Preis für Gold und Silber einen sehr dramatischen Preisanstieg sehen werden. Und wenn ich von dramatisch spreche, dann meine ich damit, dass sie sich innerhalb eines Jahres verdoppeln könnten.“

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