Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 26.09.2013

Frage: „In Ihrem Blog sagten Sie, dass Aktien und Immobilien (handfeste Vermögenswerte) die 1. Wahl seien, aber Sie erwähnten auch die Deflation … Können wir tatsächlich inflationierende Preise bei den Vermögenswerten und Deflation gleichzeitig haben – oder sagen Sie, dass die Deflation nach Herbst 2015 kommt (wo wir alle noch für die Hyperinflation beten werden)?“

Antwort: Wir machen die Deflation gerade durch, da die Staatskosten steigen, was die Wirtschaft um ihre überschüssigen Gelder beraubt. Die steigenden Kosten für Steuern und Verordnungen (wie die Obamacare-Gesundheitsreform) werden die Preise nach oben treiben. Das ist die Stagflation, bei der die Preise nicht aufgrund eines Nachfragebooms, sondern aufgrund eines Kostenbooms steigen. Es ist ähnlich der Entwicklung, die wir während der 70er Jahre bei der OPEC-Ölkrise beobachten konnten.

Die Auffassung, dass es eine Hyperinflation geben wird, legt zu Grunde, dass sie Geld drucken werden, um die Verbindlichkeiten zu bedienen. Die Staaten, bei denen Deflation herrscht, werden die Menschen attackieren und die Wirtschaft ausschlachten in dem Versuch, die Kosten zu decken, während die Steuern steigen und die Gerichte zugunsten des Staats urteilen.

Und zum Teil schafft der Staat die Deflation auch dadurch, dass er die Zinssätze niedrig hält und so die Alten ausraubt, die dann nicht mehr in der Lage sind, von ihren Ersparnissen zu leben. Diese künstlich niedrigen Zinssätze sorgen auch dafür, dass die Pensionsfonds in die Pleite abrutschen – das wird die nächste Krise sein –, während sie versuchen, Kostensteigerungen zu verhindern.

Die Inflation werden wir dann erleben, wenn die Zinsen steigen. Das ist dann auch der Zeitpunkt, wo Gold nachhaltig steigen wird und seine Zugewinne auch halten kann.

Es ist noch nie beobachtet worden, dass eine bedeutende Wirtschaft in die Hyperinflation abgerutscht ist, da dies nur revolutionären Regierungen und Ländern ohne Schuldenmarkt vorbehalten ist. Etablierte Staaten attackieren stattdessen ihre eigenen Wirtschaften und vernichten sie über die Steuern und den Zusammenbruch von Recht und Gesetz – alles auf der Suche nach Geld, um das eigene Überleben sicherzustellen.

Amerikaner dürfen heutzutage keine Bankkonten außerhalb der USA mehr besitzen, und die Gier des Staats sorgt für eine Schrumpfung der Weltwirtschaft, was zu einer steigenden Arbeitslosigkeit, einem geringeren Wirtschaftswachstum und Stagflation führen wird (steigende Kosten bei gleichzeitigem Rückgang des Wirtschaftswachstums).

Wenn eine Währung kollabiert, wird sie durch eine neue Währung ersetzt – dann werden alle handfesten Vermögenswerte zu Mitteln, um das Vermögen von der alten Währung in die neue zu übertragen. Deutschland hatte seine Währung mit Immobilien gedeckt, um der Hyperinflation ein Ende zu bereiten.

Treibt man das Spiel zu weit, verlieren Immobilien an Wert, genauso wie Gold – und schon ist man wieder im Mittelalter angelangt. Das ist dann der Punkt, wo Nahrungsmittel zur Währung werden – Nahrungsmittel sind der Ursprung des Geldes. Wir wären dann wieder bei null angekommen. Hoffentlich kommen wir zum Stehen, bevor es zu spät ist.

Sie werden noch für die Hyperinflation beten, weil die Regierung in diesem Fall wenigstens nicht aggressiv Jagd auf Geld machen würde – sie würden es einfach drucken. Bedauerlicherweise werden sie aber auf jeden von uns Jagd machen. Sie werden die Steuern dramatisch anheben, wenn die Zinsen erst einmal zu steigen beginnen.

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