Shutdown: Was der Sozialismus alles vernichtet hat
Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 01.10.2013
Die US-Regierung hat heute erstmals seit 17 Jahren mit dem Shutdown begonnen, nachdem der Kongress erbittert über die Finanzierung von Obamacare gestritten hatte und, wie erwartet, keine Einigung erzielt wurde. Eines muss hier offen gesagt werden: Der „New Deal“ von US-Präsident Roosevelt hat in Wirklichkeit das Band zerstört, das die gesamte Gesellschaft zusammenhielt. Das ist ein Thema, das sich niemand anschauen, geschweige denn diskutieren will.
Über Jahrhunderte hinweg hatten die Menschen Kinder, um sich so um ihren eigenen Ruhestand zu kümmern. Die Familieneinheiten waren die soziale Struktur. Das Traurige am Sozialismus ist, dass er die Familieneinheit komplett vernichtet hat. Nachdem der Sozialismus erst einmal eingeführt worden war, waren auch die Kinder von der Last befreit, sich um ihre Eltern zu kümmern – das wurde nun die Aufgabe des Staats.
Den Menschen wurde erklärt, dass sie konservativ sein und sparen sollen. Sie legten ihr Geld auf die hohe Kante – oftmals steckten sie es in Staatsanleihen. Heute ist der Staat finanzpolitisch so verantwortungslos, dass er die Zinsen unten hält, aber nicht etwa, um die Wirtschaft zu beleben, sondern um seine eigenen anhaltenden Haushaltsdefizite unter Kontrolle zu halten.
Die Ruheständler können nicht mehr länger von ihren Ersparnissen leben. Ihre Eigenheime sind, wie sich herausgestellt hat, alles andere als Ruhestands-Investments, da heute allein die jährliche Grundsteuer fast so viel kostet wie das ganze Haus in den 50er Jahren. Die Pensionsfonds sind pleite und die Steuern steigen fortwährend. Man braucht heutzutage zwei Einkommen, um eine Familie über Wasser zu halten. Der „New Deal“ ist an allen Fronten gescheitert.
Stunden vor der Deadline am Sonntag übermittelte das republikanisch dominierte Repräsentantenhaus dem Senat seinen dritten Vorschlag innerhalb von drei Wochen, um die Regierung für ein paar weitere Wochen zu finanzieren.
Genauso wie frühere Vorschläge zielte auch der letzte Gesetzesentwurf darauf ab, dem „Affordable Care Act“ – der auch unter dem Namen Obamacare bekannt ist – das Wasser abzugraben. Bei dem letzten Vorschlag wollte man aber den Versicherungszwang – ein Stützpfeiler des Gesetzes, der vorschreibt, dass alle Amerikaner eine Gesundheitsversicherung abschließen – erst später in Kraft treten lassen.
Worüber aber nicht so oft berichtet wird, ist die Tatsache, dass ab dem 01.01.2014 auch Mitarbeiter des Kapitols von Obamacare betroffen sind. Bei dem neuen Vorschlag wären die Gesetzgeber und ihr Mitarbeiterstab um ihre seit langem bestehenden staatlichen Gesundheitsleistungen gebracht worden. Und das könnte, wie ich in der Vergangenheit bereits geschrieben hatte, dazu führen, dass zumindest unter den finanziell verantwortungsvolleren Mitarbeitern einige ihren Job aufgeben.
Die gesamte „New Deal“-Struktur hat die Art, wie die Gesellschaft funktioniert, verändert. Darum ist es auch so gefährlich gewesen, da dieselben Fehler gemacht wurden wie beim Kommunismus. Die Verantwortung ging von der Familie auf den Staat über.
Selbst die Sozialhilfe veränderte die Struktur schwarzer Familien, indem Anreize geschaffen wurden, ohne Ehemann Kinder zu haben. Vor der Sozialhilfe waren schwarze Familien noch stärker als weiße Familie, weil sie noch an den Tagen festhielten, wo die Kinder ihre Eltern unterstützten. Als das ausgehöhlt wurde, wurde der Zusammenhalt der Familie vernichtet und durch den Staat ersetzt – genau dasselbe wie im Kommunismus.
Das ist unser größtes Problem. Die Politiker sind unglaublich verantwortungslos gewesen und haben überhaupt keine wirtschaftlichen Pläne oder langfristige strukturelle Designs für die Zukunft, so dass wir nun mit einem systemischen Zusammenbruch konfrontiert sind. Die größte Gefahr ist, dass hier etwas so großes wie der Zusammenbruch von Rom geschaffen wird und sich daraus ein Mad-Max-Ereignis entwickelt. Das ist die Folge der Deflation – und es ist weit schlimmer als die Hyperinflation.
Die Deflation hat zur Folge, dass die gesellschaftliche Struktur und das Band, das alles zusammenhält, ausgeweidet werden, da die Regierung die Steuern immer weiter anhebt und Jagd auf Kapital macht. Das Kapital sieht sich daraufhin gezwungen, sich zu verstecken, was wiederum die Liquidität absenkt, die heute ohnehin nur noch bei 50% des Niveaus von 2007 liegt. Und es kommt zu einem Zusammenbruch von Recht und Gesetz, wodurch der willkürlichen Strafverfolgung der Boden bereitet wird.
Die Banker erklären dem Kongress, dass die Liquidität niedrig ist und sie mit dem Geld anderer Leute spekulieren müssen. Der Staat wird alle Pensionsfonds beschlagnahmen, so wie es in Argentinien der Fall war. Der Staat geht jetzt davon aus, dass jeder, der irgendetwas außerhalb der USA macht, in Wirklichkeit Geld versteckt und daher schuldig sein muss, wodurch die Weltwirtschaft vernichtet wird.
Ja es gibt Leute, die verzweifelt versuchen, unsere Prognosen zu untergraben. Sie gehören nicht der Regierung an, sondern sind bloß zwielichtige, gierige Menschen, die nur sich selbst sehen und sich einen Dreck um den Rest der Welt scheren. Sie sind genauso dumm wie die Regierung, nicht in der Lage, über ihre eigenen persönlichen Interessen hinauszudenken. Wie Krebse in einem Becher, wo jeder den anderen nach unten zieht, um zu versuchen nach oben zu kommen und sich zu befreien.
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