King World News, 10.10.2013
Nachdem Gold und Silber nach unten gedrückt worden, sprach William Kaye – der Mann, der den Kursrückgang vorausgesagt hatte – heute mit King World News und führte aus, womit die Anleger als nächstes zu rechnen hätten. Kaye ist einer der gerissensten und am besten vernetzten Hedge-Fonds-Manager der Welt und war vor 25 Jahren bei Goldman Sachs im Bereich Fusionen und Übernahmen tätig. Im Folgenden finden Sie, was Kaye zu sagen hatte:
Kaye: „Ich konzentriere mich auf die Spuren, die stark darauf hindeuten, dass das Goldkartell immer noch nicht am Ende ist. Ich sehe, dass das Kartell im Hinblick auf das PM-Goldpreis-Fixing in London nach wie vor strategische Maßnahmen einleitet. Das Nachmittags-Preisfixing ist ein wichtiger Zeitpunkt, weil dann Länder wie China aufschlagen, um beträchtliche Mengen an Gold zu kaufen.
Diese bedeutenden Kauforders belaufen sich auf 50 Tonnen Gold, manchmal fallen sie sogar noch größer aus. Mir ist berichtet worden, dass ein großer staatlicher Käufer im Markt war, als Gold knapp über USD 1.300 pro Unze notierte. Der Goldpreis konnte sich zu diesem Zeitpunkt gerade so über dem Bereich halten, ab dem es zu großen physischen Kaufaufträgen kommt. Das sagt mir, dass das Kartell nur über eine begrenzte Menge an Gold verfügt, um diese Abwärtsbewegung aufrecht zu halten.
Und um die Ernennung von Janet Yellen zu feiern, wurde der Preis dann umgehend vom Papiermarkt nach unten gedrückt und touchierte die Marke von USD 1.296 pro Unze. Für mich ist es also offensichtlich, dass das Kartell mit seiner Arbeit, den Markt zu drücken, noch nicht fertig ist – doch für Anleger, die ihre Goldposition noch nicht voll ausgebaut haben, ist es eine sichere Zeit, um ihre Käufe weiter fortzusetzen.
Was die langfristigen Anleger anbelangt, so glaube ich, dass sie sehr gut dastehen werden, wenn sie zu den jetzigen Preisniveaus kaufen. Die Leute sollten sich aber darüber im Klaren sein, dass es noch zu weiteren kurzfristigen Rückgängen kommen könnte. Die fortwährenden Spuren des Kartells legen nahe, dass die Verzweiflung weiter anhält. Die Hinweise deuten darauf hin, dass sie noch nicht am Ende sind. Sie würden die Psychologie des Goldmarkts gerne noch stärker vernichten. Und ich glaube nicht, dass sie hier bereits aufgegeben haben.
Aber in der Region, in der ich lebe, funktioniert das nicht. Asien lässt sich von den Spielchen, die diese Typen treiben, nicht an der Nase herumführen. Sie lesen den Economist nicht. Und es schert sich auch nicht, was das Wall Street Journal oder die Financial Times schreiben.
Die Asiaten glauben, dass es Gold zurzeit zu Ausverkaufspreisen gibt und stehen gerne als Käufer bereit. Und das gilt für den Schmuckmarkt genauso wie für große Bestellungen von vermögenden Privatpersonen und auch für staatliche Käufer, wobei ich glaube, dass die staatlichen Käufer der wichtigste Faktor sind. Das sind die Zentralbanken von China, Indien, Russland usw.
Ihre Hunger nach Gold bleibt bei diesen Preisniveaus weiterhin stark. Also dort wird die Schlacht geschlagen. Und die Menschen müssen begreifen, dass das Gold hier gerade massiv vom Westen in Richtung Osten abwandert – und wenn überhaupt, beschleunigt sich dieser Prozess nur noch.
Es ist also sehr wahrscheinlich, dass China am Ende zwischen 4.000 und 8.000 Tonnen Gold halten wird – weit mehr, als gegenwärtig veranschlagt wird. China wird dann mit einer goldgedeckten Währung zu einem extrem wichtigen globalen Akteur werden.
Das Wichtigste, worauf sich die Anleger meines Erachtens konzentrieren müssen, ist die Tatsache, dass all das mit Absicht erfolgt. Allen King World News Lesern, die Geld übrig haben, dass sie für die nächsten paar Jahre weglegen können, sei gesagt, dass dies nach wie vor exzellente Einstiegsniveaus sind, um Gold zu kaufen.
Die Anleger müssen Geduld haben. Es könnte ohne Weiteres noch bis zum ersten Quartal 2014 dauern, bis eine Trendwende einsetzt. Aber ich bin der Auffassung, dass die Trendwende kommen und die Durchführung dieser Drückungen nicht mehr zu bewältigen sein wird. Menschen, die sich zu den jetzigen Preisen positionieren, werden extrem glücklich sein.“