Michael Pento, King World News, 17.10.2013

Die schrittweise Aushöhlung des US-Dollar-Status als Weltreservewährung wurde jüngst massiv beschleunigt. Dies geht nicht nur auf den anhaltenden politischen Stillstand in Washington D.C. zurück, sondern auch auf die Unfähigkeit der US-Regierung, eine Strategie zu formulieren, wie mit den atemberaubenden USD 126 Billionen an nichtfinanzierten Verbindlichkeiten zu verfahren ist.

Unsere Abhängigkeit von Schulden und billigem Geld hat dafür gesorgt, dass die großen internationalen Kreditgeber der USA jetzt das Ende der Dollar-Vorherrschaft fordern und auf eine „entamerikanisierte“ Welt drängen. China, mit US-Staatsanleihen im Wert von USD 1,28 Billionen der größte US-Gläubiger, veröffentlichte über die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua kürzlich einen Kommentar, in dem es hieß: „Solch erschreckenden Tagen, wo das Schicksal anderer in den Händen einer heuchlerischen Nation liegt, muss ein Ende bereitet werden.“

Und auch Japan – mit US-Staatsanleihebeständen in Höhe von USD 1,14 Billionen der zweitgrößte Gläubiger – gab eine Erklärung dazu ab. Der japanische Finanzminister sagte letzte Woche: „Die USA müssen eine Situation vermeiden, wo sie nicht zahlen können und ihr AAA-Rating plötzlich abstürzt.“ Es ist beschämend und heuchlerisch, von Japan bezüglich einer unlösbaren Schuldensituation belehrt zu werden.

Die traurige Wahrheit ist aber, dass die USA im Hinblick auf die Stabilität der US-Anleihe- und Währungsmärkte vollständig auf diese beiden Länder angewiesen sind.

Die USA haben sich in diese Lage manövriert, weil die US-Notenbank die Nation dazu verleitet hat, sich im Hinblick auf das Wirtschaftswachstum vollumfänglich auf Vermögensblasen zu verlassen, und weil die US-Notenbank einen Fremdkapitalabbau der Wirtschaft verhindert, indem sie die Zinssätze weit unter ein marktbasiertes Niveau drückt.

Anstatt eine Absenkung der Schuldenniveaus zuzulassen, hat das praktisch kostenlose Geld der Federal Reserve nun dafür gesorgt, dass die Verbraucherkredite bis Ende des zweiten Quartals 2013 die Marke von USD 3 Billionen überschritten haben. Das ist ein Anstieg von 22% innerhalb der letzten 36 Monate. Und natürlich hat die Bundesregierung ihre Kreditaufnahme seit 2008 massiv ausgeweitet. So wurden seit Beginn der Großen Rezession über USD 6,8 Billionen an neuen Schulden gemacht.

Und während jetzt die Meisten das Ende des Stillstands der US-Regierung feiern – so kurzlebig es auch sein mag –, werden die Folgen unserer Schuldenabhängigkeit in Wahrheit nur von den Wenigsten verstanden. Das wirkliche Problem all der Geldgeschenke, des Gelddruckens, der künstlich niedrigen Zinssätze, der Vermögensblasen und der Schulden wurde in Wirklichkeit überhaupt nicht adressiert. Stattdessen hat sich Washington lediglich darauf verständigt, seine Kreditlinien fortwährend weiter hochzuschrauben, während die US-Notenbank den überwiegenden Teil der neuen Schulden aufkauft.

Doch anstatt die Ängste unserer ausländischen Geldgeber ernst zu nehmen, haben wir ihnen nun die Idee eingetrichtert, dass der US-Dollar und der US-Anleihemarkt für ihre Ersparnisse keine sicheren Rückzugsräume mehr sind. Der letztlich einsetzende, unvermeidliche Verlust dieses Vertrauens wird sicherstellen, dass es zu stark steigenden Preisen und einem vollständigen Zusammenbruch unserer Wirtschaft kommt.

Die Angst vor einer Wirtschaftskernschmelze war die Geburtsstunde einer verfassungstreuen politischen Bewegung, im Grunde einer neuen, dritten Partei. Die Gründung der Tea Party Bewegung in den Vereinigten Staaten war ein Versuch, die durch eine einbrechende Währung und entwertende Schulden verursachte galoppierende Inflation und Wirtschaftsrezession zu verhindern.

Dass die Mitglieder der Tea Party Bewegung von den Mitgliedern der Republikaner wie auch der Demokraten gleichermaßen verunglimpft und verschmäht worden sind, deutet darauf hin, dass die US-Bürger aktuell noch nicht bereit sind, die Leiden auf sich zu nehmen, die mit einer Beendigung dieser bösartigen Schuldenabhängigkeit einhergehen. Und da es nicht so aussieht, als wäre eine politische Lösung in Sicht, ist es für Anleger von allergrößter Wichtigkeit, dass sie jetzt die entsprechenden Maßnahmen ergreifen, um ihre Portfolien vor der Entthronung des US-Dollars als Weltreservewährung zu schützen.

Ich habe die Goldbestände meiner Firma diesen Morgen dramatisch aufgestockt. Doch der massive Anstieg im Goldmarkt, der am 17.10. beobachtet werden konnte, ist nur der Anfang von etwas, das sich am Ende als historischer Kurssprung herausstellen wird. Wenn die US-Wirtschaft vollständig in sich zusammenbricht und Washington sein gesamtes Vertrauen verspielt hat, werden sich die Massen dem gelben Metall auf eine Art zuwenden, wie es noch nie in der Geschichte beobachtet worden ist – und das wird bei Gold für eine Aufwärtsexplosion sorgen, die die Welt schockieren wird.

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