King World News, 18.10.2013
Nachdem der US-Dollar eingebrochen ist und Gold in den letzten paar Tagen wieder stark zulegen konnte, sprach King World News mit dem Milliardär Eric Sprott. In dem Interview stellte Eric Sprott im Hinblick auf den bevorstehenden Kollaps die beängstigende Frage: „Ich spreche jetzt von uns als Menschen: Wie wird das jeder von uns überleben? Es ist ein erschreckender Ausblick.“ Im Folgenden finden Sie, was der Vorsitzende von Sprott Asset Management in dem Interview zu sagen hatte:
Eric Sprott: „Die Vereinigten Staaten sind bereits pleite. Sie gaben ihr eigenes GAAP-Haushaltsdefizit bekannt, das im letzten Jahr bei USD 6 Billionen lag! Sie haben aber nur Einnahmen in Höhe von USD 3 Billionen. Und die Schulden und nichtfinanzierten Zuwendungen belaufen sich auf insgesamt USD 60 Billionen bis USD 70 Billionen.
Wie soll man von jemand mit USD 3 Billionen an jährlichen Einnahmen erwarten, dass er in der Lage ist, mit USD 60 Billionen an Schulden klarzukommen. Das ist nicht möglich. Aus mathematischer Sicht ist es vorbei.
Ich vergleiche das mit den Ereignissen in Detroit, wo wir bereits vor 10 Jahren wussten, dass die Stadt pleite ist, und eines schönen Tages sagten sie, dass sie pleite sind. Das Resultat war, dass sie den Pensionären sagten: ´Ihr bekommt jetzt nur noch ein Drittel.` Und genau dasselbe wird auch mit den US-Rentnern passieren.
Was wird geschehen, wenn die staatliche Rentenzahlung oder Pension von jemand um 50% oder 60% gekürzt wird? Das daraufhin einsetzende Wirtschaftschaos wird unglaublich sein. Aber es wird passieren. Es ist völlig klar, dass nichts dagegen unternommen werden kann. Die ganze Welt hat ein riesiges Schuldenproblem. Und wenn man das vor Augen hat und weiß, dass die Länder insolvent sind, was bedeutet das dann für uns alle? Ich spreche jetzt von uns als Menschen: Wie wird das jeder von uns überleben? Es ist ein erschreckender Ausblick.
Wir haben nicht genügend Jobs und Einkommen, um unsere verschwenderischen Regierungen zu stützen. Wir haben einfach nicht genügend davon. Die frei verfügbaren Einkommen und Gehälter sinken nach wie vor. Derzeit erhalten 50 Millionen Menschen staatliche Lebensmittelmarken und jeden Tag gehen 10.000 Menschen in Rente. Jeder kann Ihnen sagen, dass wir uns das schon rein mathematisch nicht leisten können.
Wo wird zuerst gespart? Bisher wurde in den USA überhaupt nicht gespart. Interessant ist, dass den jungen Menschen unter 35 Jahren selbst in Kanada, wo es einen staatlichen Rentenfonds gibt, bereits gesagt wird, dass sie frühestens mit 67 Jahren in Rente gehen können. In Kanada wissen wir also, dass wir nicht genug Geld dafür haben, aber wir haben einen extra Fonds dafür. In den USA gibt es aber keinen Rentenfonds. Sie tun nur so, als gäbe es einen Fonds, aber in Wirklichkeit gibt es dort keinen Fonds. Wir werden es also noch mit entsetzlichen Folgen zu tun bekommen. […]
Die Dinge, die nach meinem Dafürhalten passieren werden, basieren alle auf Fakten. Man kann sich die Fakten für die physische Nachfrage nach Gold und Silber anschauen, man kann sich die Fakten bezüglich der Haushaltsdefizite der Regierungen anschauen, und man muss sich hier schlicht die Frage stellen, wo all das hinführen wird. Und ob es nun in einem oder zwei Jahren passiert, es wird passieren.
Wir haben so viele falsche Versprechungen gehört. ´Die Wirtschaft wird in 2010 großartig laufen.` – und dem war nicht so. Dann hieß es, sie würde in 2011, 2012, 2013 großartig laufen, was aber nicht der Fall war. Jetzt sprechen sie bereits darüber, dass 2014 großartig laufen wird. Aber in Wirklichkeit geht die Wirtschaft zurück, obwohl sie es nicht zugeben wollen, weil die Zahlen alle auf die eine oder andere Art manipuliert sind.
Es wird so kommen, dass Gold als Vermögenswert akzeptiert werden wird, um eine Währung zu decken. Und die Währung, hinter der das meiste Gold steht – und ich gehe davon aus, dass dies heute bereits der chinesische Yuan ist –, wird künftig die vorherrschende Währung seien. Das verheißt für all die Währungen der Zentralplaner natürlich nichts Gutes. Die Chinesen sind clever und kaufen reale physische Vermögenswerte. Also ich würde mal so sagen: Machen Sie einfach das, was die Chinesen machen, und sie werden okay sein.“
Eric King: „Es ist doch atemberaubend, zu glauben, dass die Goldnachfrage doppelt so hoch ist wie die derzeitige Minenproduktion. Das ist fast unvorstellbar.“
Sprott: „Die Zahlen sprechen für sich. 2012 habe ich geschrieben, dass wir von zusätzlichen Käufen von 2.200 Tonnen pro Jahr ausgehen – in einem Markt, der gerade einmal 2.700 Tonnen pro Jahr produziert. Das war 2012. Von August 2010 bis August 2011 hat China rund 100 Tonnen Gold importiert. Jetzt importieren sie 1.200 Tonnen Gold. Sie haben ihre Goldeinfuhren also um 1.100 Tonnen ausgeweitet.
Wenn die gesamte weltweite Goldversorgung inklusive recyceltem Gold bei 4.000 Tonnen pro Jahr liegt – was ich stark anzweifle –, bedeutet das, dass die Chinesen zusätzlich 25% des Markts gekauft haben. Wie kann jemand in den Markt kommen und zusätzlich 25% des globalen Goldmarkts kaufen, während der Preis zur selben Zeit um 30% oder 40% fällt? Das ist einfach nur lächerlich … Wenn sie zusätzlich 25% des Öls, Weizens oder Mais gekauft hätten, wäre der Preis nicht gefallen.“