Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 20.10.2013

Im Ausland herrscht die Auffassung vor, dass Wall Street und die Banken an der amerikanischen Haushaltskrise schuld sind und die nächste Krise die finale Kernschmelze des Kapitalismus sei. Diese Ansicht gewinnt weltweit immer mehr an Zustimmung. Die Tatsache, dass die US-Haushaltskrise lediglich in den Januar vertagt wurde und die Finanzierung der US-Regierung am 07.02.2014 endet, wird als Hinweis darauf erachtet, dass sich die Schuldenkrise jetzt einfach solange wiederholen wird, bis der Kapitalismus zusammengebrochen ist.

Ich finde es erstaunlich, dass es eine solche, immer größer werdende Aversion gegen den Kapitalismus gibt. Sie haben überhaupt keine Ahnung, was Kapitalismus ist …

Obama ist viel zu sehr damit beschäftigt, die Republikaner zu vernichten, um mit seinem zügellosen Sozialismus/Kommunismus fortfahren zu können, als dass er begreifen würde, dass er dadurch gleichzeitig auch die Weltwirtschaft vernichtet. Der Privatsektor ist der Bereich, in dem das Vermögen einer Nation geschaffen wird – nicht der Staat, wie der Kommunismus ja unter Beweis gestellt hat.

Ich halte mich aktuell in Rom auf, wo heute große Anti-Austeritäts-Demonstrationen stattfanden. Die Anti-Austeritäts-Demonstranten warfen am Samstag Eier und Böller auf das italienische Finanzministerium, um gegen die Einschnitte bei den Sozialhilfeprogrammen und die Kürzungen beim staatlich subventionierten Wohnen zu demonstrieren. Die Polizei, die auf den Straßen zu sehen war, hatte selbst am Sonntag noch Armeestärke; die Regierungsgebäude sind umstellt.

Die Jugendarbeitslosigkeit in Italien liegt bei über 40%, und die Zukunft ist düster. Aktuell bricht das gesamte weltweite Finanzsystem in sich zusammen. Die Staaten nehmen jedes Jahr neue Schulden auf, ohne dass die Absicht bestünde, davon jemals irgendetwas wieder zurückzuzahlen! Sie haben nicht begriffen, dass das nicht funktioniert.

Die Staaten machen in massiven Umfang Jagd auf das Kapital – und jetzt wird auch die G20-Gruppe dafür eingesetzt, sicherzustellen, dass niemand mehr irgendwo noch irgendetwas besitzen kann, ohne dass es dem Staat bekannt ist. In der Schweiz und vielen europäischen Ländern gibt es eine Vermögenssteuer, weshalb man dem Staat alles melden muss, was man besitzt. Darauf wird dann eine kleine Steuer erhoben. Im Grunde ist es eine Eigentumssteuer auf alles.

Die Amerikaner müssen nicht melden, was sie besitzen – sie müssen nur die Gewinne melden, die sie im Rahmen weltweiter Verkäufe machen. Das ist auch der Grund, warum die USA von den G20-Ländern verlangt haben, Jagd auf das Geld der Leute zu machen, weil es in den USA selbst keine Meldepflicht dafür gibt.

Dadurch, dass man das aktuelle System der staatlichen Kreditaufnahme und Staatsschulden aufrecht erhält, sind die Steuern aus Sicht der Politiker nun natürlich von überragender Bedeutung. Durch eine solche Hatz auf das Kapital, sorgt man aber lediglich dafür, dass die Gelder gehortet werden. Das ist auch einer der Gründe, warum die Liquidität heute immer noch 50% unter den Niveaus des Jahres 2007 liegt.

Es funktioniert einfach nicht – und dafür wird dem Kapitalismus die Schuld gegeben, und das wird dann als Rechtfertigung genommen, um Jagd auf alles und jeden zu machen. Und das ist der wahre Grund für den Wirtschaftszusammenbruch. Die Hatz auf Kapital wird dafür sorgen, dass immer weniger investiert werden wird, was zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führt, und dann geben die Arbeitslosen den Reichen die Schuld und schon bewegen wir uns auf einem sehr gefährlichen Weg in Richtung Mittelalter.

Keiner scheint eins und eins zusammenzuzählen. Wir müssen das Geldsystem einer Revision unterziehen, und die Staaten müssen damit aufhören, Kredite aufzunehmen, und wir müssen der Staatsverschuldung wie auch den Steuern ein Ende bereiten. Wenn wir unsere Weltwirtschaft keiner großen Revision unterziehen, werden am Ende nur noch Lebensmittel etwas wert sein.

Wenn man in den USA die Rechnung eines Anwalts bezahlt, ist man jetzt dazu verpflichtet, dies der US-Steuerbehörde IRS zu melden und in der Einkommenssteuererklärung mit anzugeben, damit der Staat sicherstellen kann, dass der Rechtsanwalt auch seine Steuern bezahlt. Selbst wenn man nur Reinigungskräfte für das Büro anheuert und ihnen über USD 1.000 zahlt, muss man das jetzt melden. Schon bald wird man als guter Staatsbürger dazu verpflichtet sein, zu melden, wenn jemand einen Vierteldollar auf einem Parkplatz findet, nur um sicherzustellen, dass er auch seine Steuern zahlt.

Die Staaten schaffen eine Atmosphäre, wo es einfach viel zu viel Schikane ist, mehr Geld zu verdienen, als man braucht, um über die Runden zu kommen. Sie begreifen einfach nicht, dass sie bei den kleinen und mittelständischen Firmen gerade einen riesigen Anreiz schaffen, eine Expansion mit allen Mitteln zu vermeiden, und Obamacare sorgt dafür, dass man die Leute besser gar nicht erst einstellt. Willkommen in der der Schuldenspirale – wo rationale Erwägungen genau so selten sind wie gesunder Menschenverstand.

Die US-Haushaltskrise untermauert die Idee, dass wir eine neue Reservewährung brauchen. Wir werden erleben, dass in den kommenden Jahren eine neue übergeordnete Eine-Welt-Währung eingeführt werden wird. Es wird eine elektronische Währung sein, nicht Papier oder Gold.

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