Michael Pento, King World News, 26.10.2013
Ich habe bereits seit langem prognostiziert, dass die Schuldenmonetisierungsmaßnahmen der US-Notenbank größer und länger ausfallen würden, als die Federal Reserve und Wall Street gedacht haben. Der Grund: Weil es schlicht ein wirtschaftlicher Irrtum ist, zu versuchen, tragfähiges Wirtschaftswachstum durch die Schaffung von Inflation zu erreichen. Japan versucht es derzeit ebenfalls mit derselben gescheiterten Wirtschaftsstrategie, und das wird in einer Katastrophe enden … genauso wie es auch bei den Vereinigten Staaten in einer Katastrophe enden wird.
Hier ist der Grund dafür: In jedem der letzten fünf Jahre haben uns Wall Street und Washington wiederholt rosarote Prognosen einer Wirtschaftserholung für das zweite Quartal präsentiert, die sich nicht bewahrheiteten. Das jüngste Beispiel war der US-Arbeitsmarktbericht für September (vor dem Regierungs-Shutdown), laut dem im letzten Monat gerade einmal 126.000 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Die Antwort, die wir von der Regierung bekommen, ist unterdessen, mehr von denselben Dingen zu tun, die in der Vergangenheit schon nicht funktioniert haben. Mehr Schulden, mehr Gelddrucken und eine weitere Ausdehnung der Vermögensblasen sind die einzigen Vorschläge, mit denen sie aufwarten.
Dabei ist es völlig egal, dass fünf Jahre an Nullzinspolitik und quantitativen Lockerungsmaßnahmen dabei gescheitert sind, echtes Wirtschaftswachstum hervorzubringen. Ihr Rezept führt nur zu einer sich durchwurschtelnden Zombie-Wirtschaft, da alles darauf basiert, den Konsum mittels steigender Vermögenspreise anzuheizen, anstatt strukturelle Probleme zu lösen. Zu diesen Lösungen gehört es, den Fremdkapitalabbau zuzulassen, das Steuerrecht zu vereinfachen, das US-Bildungssystem in Ordnung zu bringen, die Verordnungen zurückzubauen und die Zinssätze und den Wert des US-Dollars zu stabilisieren.
Daher sind die Anleger fünf Jahre und über USD 3 Billionen später auch so gespannt, zu erfahren, ob die US-Notenbank endlich zugeben wird, dass die quantitativen Lockerungsmaßnahmen die Rückkehr auf den Wachstumspfad in Wirklichkeit verhindern, oder ob sie lediglich weiter auf den Trugschluss beharren wird, unlimitiert Geld zu drucken.
Diese bedeutende Frage wurde jüngst durch Charles Evans, den Präsidenten der Chicagoer Fed, während eines CNBC-Interviews beantwortet. Evans wurde gefragt, welche Grenzen des Gelddruckens es gibt und wie viel neuen Kredit die Fed zu schaffen bereit sei. Im Folgenden finden Sie den unglaublichen Wortwechsel:
CNBC: „Gibt es bei der Bilanz der Fed eine Grenze nach oben? Gibt es eine Obergrenze? Sie haben sich nun auf den Weg in Richtung USD 4 Billionen aufgemacht. Könnten es auch USD 5 Billionen sein, könnten es USD 12 Billionen sein? Was sind die Grenzen für die Größe der Fed-Bilanz?“
Charles Evans: „Nun, ich denke, dass die Fed tun muss, was immer notwendig ist, um dazu beizutragen, dass die beiden Aufgaben der Fed befördert werden [Preisstabilität und Vollbeschäftigung] … Ob es ein Limit gibt? So denke ich gar nicht darüber nach, weil ich glaube, dass es eine unglaubliche Menge an Kapazität gibt, solange wie möglich weiterzumachen.“
Der Fed-Präsident teilt dieselben Auffassungen wie die designierte Fed-Vorsitzende Janet Yellen. Diese Erklärungen sind für den Anleger eine Versicherung, dass sich die US-Notenbank weit mehr über die Deflation sorgt, als es bei der Inflation jemals der Fall sein wird, und die Fed nicht damit aufhören wird, Geld zu drucken, bis Letzteres geschaffen wurde.
Und was werden die Auswirkungen dieser sich fortwährend weiter ausdehnenden Geldmenge und Kreditschaffung sein? Die Realzinsen werden im negativen Bereich liegen und die Lage wird sich im Laufe der Zeit weiter verschlechtern. Die Schuldenniveaus des Staats- und Privatsektors werden explodieren, da die künstlich niedrigen Zinssätze für die Wirtschaft Anreize schaffen, sich auf Rekordniveaus zu verschulden. Das billige Geld wird an den Aktienmärkten, bei den Rohstoffen und im Immobilienbereich weiterhin für hartnäckige Spekulationen sorgen, was die Mittelschicht nur noch stärker verarmen wird und dazu führt, dass die Vermögensblasen, die heute bereits auf gefährlichen Niveaus liegen, nur noch schlimmer werden.
Und während ein schwaches Wachstum zu verzeichnen ist, das auf dem Aufbau und der Pflege der Vermögensblasen beruht, ist es in Wirklichkeit ein miserabler Tausch, da man dafür eine riesige Schuldenblase erhält, die die Wirtschaft in Richtung eines verheerenden Crashs treibt.
Die Gesamtverschuldung des Staatssektors und des Privatsektors liegt heute bereits bei 350% des nicht tragfähigen US-BIP. Die geldpolitischen Strategien der US-Notenbank werden dafür sorgen, dass dieses Schulden/BIP-Verhältnis noch weiter ansteigen wird. Diese Schulden und die Vermögensblasen dürften alle gemeinsam implodieren, wenn sich die Zinssätze wieder normalisieren. Für Anleger ist es bis auf Weiteres vernünftig, diese Welle bei den Vermögensblasen auf dem Weg nach oben zu reiten. Aber es ist auch wichtig, dass man über einen Fluchtplan verfügt, bevor der unvermeidliche Crash einsetzt. Wir bei Pento Portfolio Strategies haben einen solchen Ausstiegsplan … die Frage ist, ob Sie auch einen haben.