Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 06.11.2013

Frage: „Legen Sie [mit Ihren Ausführungen] nahe, dass der Goldbullenmarkt erst richtig beginnt, wenn Gold über sein inflationsbereinigtes Hoch des Jahres 1980 steigt? Das würde ja nahelegen, dass Gold die Inflation letztlich ausstechen wird, was ich nicht glaube. Der Goldpreis müsste sich vom jetzigen Niveau aus ungefähr verdoppeln, um auf dieses Niveau [inflationsbereinigtes Hoch von 1980] zu steigen. Sollte Gold jemals auf dieses Niveau steigen, wäre es dann nicht eher eine Verkaufsgelegenheit, anstatt mit einem Ausbruch zu rechnen?“

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Antwort: Der Goldpreis entwickelt sich tatsächlich nicht linear, was heißt, dass Gold die Inflation nicht nachzeichnen wird, da es sich bei Gold um einen Rohstoff handelt. Dieser Umstand führt zu Preisausbrüchen, bei denen es sich um Aufholjagden handelt, die jeden in Aufregung versetzen und zu der Annahme verleiten, dass die Rally auf immer anhalten wird, was aber wie bei jedem anderen Rohstoff auch in Wirklichkeit nie der Fall ist.

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Wir hatten die oben stehenden Charts veröffentlicht, um zu veranschaulichen, dass Gold in einem Bärenmarkt war und ausgepreist in einem Währungskorb in den 80er Jahren und Anfang der 90er Jahre in Wirklichkeit zurückging.

Wir gehen davon aus, dass Gold das inflationsbereinigte Hoch von 1980 letztlich übersteigen wird – aber wahrscheinlich erst beim dritten Anlauf, nicht beim zweiten. Das ist ganz einfach ein Kursmuster, so wie es auch beim Dow Jones beobachtet werden konnte. Dem Dow Jones gelang es erst beim vierten Anlauf, die Marke von 1.000 Punkten zu durchbrechen.

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Also ja: Bei Gold wird sich bei der nächsten Rally, bei der Gold das nominelle Hoch von 2011 übersteigen und das inflationsbereinigte Hoch von 1980 testen wird, eine Verkaufsgelegenheit bieten. Daraufhin wird eine weitere Korrektur folgen und höchstwahrscheinlich wird es dann bei der dritten Rally zum Goldpreisausbruch kommen.

Es ist wichtig, Gold im Auge zu behalten, da es den Zusammenbruch des Vertrauens der Bevölkerung [in den Staat] signalisiert. Die Goldbugs werden zu diesem Zeitpunkt diskreditiert sein. Die Masse wird glauben, dass die Goldbugs immer falsch liegen, und gegen die Goldrally ankämpfen. Das ist der wirkliche Treibstoff, der notwendig ist, um einen dramatischen Preisanstieg zu sehen. Und das hat nichts mit Fiatgeld, Hyperinflation, der Fed-Bilanz oder dem fehlenden Gold in Fort Knox zu tun.

Goldpreiszyklen

Frage: „[…] 1. Was ist das richtige Modell, um die Aufwärts- und Abwärtstrends beim Gold-Kassapreis vorherzusagen?

2. Was sind die Hauptunterschiede zwischen dem Economic Confidence Model und dem 64-Jahreszyklus? […]“

Antwort: Jeder Vermögenswert – ob nun Rohstoffe, Aktien, Anleihen oder Immobilien – hat seinen eigenen Zyklus. Das Economic Confidence Model [ECM] ist dabei von übergeordneter Bedeutung. Es ist die globale Frequenz oder auch der Zyklus des Lebens. Was dabei klar wird, ist, dass die Menschen alle 4,3 Jahre die Richtung ändern. Sie wenden sich von einem Sektor/Land ab und konzentrieren sich auf andere Bereiche. Die Frage ist, welche Dinge sich nach dem ECM ausrichten und in den Fokus rücken.

Im Folgenden finden Sie unseren 64-Jahreszyklus von Gold. Die zwei Umkehrpunkte waren 1934 und 1998. 1934 fand die Goldkonfiskation unter Roosevelt statt und 1998 war das reale Goldpreistief. Und da Gold während dieser Welle „Geld“ gewesen ist, reagierte es genau umgekehrt wie ein Investment. Was immer „Geld“ zu einem bestimmten Zeitpunkt auch sein mag, es fällt bei Inflation und steigt bei Deflation.

64GCECODie neue Welle begann daher zu dem Zeitpunkt, als Gold ein historisches Kaufkrafttief ausbildete. Der vorangegangene 64-Jahreszyklus bei Gold erreichte 1870 sein Kaufkrafthoch. Die letzte Goldrally fiel auf die ersten 13 Jahre des aktuellen Zyklus und erstreckte sich bis 2011/2012 (Intradayhoch/Schlusskurs). Das ist auch der Grund, warum wir eine zwei- bis dreijährige Korrektur vorhersagen, bevor die Bullenwelle wieder an Fahrt aufnimmt.

Nach 2016 wird es ein kurzfristiges Hoch geben, aber wir befinden uns in den letzten zwei Wellen des Economic Confidence Models, das seinen Höhepunkt 2031 haben wird. Das sind Phasentransformationen, weshalb es zu einer höheren Volatilität kommen dürfte.

Das nächste ganz große Hoch bei Gold wird 2032 sein. Idealerweise sollte sich Gold dann umkehren. Das bedeutet, dass der Welle, die Herbst 2015 beginnt und bis Januar 2020 anhält, eine bis 2024 anhaltende Welle folgt, die 2024 für ein Hoch sorgen dürfte. Gold dürfte dann damit beginnen, sich nach dem ECM auszurichten. Sollte das geschehen, wird das große Hoch 2032 ausgebildet werden. Dem folgt dann eine Korrektur, und das höchste Hoch in Sinne von realer Kaufkraft wird dann auf 2062 fallen, wobei der Dollar dann nicht mehr existieren dürfte, so dass er als Währung zur Auspreisung dieses Hochs wegfällt. Wir werden uns dieses Themas in unserem nächsten Gold-Report und einem neuen Buch zum Economic Confidence Model, das nächstes Jahr veröffentlicht wird, annehmen.

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