Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 20.11.2013

Frage: „In einem Ihrer Beiträge schrieben Sie: ´Die Rolle der Metalle wird die einer Währungsalternative zu elektronischem Geld sein, wenn sie damit aufhören, Papiergeld zu drucken … Die einzig wahre Rolle von Gold wir die einer Währungsalternative sein, nicht zum Papierdollar, sondern zum elektronischen Dollar. Vielleicht sind Silbermünzen praktischer.`

Ich versuche, zu verstehen, was das für (1.) die Minenfirmen und die Explorationsunternehmen und (2) für den künftigen Goldpreis (ab dem 3. Quartal 2015 und darüber hinaus) zu bedeuten hat. Es scheint, als wären dann alle ´Barren` sinnlos. Und warum sollten die Regierungen dann nicht einfach sagen, dass es illegal ist, bei Transaktionen Edelmetalle zu verwenden? Und wenn man zum Kauf von Gold- oder Silbermünzen elektronisches Geld nehmen muss, ist ja alles zurückverfolgbar.“

Antwort: Ja ich bin der Meinung, dass Silbermünzen wahrscheinlich besser sein werden, da sie kleine Denominierungen sind und alltägliche Transaktionen möglich machen werden. Wir müssen hier aber begreifen, dass der Übergang zu einer elektronischen Währung ein extrem drastischer Schritt ist, mit unglaublich tiefgreifenden und weitreichenden Auswirkungen.

Dadurch werden alle Bettler ausgelöscht, außer sie tragen ein Gerät bei sich, das Kreditkarten akzeptiert. Es wird tiefgreifende Auswirkungen auf alle illegalen Aktivitäten haben, auf den Drogenhandel, den Waffenhandel, das Glücksspiel und die Prostitution. Vielleicht werden ja wieder private Münzen auftauchen wie die Jetons der römischen Prostituierten, die in Umlauf kamen, als eine Geldverknappung einsetzte.

Sie können darauf wetten, dass dieser Schritt in Richtung elektronisches Geld von jeder Strafverfolgungsbehörde massiv unterstützt wird, weil sie dadurch alles nachvollziehen können, und die Steuereintreiber werden ebenfalls Luftsprünge machen.

prostitutetokenDie logische Lösung wird sein, dass sich Edelmetalle in eine alternative Währung verwandeln werden, die unter der Bevölkerung zunehmend an Akzeptanz gewinnen wird. Warum? Weil sie Europa und allen anderen die Idee des elektronischen Geldes verkaufen müssen, damit es überhaupt funktioniert. In Kanada darf es dann keine Papierwährung geben, da diese anfangen würde, im US-Schwarzmarkt zu zirkulieren, so wie es auch in Russland und China beobachtet werden konnte, die mit US-Dollars geflutet wurden.

Was die meisten Menschen nicht wissen, ist, dass Diamanten damit begonnen haben, sich zu einer alternativen Form von Geld zu entwickeln. Warum? Weil man Diamanten transportieren kann, ohne dass sie von den Metalldetektoren erfasst werden. Bei Bargeld schlagen die Detektoren dank der Metallstreifen in den Geldscheinen hingegen an, bei Edelmetallen auch. Der Trend, dass Diamanten nun damit anfangen, zu einem Geldersatz zu werden, zeigt, dass die Tauschwirtschaft nicht mehr weit weg ist.

Der Tauschhandel wird das Einzige sein, was noch bleiben wird. Und das ist der Punkt, wo Edelmetalle in gut wiedererkennbarer Form praktischen Nutzen erlangen werden. Rechnen Sie nicht mit der Hyperinflation oder irgendwelchem anderen Unsinn. Die heutigen Verkaufsargumente der Gold-Promoter sind dieselben, die sie auch 19 Jahre lang während des Goldbärenmarkts vorbrachten: Gold wird immer manipuliert, so dass sie nicht zugeben müssen, dass sie komplett danebenlagen. Die Geschichte untermauert aber kein einziges ihrer Argumente.

Der Baum ist bereits durchsägt worden. Die einzige Frage, die noch bleibt, ist, ob er nun nach links fällt – und wir uns noch einen gewissen Sinn für Menschenrechte bewahren können – oder ob er nach rechts fällt und wir uns in Richtung eines vollumfänglichen Autoritarismus aufmachen werden, so wie es in Deutschland der Fall war, wo Hitler nach der Hyperinflation akzeptiert wurde. Bisher ist es so, dass die NSA und andere Behörden ganz klar demonstriert haben, dass wir uns mit großer Geschwindigkeit in Richtung Autoritarismus aufgemacht haben. Werden die Menschenrechte einfach für 52 Jahre verschwinden? Wir kämpfen hier für die Zukunft unserer Kinder.

Die Hyperinflationsgefahr ist völlig aufgebauscht

Frage: „Ich glaube, verstanden zu haben, dass das Entscheidende bezüglich der Hyperinflation ist, dass das alles nur aufgebauscht ist, weil die Hyperinflation zu Grunde legt, dass der Staat seine Versprechungen einhalten wird. Wenn sie aber sogar zu negativen Zinssätzen gehen und es bei den Städten und Bundesstaaten zu einer immer größeren Welle an Bankrotten kommt, um den nichtfinanzierten Pensionen zu entkommen, ist klar, dass Sie Recht haben, und es keine Hyperinflation geben kann. Liege ich damit richtig?“

Antwort: Ganz genau. Die Hyperinflation ist eine tolle Verkaufsmasche, aber sie legt zu Grunde, dass der Staat all seine Versprechungen einhalten wird. Es gibt aber keinen historischen Hinweis darauf, dass ein etablierter Staat jemals so etwas getan hätte. Sie werden alles beschlagnahmen, was sie in die Finger bekommen, und die Steuern anheben und dadurch die Wirtschaft vernichten, und umso weniger Steuereinnahmen sie generieren, desto stärker werden die Zinssätze steigen, was bei den Schulden zu weiteren Zahlungsausfällen führen wird.

Aber Sie haben Recht. Der Trend bei den Bundesstaaten und Städten – die kein Geld drucken können – ist, auf die nichtfinanzierten Pensionsverbindlichkeiten die Zahlungsunfähigkeit zu erklären. Die US-Bundesregierung wird die staatlichen Zuwendungen weiter zusammenstreichen und das Renteneintrittssalter anheben – und das ist alles deflationär, nicht inflationär. Das System wird zusammenbrechen, wenn die Menschen aufwachen und feststellen, dass es keinen Ausweg gibt.

Keynes sagte, dass man defizitäre Staatsausgaben tätigt, wenn die Nachfrage im Privatsektor zurückgeht, und die Schulden dann in guten Zeiten wieder abbaut. Sie geben aber die ganze Zeit über Geld aus und reduzieren die Staatsausgaben nur dann, wenn sie es müssen. Sie sind davon ausgegangen, dass die US-Notenbank ihr gesamtes fiskalisches Missmanagement sterilisiert, aber die Fed hat die Zinsen aufgrund ihres Monetarismus unterdessen auf 0% abgesenkt.

Larry Summers hat Recht, wenn er sagt, dass die Fed jetzt in der Falle steckt, wenn sich die Wirtschaft verschlechtert. Seine Lösung besteht darin, zu negativen Zinssätzen überzugehen, alles Papiergeld abzuschaffen und eine virtuelle Währung im Stile von Bitcoin einzuführen.

Wenn sie hyperinflationieren, können sie keine Anleihen mehr verkaufen, was auch der Grund dafür ist, warum der Staat fortwährend an den Wirtschaftsdaten herumfingert, die Steuern anhebt und gleichzeitig die staatlichen Zuwendungen kürzt.

Die Veteranen haben einen Anspruch auf eine staatliche Gesundheitsversorgung. Ja klar – Nummer ziehen und hinten anstellen. Wer weiß, ob sie dann rechtzeitig einen Arzt zu Gesicht bekommen. Das ist das wahre Gesicht einer staatlich gesteuerten Gesundheitsversorgung.

Also ja, Sie haben Recht. Die Hyperinflation legt zu Grunde, dass sie ihre Schuldenverbindlichkeiten bedienen werden. Tun sie es nicht, lösen sich die Schulden einfach in Rauch auf – und das ist deflationär. Vertrauen Sie wirklich darauf, dass Typen wie Obama die Schulden bedienen werden?

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner