Die Mutter aller Währungskriege in einem Chart
Wolf Richter, Testosteronepit.com, 12.12.2013
Die Federal Reserve wurde 1913 hauptsächlich deshalb ins Leben gerufen (oder zumindest angeblich), um den Dollar zu verwalten. Die Art und Weise, wie die Fed den Dollar „verwaltet“ hat, lässt sich am besten an einem eleganten Chart ablesen, wo der Dollar/Franken-Wechselkurs (blaue Linie) dem nicht saisonal bereinigten US-Verbraucherpreisindex (rote Linie) gegenübergestellt wird.
Die Vernichtung des US-Dollars – die gegenüber dem Schweizer Franken völlig offensichtlich ist – nahm ab 1970 noch einmal richtig an Fahrt auf. Damals war ich noch ein Kind, aber was Sie in dem Chart sehen, ist genau das, was sich während meines bisherigen Lebens abgespielt hat. Das ist nicht irgendeine ferne Vergangenheit. Tag für Tag hielt die unnachgiebige Vernichtung des Dollars an und wurde lediglich durch einige vorübergehende, wenn auch tradebare Rallys unterbrochen.
Der nachfolgende Chart stammt von Global Financial Data:
Aber halt: Sehen Sie, wie sich der Kurs seit August 2011 wieder etwas gefangen hat? Das war, als die Eurozonen-Schuldenkrise richtig hochkochte, als die Europäer und Amerikaner nach einem Ort für ihr Geld suchten. Sie stürmten in den Schweizer Franken und begannen damit, die schweizer Wirtschaft auf den Kopf zu stellen.
Zu jener Zeit schrieb ich einen Artikel mit dem Titel „Schweizer Franken wütet in der Schweiz“, in welchem ich die Dynamik beschrieb, mit der die Schweizerische Nationalbank konfrontiert war. Ein paar Tage später stürzte sich die Schweizerische Nationalbank in den Währungskrieg und verkündete, dass sie für den Euro einen Mindestumtauschkurs von CHF 1,20 festsetzen würde. Das würde sie über das Gelddrucken erreichen, und wenn es notwendig wäre, würde sie „unbegrenzte“ Mengen an Schweizer Franken drucken, um damit vornehmlich Euros zu kaufen – eine Strategie, die die SNB wiederholt bekräftigt hat. Der Mindestwechselkurs hielt.
Das heißt nun aber nicht, dass der Dollar seine Talfahrt beendet. Ganz im Gegenteil. Der Schweizer Franken ist mittlerweile bereits mehr wert als der Dollar, also unter die Dollarparität abgesunken – was vom Verbraucherpreisindex (rote Linie), der weiter in die Höhe schießt, bestätigt wird. Sie sollten daher bezüglich des neuen „Managements“ der US-Notenbank besser mit keinerlei Veränderungen rechnen.
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