Die Auswirkungen für die Weltwirtschaft, die sich aus der Kombination dieser Trends ergeben, sind enorm. Wir könnten es mit einer Ansteckung ungeahnten Ausmaßes zu tun bekommen, die wohlmöglich schneller um die Welt jagt als je zuvor

Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 06.01.2014

Bezüglich der Dinge, mit denen wir 2014 konfrontiert sein werden, dürfte die Gesellschaft wahrscheinlich Scheuklappen aufhaben. Die westlichen Investoren haben den Trend in Europa, Japan und China zu weiten Teilen ignoriert, und es ist wahrscheinlich, dass sie eine heftige Überraschung erleben werden.

In China verharrt der Shanghaier Aktienmarkt nach wie vor unter seinem Hoch von 2007 und neue Tiefs sind in 2014 immer noch wahrscheinlich. Chinas Kreditklemme im vergangenen Jahr war wichtig, da sie die miteinander im Widerspruch stehenden internen und externen Auffassungen im Hinblick auf China verdeutlichte. China ist nicht der starke Wachstumsmotor, mit dem die Welt eigentlich gerechnet hat. Der Rückgang des chinesischen Aktienmarkts auf seine Stützungslinie ist für den Rohstoffsektor als Ganzes bärisch gewesen.

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Die Krise in Europa sorgt weiterhin für eine massive Störung der gesamten Weltwirtschaft – und die Öffentlichkeit und die Massenmedien haben wieder einmal dabei versagt, die potentielle Bedeutung der Eurokrise zu erfassen. Diese Eurokrise verfügt über das Potenzial, die Weltwirtschaft vollständig zu destabilisieren und das Kapital in die Flucht zu schlagen und in den US-Dollar zu treiben.

Die Existenz der Eurozone steht auf dem Spiel, und die dringliche Forderung des von Frankreich kontrollierten Internationalen Währungsfonds, die Einlagen der Bürger zu konfiszieren, ist genauso pragmatisch, als würde man Europa radioaktiver Strahlung aussetzen, um mal zu schauen, was passiert. Das allein könnte bereits ausreichen, um die Eurozone zu vernichten, da die Bürgerunruhen in Griechenland, Italien und Spanien bereits begonnen haben. Wird das eine Nord-vs.-Süd-Krise werden?

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Die Schwächung von Europa als Ganzem begünstigt den Aufstieg Russlands. Und während die Menschen im alten kommunistischen Sowjetblock eine andere Einstellungen haben und dem Staat nicht trauen und immer mit einem offenen Auge schlafen, sind die Menschen im Westen nach wie vor der Meinung, der Staat sei Gott und würde sich wirklich um sie kümmern.

Auf unserer bevorstehenden Weltwirtschafts-Konferenz werden wir im Detail auf die Schweiz eingehen. Aus dem Chart geht hervor, dass der US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken seit dem Ersten Weltkrieg fortwährend an Wert verloren hat. Die Schweiz hat jedoch den fatalen Fehler begangen, zu versuchen, die freien Märkte zu schlagen – und zwar nicht allein dadurch, dass sie ihre Bankenbranche auf dem Altar der Regierungen geopfert hat, die ein Ende der Steuerfreiheit und des Bankgeheimnisses forderten, sondern auch dadurch, dass die Schweiz Unmengen an Euros gekauft hat. Das wird die Schweiz zu dem Land machen, das beim Zusammenbruch des Euros die größten Verluste einfahren wird. Darüber hinaus erreicht ihr Immobilienzyklus derzeit sein 26-Jahreshoch, und der Rückgang bei der Schweiz scheint dem Sturz Europas vorauszugehen.

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Der US-amerikanische Aktienmarkt hat die meisten Beobachter überrascht. Sein Drang auf neue Hochs ist bisher unerbittlich gewesen, und die überwiegende Mehrheit der Analysten ist von seiner Stärke immer noch nicht überzeugt. Wie üblich, lagen diese Analysten falsch, als sie 2010 und 2011 voraussagten, dass es zu einer Wiederholung der Großen Depression kommen würde. Selbst auf dem Jahreschart bewegen sich die stochastischen Oszillatoren seit Ende 2013 wieder nach oben.

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Diese weltweiten Krisen sind ein Hinweis darauf, dass die Grundfeste der Weltwirtschaft gegenwärtig zusammenbrechen und das aus dem Zweiten Weltkrieg hervorgegangene Wirtschaftswachstumsmodell unter unseren Füßen zu Staub zerfällt.

Dieser beunruhigende wirtschaftliche Rückgang wird noch durch die steigende Jugendarbeitslosigkeit in Europa unterstrichen und die Tatsache, dass 65% der US-Hochschulabsolventen nicht in der Lage ist, in dem Bereich, in dem sie studiert haben, eine Anstellung zu finden. Das veranschaulicht den Zusammenbruch des Bildungswesens und der Institutionalisierung eines Bereichs, der historisch gesehen seit der Antike auf Berufsausbildungen aufbaute. Etwas real zu tun [im Rahmen einer Berufsausbildung], ist wesentlich besser, als mit Leuten [im Hörsaal] darüber zu reden, wie etwas getan werden soll, und dass dann auch noch unter Aufsicht von Leuten, die nie etwas in diesem Bereich gemacht haben.

CAP-WAVEDie Auswirkungen für die Weltwirtschaft, die sich aus der Kombination dieser Trends ergeben, sind enorm. Wir könnten es mit einer Ansteckung ungeahnten Ausmaßes zu tun bekommen, die wohlmöglich schneller um die Welt jagt als je zuvor. Der Anstieg bei der Besteuerung und die Hatz auf die Reichen haben dafür gesorgt, dass sich das Kapital aus den Investments zurückzieht, weshalb sich die Liquidität nicht erholt hat und immer noch unter den Niveaus des Jahres 2007 liegt.

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Das bereitet wilden Zeiten den Boden und der Bullenmarkt bei der Volatilität, dessen Beginn wir erstmals 1985 vorhersagten, ist voll im Gang. Bei der Volatilität dürften wir nun in die Phasentransformation eintreten, während wir uns dem Höhepunkt im Jahr 2032 immer stärker annähern werden.

Wir haben es hier tatsächlich mit Zeiten zu tun, die uns alles abverlangen werden. Wir sind mit einem steigenden Trend der Gewalt konfrontiert, während starrsinnige Politiker verzweifelt versuchen, sich an der Macht zu halten, und aus reinem Eigeninteresse immer mehr drakonische Maßnahmen implementieren. Sie werden nicht damit aufhören und sich den im Gang befindlichen Trend anschauen – was sicherstellt, dass alles in Schutt und Asche gelegt werden wird.

Das Entscheidende ist die Analyse der Kapitalströme – nur dann versteht man die Welt als Ganzes und begreift, wie Märkte steigen und fallen. Das hat nichts mit der auf das Inland fixierten Standard-Analyse zu tun, die im Fernsehen ausgestrahlt und über die Newsletter verbreitet wird. Wir leben in einer dynamischen Welt, und wenn Sie überleben wollen, fangen Sie besser damit an, Ihre Augen zu öffnen.

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