Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com,24.01.2014

Der britische Premierminister David Cameron verliert den Kampf um die Leerverkäufe. Die europäischen Politiker glauben, dass sie einen Zusammenbruch verhindern können, indem sie Leerverkäufe verbieten. Diese Vollidioten wollen einfach nicht begreifen, dass das Eindecken von Shorts die einzige Stützung ist, wenn ein Markt fällt und sich das Vertrauen in Luft auflöst.

Ohne Shorts bekommt man 90%ige Rückgänge, so wie es auch während der Großen Depression in den USA der Fall war. Nun wird auf die Leerverkäufe aggressiv Jagd gemacht, und würde niemand mehr die Short-Seite eines Markts spielen, hätte dies eine sukzessive Vernichtung des Marktwerts zur Folge.

David Cameron hat Großbritannien ein Referendum versprochen, wo das Land darüber entscheiden könne, aus der Europäischen Union auszutreten, doch bisher hat er sich geweigert, einen genauen Termin zu nennen, weil er sich vor dem Ausgang des Referendums fürchtet.

Würde Großbritannien in der Europäischen Union bleiben, wäre es als das Finanzzentrum Europas Geschichte. Das Kapital hätte dann keine andere Wahl und müsste sogar aus Großbritannien fliehen. Und sollte Großbritannien in der Europäischen Union bleiben, wäre es unwahrscheinlich, dass es in der EU zu irgendeiner Reform kommt. Vielmehr dürfte es dann so sein, dass die EU drakonische Maßnahmen implementiert, von denen auch Großbritannien nicht verschont bleibt.

Am 18.09.2014 wird Schottland darüber abstimmen, ob es in Großbritannien bleibt oder unabhängig wird – die Abstimmung folgt also direkt auf die Abwärtstrendwende des Economic Confidence Models am 03.09.2014. Und obwohl dem Austritt Schottlands aus Großbritannien nur minimale Chancen eingeräumt werden, kann sich die Lage schnell ändern. Dank der Art, wie das EU-Parlament funktioniert, werden dort immer die schlimmstmöglichen Entscheidungen getroffen, vor denen die Geschichte warnt. Und zwischen heute und September können die EU-Vertreter noch jede Menge vergeigen.

ecm-till-2020

Frankreich tritt gerade in eine schwere Wirtschaftsdepression ein. Das französische Arbeitsplatzwachstum ist zusammengebrochen und minimale Anstiege gehen auf die Schaffung weiterer Stellen im öffentlichen Dienst zurück. Der französische Staat wird immer größer – und das war ja genau der Grund, warum sich alle über Griechenland beschwert haben.

Frankreich zieht die EU nach unten, und in Deutschland hat die Austerität dafür gesorgt, dass rund die Hälfte der Gemeinden am Rande des Bankrotts steht. Jede Maßnahme, die von diesen Politikern ergriffen wird, zielt einzig darauf ab, ihr Eigeninteresse zu befördern. Von denen fragt sich niemand, was für die Menschen das Beste wäre.

Unsere Langzeit-Prognose – die einen [substantiellen] Rückgang des Euros und sogar des Britischen Pfunds vorhersagt – fängt an Sinn zu machen, wenn wir über das Jahr 2015 hinausblicken. Die erste Phase dieser Entwicklung ist der Anstieg der Währungen – was auf eine [im Währungsraum stattfindende] Deflationsspirale zurückgeht. Das sind dieselben Folgen, die auch für einen Anstieg des Yens sorgten, als die japanische Wirtschaft zurückging, oder für den Anstieg des Dollars zwischen 1980 und 1985, der ebenfalls parallel zum Rückgang der US-Wirtschaft stattfand, und natürlich auch für den Anstieg des Dollars während der großen Depression.

Das Britische Pfund und der Euro werden erst dann einbrechen, wenn das Vertrauen zusammenbricht, und das wird schon bald der Fall sein. Der Anstieg des US-Dollars wird dann in den USA für wirtschaftlichen Druck sorgen, so wie es bei jedem wirtschaftlichen Rückgang zu beobachten war.

Die jüngsten Bemühungen der EU, Leerverkäufe zu verbieten, sind der Todesstoß für Europa. Und es könnte durchaus sein, dass damit auch Großbritanniens Schicksal besiegelt wird.

Bisher sind britische Immobilienwerte gestiegen, so wie es auch in der Schweiz und den großen Zentren in den USA beobachtet werden konnte. Aber diese Anstiege führen in die Irre – da es sich hierbei um Geld handelt, das versucht, aus den Banken und aus dem System auszusteigen. Der Trend in Richtung elektronischer Währungen und negativer Zinssätze wird das Kapital künftig nur noch stärker in den Privatsektor außerhalb des Systems zwingen.

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