Louise Yamada, King World News, 06.03.2014

Gold: Rally könnte neuen Handelskanal ausbilden

Gold (Kassapreis USD 1.326,44 pro Unze) konnte eine Rally hinlegen, anstatt weiter zu fallen, worauf die potenzielle Schulter-Kopf-Schulter-Formation auf dem Tagesschart letzten Monat noch hingedeutet hatte. Der Goldpreis durchbrach den gleitenden 200-Tagesschnitt und bewegt sich nun in Richtung der nächsten Widerstandslinie des Abwärtstrends von 2012, die bei USD 1.350 pro Unze liegt.

Das wöchentliche Momentum hat sich in ein Kaufsignal verwandelt (unterer Pfeil). Wir haben es hier mit einer positiven Divergenz zu tun: Das Momentum hat im Grunde eine Trendwende eingeleitet und bewegt sich nun von einem höheren Tief als dem von Mitte 2013 wieder nach oben, und das obwohl der Preis zurückging, um das Preisniveau von Mitte 2013 zu testen (siehe alle Pfeile). Diese Divergenz legt nahe, dass die Rally weiter anhalten könnte.

Aktuell liefert uns der Preisrückgang von 2012 die nächste Widerstandslinie (USD 1.350 pro Unze). Sollte es Gold jedoch gelingen, diesen Widerstand zu durchbrechen, läge der nächste bedeutende Widerstand bzw. das nächste wichtige Preisziel im Bereich von USD 1.400 bis USD 1.425 pro Unze.

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Wenn Gold von hier aus wieder fällt, könnte es sich abermals in Richtung USD 1.270 pro Unze aufmachen oder noch stärker sinken. Es ist möglich, dass wir auf dem jetzigen Preisniveau eine Seitwärtsbewegung zur Konsolidierung sehen werden, wenn man bedenkt, dass die bisherigen Anstiege doch recht hoch waren und wir auf Monatsbasis immer noch ein negatives Momentum haben.

Eine Frage, die die Anleger beherrscht, ist, ob die jüngsten Preistiefs nun die finalen Goldpreistiefs waren oder ob es sich dabei nur um Zwischentiefs handelt, was hieße, dass jedwede Rally letztlich wieder scheitern würde. Die große Abwärtstrendlinie von 2011 bleibt bis zu einem Goldpreis von USD 1.600 pro Unze weiterhin in Kraft. Solange der Goldpreis nicht über diesem Niveau notiert, weist das Metall Bärenmarkt-Parameter auf. Ein Ausbruch über dieses Preisniveau könnte dabei helfen, die Frage der Anleger zu beantworten.

Unsere Ausführungen vom letzten Monat, dass sich im Laufe der Zeit ein weit gefasster Handelskanal (zwischen USD 1.400 und USD 1.200 pro Unze) ausbilden könnte, dürften nach wie vor Bestand haben. Das könnte zur Folge haben, dass ein Bodenbildungsprozess stattfindet, bei dem sich das Metall auf künftige Anstiege vorbereitet, oder eine über mehrere Jahre anhaltende Preisdecke eingezogen wird, ähnlich der Goldpreisentwicklung von 1998 bis 2002.

Beim S&P 500/Gold-Verhältnis gab es keine Trendwende, und das heißt, dass sich der S&P 500 nach wie vor besser entwickelt als Gold. Seit 2013 ist das S&P 500/Gold-Verhältnis gestiegen, nachdem es eine über vier Jahre andauernde Basis ausgebildet hatte. Dieses Verhältnis veranschaulicht einen neuen strukturellen Trend des S&P 500, der sich nun besser entwickelt als Gold.

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Anmerkung: China hat im letzten Jahr über 1.176,4 Tonnen Gold gekauft – das ist ein 41%iger Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt China nun vor Indien und die Chinesen dürften den fallenden Goldpreis mit Sicherheit als Kaufgelegenheit erachten. Ferner bleibt China weiterhin der größte Goldproduzent der Welt, was laut Bloomberg News nun bereits das 7. Jahr in Folge der Fall ist.

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Der Kassapreis für Silber (USD 21,23 pro Unze) konnte ausgehend von seinen jüngsten Tiefs ebenfalls eine Rally hinlegen und den gleitenden 200-Tagesschnitt durchbrechen. Silber notiert jedoch nach wie vor unter seiner Abwärtstrendlinie von 2011, die zurzeit bei USD 23,50 pro Unze verläuft. Es könnte sein, dass Silber (so wie Gold) derzeit einen Handelskanal zwischen seinen Tiefs und der ersten großen Widerstandslinie, die bei USD 25 pro Unze verläuft, ausbildet, um sich weiter zu konsolidieren.

Das wöchentliche Momentum hat sich jüngst ins Positive gedreht, während das monatliche Momentum immer noch negativ ist, sich gegenwärtig aber verlangsamt.

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