King World News, 05.04.2014

Der seit 42 Jahren im Markt aktive Egon von Greyerz erklärte heute gegenüber King World News, dass uns eine entsetzliche Finanzkernschmelze bevorsteht, die den gesamten Planeten verheeren wird. Im Folgenden finden Sie, was der Gründer des schweizerischen Unternehmens Matterhorn Asset Management in diesem bemerkenswerten Interview zu sagen hatte:

Greyerz: „Wir leben in einer Ära, in der einige Menschen ein beispielloses Vermögen angehäuft und andere Menschen basierend auf Schulden einen hohen Lebensstandard genossen haben. Meines Erachtens wird 2014 das Jahr sein, wo die Menschen der überraschendste und schockierendste Weckruf ereilen wird.

Das Vermögen, das geschaffen worden ist, basiert auf Schulden und dem Gelddrucken der letzten paar Jahrzehnte, und es wird in diesem Jahrhundert, in den nächsten paar Jahren, vollumfänglich vernichtet werden. Die Aktienmärkte, die Anleihemärkte und die Immobilienmärkte befinden sich zurzeit alle am Ende ihres säkularen Bullenmarkts.

Nur künftige Historiker werden uns verraten können, welches Ausmaß dieser Abwärtszyklus annehmen wird. Es könnte sich dabei um einen Zyklus handeln, der bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht und aktuell zu Ende geht, oder es könnte auch ein Zyklus sein, der bis zum Römischen Reich zurückreicht. Wie dem auch sei, die meisten von uns, werden aller Vorausschau nach nur die ersten Anfänge dieses säkularen Abwärtstrends miterleben.

Nehmen wir beispielsweise den US-Aktienmarkt, der sich basierend auf vielen Indikatoren wie dem Marktkapitalisierungs/BIP-Verhältnis, der bullischen Marktstimmung und dem Margin Debt in einer hochriskanten Gefahrenzone befindet. Das wird den Markt nicht davon abhalten, in einem finalen hyperinflationären Aufbäumen auf neue Hochs zu steigen, aber das Risiko weist jetzt (gegenüber Gold) vollumfänglich nach unten. Und die Vermögensvernichtung der nächsten paar Jahre wird wie ein ´Flash-Crash` sein, mit verheerenden Auswirkungen für die Anleger wie auch für die Welt insgesamt.

Dieser Zusammenbruch der Weltmärkte und der Weltwirtschaft wird wahrscheinlich mit einem drastischen Einbruch der meisten Währungen beginnen. Die Lage der Weltwirtschaft und des Weltfinanzsystems wird die Fortführung der quantitativen Lockerungsmaßnahmen und eine Beschleunigung der Gelddruckmaßnahmen notwendig machen. Die geldpolitischen Straffungsmaßnahmen in den USA werden in den kommenden Monaten beendet werden, und man wird die quantitative Lockerung wieder ausweiten.

Und in Europa – wo zurzeit viele Länder kurz vor einer deflationären Implosion stehen – ist es nur noch einen Frage der Zeit, bevor die Gelddruckmaßnahmen wieder richtig einsetzen. Die Banken der Eurozone vergeben nur sehr wenige Kredite und werden durch die Basel III Regeln, mit der die Halter von Staatsanleihen abgestraft werden, nur noch stärker unter Druck geraten. Das bedeutet, dass die Eurozonenbanken Staatsanleihen abverkaufen müssen, und die Europäische Zentralbank wird der einzige Käufer sein. Die EZB wird also gezwungen sein, mit der quantitativen Lockerung zu beginnen, und das obwohl Deutschland dagegen ist.

Und in Japan ist es dem Inflationspaket, zu dem auch ein massives QE-Programm gehört, nicht gelungen, die Wirtschaft anzukurbeln, aber es hat verheerende Auswirkungen auf das Außenhandelsdefizit und die schwache Währung gehabt. Die schwache Währung wird zu einer bedeutenden Preisinflation bei Nahrungsmitteln und Energie führen. Japan steht jetzt also am Anfang einer bedeutenden hyperinflationären Depression, die die hochverschuldete Wirtschaft völlig vernichten wird.

Um hier noch einmal auf die USA zurückzukommen. Am Freitag schrieb ich für King World News einen Artikel mit dem Titel ´Der Trade des Jahrzehnts`. Wie bereits erwähnt, befindet sich der Dow Jones zurzeit in der finalen Phase eines Bullenmarkts. Zur selben Zeit hat Gold seine Korrektur, die 2011 ihren Anfang nahm, höchstwahrscheinlich beendet. Der Dow Jones ist gegenüber Gold seit 1999 um 72% gefallen. Seitdem hat der Dow Jones eine Dead-Cat-Bounce-Bewegung hingelegt.

Ich bin der Meinung, dass das Dow/Gold-Verhältnis schon bald wieder kippen und in den nächsten paar Jahren um über 90% fallen wird. Das bedeutet, dass der Dow Jones gegenüber Gold um über 90% fallen wird. Das Dow/Gold-Verhältnis wird also unter 1:1 absinken, das Niveau, wo es 1980 lag, und wohlmöglich auf 0,5 fallen.“

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