King World News, 26.04.2014

Heute sprach Rick Rule, einer der vermögendsten Menschen der Finanzwelt, mit King World News über die frischen „Investitionsgelder“, die derzeit im großen Stil auf den Gold- und Silbersektor setzen. Im Folgenden finden Sie, was Rule in diesem faszinierenden Interview zu sagen hatte:

Rule: „Gegenwärtig passiert so viel, es ist einfach nur erstaunlich. Ich habe diese Phase, wo man aus einem Bärenmarkt herauskommt und in einen Bullenmarkt eintritt, in meiner Karriere schon mehrere Male mitgemacht. Was für mich so fantastisch ist, ist, dass ich Teil der Sprott-Organisation bin, ich habe also die finanziellen und personellen Ressourcen wie auch die Reputation, um Vorteil daraus zu schlagen.

Ich schätze, die schlechte Nachricht bei all dem ist, dass ich mit meinen 61 Jahren von mehr Dingen vereinnahmt werde, als es gewöhnlich der Fall ist. Die gute Nachricht ist der Spaß, den wir in den nächsten fünf oder sechs Jahre haben werden. Also ich habe überhaupt keine Ängste bezüglich der Märkte, in denen ich bin und bei denen es sich zurzeit wahrlich um einen spektakulären Ort handelt.“

Eric King: „Ist es immer noch so, dass die institutionellen Anleger und das Smart Money in den Markt gehen? Wir haben ja bereits darüber gesprochen, dass angesichts der zurzeit niedrigen Preise asiatische Gelder und andere Gelder in den Markt fließen.“

Rule: „Ja, und darauf sollte hier noch einmal hingewiesen werden. Eines der Dinge, die mich wirklich amüsieren, ist, dass im Minensektor aktuell außerbörsliche Investitionen getätigt werden. Das ist extrem nützlich, weil die Minenbranche ein kapitalintensives Geschäft ist. Doch was bezüglich dieser außerbörslichen Käufe besonders gut ist, ist die Disziplin, die damit Einzug hält.

Diese Gelder werden im Laufe der Zeit eine riesige Rendite einfahren, speziell wenn die Märkte heißlaufen. Bei den privaten Unternehmensbeteiligungen ist es so, dass die Management-Teams für Almosen arbeiten, aber riesige Boni bekommen, wenn sie Erfolg haben. Durch die außerbörslichen Investitionen kommt also nicht nur Kapital in die Branche, sondern es kommt auch Disziplin in einen Markt, der 40 Jahre lang entsetzlich undiszipliniert gewesen ist.“

Eric King: „An den weltweiten Märkten haben wir in den letzten 14 Jahren Phasen gesehen, die von unglaublichem Chaos geprägt waren. Womit sollten wir künftig rechnen?“

Rule: „Mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir das Ganze in derselben Art durchleben werden wie in den 1970er Jahren. Die Schocks, die uns ereilen werden, werden heftig, aber überlebbar sein. Und wenn man sich die Landkarte so anschaut und sich die Frage stellt, was mit dem System in 2008 geschehen ist – nun ja, was dem System in 2008 widerfuhr, war natürlich, dass die Hypothekenblase geplatzt ist.

Es gab eine Vermögensblase, die geplatzt ist und uns bei den größten Finanzinstitutionen der Welt so unsere ganze eigene Art von Stresstest beschert hat. Gibt es heute noch andere überbewertete Vermögenswerte in den Bankbilanzen? Ja natürlich: Staatsschulden, Studentenkredite, Gemeindefinanzierungen, Junk-Unternehmensanleihen usw.

Aus dieser Perspektive heraus, möchte man meinen, dass die Lage absolut hoffnungslos ist. Aber wenn wir uns die Geschichte der kommenden fünf oder zehn Jahre anschauen, steht praktisch so gut wie fest, dass, egal wie es auch kommt, die Anleger, die in qualitativ hochwertige Rohstoffaktien investiert haben, gewinnen werden.

Und wenn wir in eine hyperinflationäre Phase eintreten – mit anderen Worten: wenn es weltweit mittels der Kaufkraftentwertung zu einem globalen Zahlungsausfall kommt, weil unsere Verbindlichkeiten unmöglich zurückgezahlt werden können –, werden die nominellen Preise für Rohstoffe wie Gold und Silber genauso stark steigen, wie sie es in den 1970er Jahren taten.

Sollte die quantitativen Lockerung, die auch unter dem Namen Geldfälschung bekannt ist, aber doch funktionieren und die Welt wieder in einen Wirtschaftsboom eintreten, werden sich Rohstoffe ebenfalls gut entwickeln, weil sich dann die Nachfrage wieder erholt, während die Angebotsseite aufgrund der zwei oder drei Jahrzehnte an Unterinvestitionen eingeschränkt ist.

Aktuell habe ich das Gefühl, in einer Situation zu sein, wo ich eine Münze werfen könnte und mit beiden Seiten – Kopf oder Zahl – gewinnen würde. Für die Rohstoffanleger in aller Welt ist das natürlich eine wundervolle Situation.“

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