King World News, 27.04.2014

Der seit 42 Jahren in den Finanzmärkten aktive Egon von Greyerz warnte King World News heute, dass die Welt nun mit Militär-, Wirtschafts- und Währungskriegen konfrontiert ist. Er ist der Auffassung, dass diese Entwicklungen ohne weiteres zu einem Goldpreis von USD 10.000 pro Unze führen könnten, und hat uns darüber hinaus auch noch einen wichtigen Goldpreischart zur Verfügung gestellt. Im Folgenden finden Sie, was Egon von Greyerz, der Gründer der schweizerischen Firma Matterhorn Asset Management, zu sagen hatte:

Greyerz: „Das Potenzial für einen großen Krieg ist nun bedauerlicherweise beträchtlich gestiegen. Ich würde fast sagen, es ist mittlerweile so gut wie sicher, dass es entweder zu einem großen Militärkonflikt oder einem vollumfänglichen Wirtschaftskrieg kommen wird, der genauso verheerend wäre. Und es würde mich auch nicht überraschen, wenn es zu beidem kommt.

Die Eskalation der Feindseligkeiten in der Ukraine kann ohne weiteres zu einem Weltkrieg führen, so wie es von Paul Craig Roberts ja bereits die letzten paar Wochen erörtert wurde. Ist es nicht erstaunlich, dass vor nicht einmal sechs Monaten niemand darüber sprach, dass die Ukraine ein potenzieller Auslöser für einen großen Konflikt sein könnte?

Der Kriegszyklus und der Bürgerunruhe-Zyklus deuten darauf hin, dass es in den nächsten paar Jahren zu einem ausgewachsenen Konflikt kommt, bei dem der überwiegende Teil der Welt von Leid erfasst wird. Wirtschaftlich gesehen befindet sich die Welt in einem echten Schlamassel, und es kann nur noch schlimmer werden. Währungskriege gibt es ja bereits seit langem, aber diese Währungskriege werden sich nur noch weiter intensivieren.

Derzeit können wir beobachten, dass sich wichtige Währungen wie der Yen, der Renminbi und der Rubel weiter abschwächen. Der US-Dollar wir als nächstes an der Reihe sein, und er wird schnell fallen. Diese Kursbewegung steht nun unmittelbar bevor. Der US-Dollar-Index dürfte schon bald nachhaltig unter das Niveau von 80 Punkten fallen.

Die US-Wirtschaft ist durch das anhaltende Gelddrucken und die Tatsache, dass es dem US-Dollar gelang, seinen Status als Weltreservewährung aufrecht zu halten, über Wasser gehalten worden. Aber man kann keine Reservewährung haben, die auf dem Drucken von zig Billionen von Dollars an Schulden beruht, speziell wo wir es derzeit mit einer exponentiellen Schuldenzunahme zu tun haben.

Bedauerlicherweise wird die Abschwächung des US-Dollars wahrscheinlich dazu führen, dass sich die USA an immer mehr Konflikten – wirtschaftlichen wie auch militärischen – beteiligen werden. Das ist es, was passiert, wenn Imperien zusammenbrechen. Es wird also zu Bürgerunruhen und bedeutenden internationalen Konflikten kommen, und das wird in vielen Ländern zu erheblichen politischen Veränderungen führen.

Die Welt wird erleben, wie extreme Parteien an die Macht kommen werden. Wir werden über all diese Ereignisse künftig noch zu sprechen haben, und Gold wird ein ganz deutlicher Gradmesser für diese Konflikte sein. Die Eskalation des Ukraine-Konflikts war der Auslöser des Goldpreisanstiegs der letzten Tage gewesen.

Der Goldpreischart zeigt, was mit Gold in den letzten paar Jahren geschah:

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Von Oktober 2008 – dem Zeitpunkt, wo der Chart beginnt – bis August 2011 stieg Gold von USD 680 pro Unze auf USD 1.920 pro Unze. Das war ein atemberaubender Anstieg von 180% in weniger als drei Jahren. Und das kam zu den großen prozentualen Zugewinnen hinzu, die Gold Anfang des letzten Jahrzehnts verzeichnen konnte. Gold schoss also in gerade einmal acht Monaten um über USD 600 pro Unze in die Höhe.

Es gibt viele Menschen, die glauben, dass Gold nicht in der Lage ist, sich innerhalb weniger Monate derart schnell zu bewegen – aber schauen Sie nur, was in 2011 geschah. Im Januar 2011 notierte Gold bei USD 1.308 pro Unze und Ende August lag Gold bereits bei USD 1.920 pro Unze. Das ist ein 47% Anstieg in gerade einmal acht Monaten.

Das ist die Art von Kursbewegung, die wir auch 2014 sehen könnten. Gold könnte ohne weiteres auf über USD 2.000 pro Unze und vielleicht sogar auf USD 2.500 pro Unze steigen, wie ich im Chart eingezeichnet habe. Ich glaube, dass der Goldmarkt nun kurz vor seinem nächsten großen Aufwärtsschub steht, und es wird meines Erachtens eine schnelle Kursbewegung sein.

Aber dieser Kurssprung auf einen Goldpreis von USD 2.500 pro Unze wird nur der Anfang sein, weil die Konflikte, die wir sehen werden, zu einem explodierenden Goldpreis führen werden. Ich glaube, dass wir den Anfang einer hyperinflationären Depression erleben werden, die vom nächsten Goldpreisanstieg begleitet werden wird.

In diesem Umfeld könnte Gold ohne weiteres auf USD 10.000 pro Unze steigen, aber es könnten auch noch viel mehr Nullen hinten dran kommen, sollte die Hyperinflation außer Kontrolle geraten. Das Entscheidende ist, dass die Zeit zum Abwarten meines Erachtens vorbei ist und die nächste Aufwärtsbewegung nun unmittelbar bevorsteht. Und diese Kursbewegung wird für ein paar Jahre anhalten, bevor irgendein nennenswertes Hoch ausgebildet werden wird.“

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