David Tablish, Rambus1.com, 04.05.2014

Im Folgenden sehen Sie den Goldpreischart auf Tagesbasis, den wir im Auge behalten. Er zeigt uns, wie simple Auf- und Abwärtstrends aussehen. Der Aufwärtstrend, der ausgehend vom Dezember-Tief seinen Anfang nahm, zeigt, dass jedes kurzfristige Tief höher war als das vorangegangene kurzfristige Tief (blaue Pfeile). Das ist ein klassischer Aufwärtstrend. Auf der rechten Seite des Charts sehen Sie, wie die roten Pfeile die Abwärtsbewegung mit ihren niedrigeren Hochs zeigen.

Gold hat versucht, in der braun schraffierten Stützungszone ein tieferes Tief auszubilden, ist dabei bisher jedoch gescheitert. Dadurch wird ein horizontaler Handelskanal zwischen den zwei braun schraffierten Stützungs- und Widerstandszonen geschaffen, wobei der Widerstand bei USD 1.325 pro Unze und die Stützung bei USD 1.265 pro Unze verläuft.

Eine Kursbewegung über diesen bei rund USD 1.325 pro Unze verlaufenden Widerstandsbereich, die sich danach wieder abschwächt, könnte der Beginn des 4. Umkehrpunkts des rechteckigen Handelskanals sein. Wie Sie sehen, bewegt sich der Goldpreis zwischen der oberen Widerstands- und der unteren Stützungszone ziemlich schnell hin und her. Darüber hinaus liegt der aktuelle Handelskanal unter dem jüngsten Hoch, wodurch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass der Goldpreis nach Komplettierung dieses Handelskanals fallen wird.

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Ich werde mich nun einem Goldchart zuwenden, der die 6-monatigen zyklischen Tiefs zeigt. Er hat uns in der Vergangenheit ziemlich gute Dienste geleistet, wenn es darum ging, herauszufinden, wo man zeitlich nach Umkehrpunkten Ausschau halten sollte. Vom parabolischen Preisanstieg, der auf den Crash von 2008 folgte, bis zum Goldpreishoch von USD 1.920 pro Unze hat dieser Chart die Tiefs exakt vorweggenommen. Es gab eine Umkehrung des Tiefs in 2012, das sich als Hoch herausstellte, doch seitdem funktioniert dieser Chart wieder ziemlich gut, was die Vorhersage von Tiefs angeht.

Ich habe den Zeitraum ein klein wenig angepasst, da es so aussieht, als wäre das Tief im Juni vergangenen Jahres ein paar Wochen zu früh gekommen (die 6-Monatszyklen sind in diesem Fall in rot gekennzeichnet). Wir sollten hier auch im Hinterkopf behalten, dass uns dieser Chart kein Preisziel gibt, sondern nur einen Zeitpunkt, wo mit dem Beginn eines Gegentrends gerechnet werden kann.

Aktuell liegt der rote Pfeil, der das Tief des roten 6-Monatszyklus ausweist, in der letzten Juni-Woche. Noch einmal: Wir wissen nicht, wo der Preis dann liegen wird, sondern nur, dass zu diesem Zeitpunkt eigentlich mit einem Tief zu rechnen wäre. Bei einer perfekten Kursentwicklung würde Gold innerhalb der nächsten acht Wochen fallen, was mit dem Juni-Ziel für das Tief des 6-Monatszyklus in Einklang stünde. Das wäre in einer perfekten Welt.

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Der nächste Chart ist der langfristige Monatschart, den ich auch Umkehr-Symmetrie-Chart nenne und bei dem ich mit dem gleitenden 10-Monatsschnitt arbeite. Die braun schraffierten Bereiche zeigen die früheren Hochs, die wir im Rahmen des Bullenmarkts gemacht haben und die nun in einem Bärenmarkt als erste Stützungsbereiche fungieren sollten.

Wie Sie sehen, ist Gold im Rahmen seines Preiseinbruchs direkt bis auf die 3. braun schraffierte Stützungszone gefallen – und seit dem Juni-Tief vom letzten Jahr hat diese Stützung auch gehalten. Darüber hinaus geht aus dem Chart hervor, dass Gold letzten Monat über seinen gleitenden 10-Monatsschnitt stieg, am Monatsende dann jedoch wieder unter seinem gleitenden 10-Monatsschnitt schloss. Aktuell liegt der gleitende 10-Monatsschnitt bei USD 1.315 pro Unze. Sollte Gold unter die braun schraffierte 3. Stützungszone fallen, liegen die nächsten Stützungszonen bei USD 1.054 pro Unze (4. Stützungszone) und USD 985 pro Unze (5. Stützungszone).

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Im nächsten Goldpreischart sehen wir, dass Gold seinen Bullenmarkt-Aufwärtstrendkanal im Juni letzten Jahres mittels einer Ausbruchsbewegung aus seinem 22-monatigen Seitwärtskanal (blau) durchbrochen hat. Darüber hinaus sehen wir einen Backtest bei der unteren Aufwärtstrendlinie, als es beim Edelmetallkomplex zu einem kleinen Gegentrend kam, der beim Juni-Tief seinen Anfang nahm und bis zum Hoch im August anhielt.

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Seit seinem Hoch im September 2011 hat Gold eine Reihe von niedrigeren Hochs ausgebildet, ungeachtet all der Gründe, die vorgebracht werden, warum das Tief bereits da ist oder Gold jetzt eine Rally hinlegen sollte. Der erste Hinweis auf eine Trendumkehr wäre, wenn es Gold gelingen würde, ein höheres Tief und ein höheres Hoch zu etablieren. Solange das nicht der Fall ist, ändert sich nichts.

Silber

Wenden wir uns nun Silber zu, dem kleinen instabilen Bruder von Gold. Was ist mit Silber?

Der Tageschart für Silber zeigt die Silberpreisentwicklung über einen Zeitraum von rund 12 Monaten. Auf dem Chart ist zu sehen, wie sich das ursprüngliche Diamant-Muster in einen noch größeren Diamanten verwandelt hat, der nun auch über die notwendige gerade Zahl an Umkehrpunkten verfügt und somit komplettiertes Abwärts-Konsolidierungsmuster darstellt.

Das einzige Problem ist jetzt noch, dass Silber über die obere Linie steigen und dadurch einen 7. Umkehrpunkt schaffen könnte. Würde der Silberpreis die obere Linie des Diamanten oder Dreiecks durchbrechen, wäre das ein Aufwärts-Umkehrmuster. Das ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber nur Spekulation, da jetzt 6 Umkehrpunkte ausgebildet wurden, und dabei bleibt es, bis sich etwas Neues ergibt. Wie Sie sehen, fungierte die Spitze/Kante des inneren gestrichelten Diamanten während des Ausbruchs aus dem blauen Rechteck als Widerstand.

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Der nächste Silberpreischart zeigt den nun bereits seit drei Jahren intakten Abwärtskanal. Es gibt keine Gesetzmäßigkeit, die besagt, dass Silber nicht auch noch einen 5. und 6. Umkehrpunkt ausbilden könnte – ähnlich dem 6-Punkte-Rechteck, das über 22 Monate anhielt und sich direkt über dem roten Dreieck befindet.

Noch einmal: Das Einzige, was wir diesbezüglich mit Sicherheit sagen können, ist, dass Silber letzte Woche die untere rote Stützungslinie touchierte, dann jedoch wieder in das rote Dreieck hineinstieg, wodurch der Durchbruch bis auf weiteres ungültig ist.

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Der letzte Silberchart ist ein Linienchart auf Monatsbasis, auf dem eine interessante Kursentwicklung zu sehen ist. Der Aufwärtstrendkanal erreichte im April 2011 sein Hoch. Wie Sie sehen, ist der blaue Abwärtstrendkanal seit diesem Allzeithoch die ganze Zeit über in Kraft gewesen.

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Bitte schauen Sie sich auch die untere Linie des großen Aufwärtstrendkanals und die Preisentwicklung an, die seit dem Tief im Juni verzeichnet wurde. Ich habe Ihnen ja bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass ein Durchbruch fünf unterschiedliche Kursentwicklungen benötigen kann, bevor er komplett ist: Zunächst kommt es dabei zum ersten Kontakt mit der Stützungslinie (Punkt 1). Dann kommt es zu einer Gegenrally, die aber nicht lange anhält und nicht sonderlich weit über die untere Trendlinie steigen kann (Punkt 2). Und darauf folgt dann ein drastischer Preisrückgang, bei dem die Stützungslinie tatsächlich durchbrochen wird (Punkt 3). Daraufhin folgt ein kleiner Gegentrend zur unteren Seite der Stützungslinie des Aufwärtskanals (Punkt 4), das ist der sogenannte Backtest. Und Punkt 5 komplettiert den Einbruchsprozess dann und ist gleichzeitig auch der Anfang des nächsten Abwärtsimpulses. Bisher ist es genau das, was wir hier beobachten können.

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