Louise Yamada, King World News, 06.08.2014

Gold

Bei Gold kam es zu einem falschen Ausbruch, der das gelbe Metall über das April-Hoch trug, woraufhin es jedoch wieder umgehend in die enge Handelsspanne der letzten vier Monate fiel. Mit dem Abbruch der jüngsten Rally hat Gold nun seit dem Preishoch von 2013 die dritte niedrigere Rally hingelegt (rote Bögen im nächsten Chart), was nahelegt, dass es derzeit nicht genug Nachfrage gibt, um diese Widerstandsniveaus zu durchbrechen. Jedes niedrigere Rally-Hoch legt nahe, dass irgendjemand in den Markt eingestiegen ist, um in die Rally hinein zu verkaufen.

Fakt ist aber auch, dass es nach dem falschen Einbruch im Mai und der Erholung im Juni nicht genug Abwärtsmomentum gab, um den Goldpreis niedriger als auf das Tief der viermonatigen Handelsspanne (USD 1.272 pro Unze) abfallen zu lassen.

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Diese falschen Einbrüche und falschen Ausbrüche legen nahe, dass Gold derzeit unentschlossen ist. Daher würden wir abwarten, bis entweder der Widerstand bei USD 1.327 pro Unze oder die Stützung bei USD 1.280 pro Unze penetriert wird, denn das würde auf das Potenzial eines handelbaren Trends hindeuten.

Die aktuelle Goldpreisentwicklung spielt sich aber immer noch innerhalb eines weiter gefassten und wichtigeren Handelskanals ab. Dieser Handelskanal wurde ab Mai 2013 ausgebildet und verläuft zwischen USD 1.200 und USD 1.400 – USD 1.420 pro Unze.

Ein Durchbrechen dieser Stützungs- bzw. Widerstandsniveaus wäre ein noch wichtigerer Hinweis auf den nächsten nachhaltigen Trend des Metalls, als ein Durchbrechen des oben erwähnten engeren Handelskanals. Ein Durchbrechen des engeren Handelskanals kann zwar Trading-Möglichkeiten eröffnen, muss aber nicht unbedingt bedeuten, dass dadurch auch ein nachhaltiger Trend eingeleitet wird.

Wenn wir uns die langfristige Goldpreisentwicklung anschauen, stellen wir fest, dass Gold sich in Richtung seines sehr wichtigen 2005er Langfrist-Aufwärtstrends bewegt bzw. in diesem Preisbereich vor sich hindümpelt. Dieser 2005 seinen Anfang nehmende Aufwärtstrend repräsentiert den Goldbullenmarkt – von 2005 bis 2011 kam es zu einem Anstieg von 648%. Diese Aufwärtstrendlinie liegt aktuell bei dem wichtigen Stützungsniveau von USD 1.200 pro Unze.

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Sollte Gold unter diese Stützungs- und Aufwärtstrendlinie fallen, wäre das ein schlechtes Zeichen und könnte nahelegen, dass das Metall weiter in Richtung USD 1.150 bis USD 1.000 pro Unze vorstößt. Das monatliche Momentum ist immer noch negativ, aber nahe eines potenziellen Kaufsignals, das jedoch erst zum Tragen kommen dürfte, sollte es Gold gelingen, über das Preisniveau von USD 1.400 pro Unze zu steigen. Aktuell ist Gold jedenfalls neutral.

Goldminenaktien

Es gibt aktuell jede Menge Aufregung bezüglich eines angeblichen „Tiefs“ bei den Goldminenaktien, und einige dieser Titel haben sich von ihrem Boden aus tatsächlich auch nach oben bewegt, aber nicht alle. Wenn wir den Market Vectors Gold Miners ETF als Stellvertreter nutzen, sehen wir, dass es in der Tat eine Art von Bodenbildung gibt, die eine Rally bis zur Abwärtstrendlinie ermöglichen würde.

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Technisch gesehen befinden sich die Goldminen aber immer noch in einem eher neutralen Trend, da bisher kein höheres Hoch etabliert wurde. Darüber hinaus besteht bei den Goldminentiteln – so wie bei Gold selbst – die Möglichkeit, dass die Stützung abermals getestet werden könnte. Wir ziehen es vor, Hinweise auf eine neue Nachfrage abzuwarten und zu beobachten, wie das Chartmuster komplettiert wird – ob es nun eine Basis ausbildet oder zu weiteren Rückgängen kommt.

Silber

Silber ist mit seiner Rally ebenfalls dabei gescheitert, das Hoch der Februar-Rally von USD 22 pro Unze zu übersteigen. Aktuell verfügt es im Bereich der gleitenden Durchschnitte bei USD 20,26 und USD 20,00 pro Unze über kurzfristige Stützungen. Ein Durchbrechen dieser Niveaus könnte die nächste Richtung vorgeben.

Kupfer

Kupfer konnte seine erste Widerstandslinie bei USD 3,24 pro Pfund kurzfristig durchbrechen und dümpelt nun in diesem Bereich vor sich hin. Ein überzeugender Anstieg würde den Preis über seine nächste Widerstandslinie – dem Abwärtstrend von 2012 bei USD 3,40 pro Pfund – tragen. Aktuell ist das wöchentliche Momentum positiv, der Preis könnte auf dieses Niveau steigen, aber es gibt auch einen 1-jährigen Preiswiderstand, der den Abwärtstrend kreuzt und eine erhebliche Hürde darstellt (Kreis im Chart).

Sollte Kupfer erfolgreich die Marke von USD 3,40 pro Pfund durchbrechen, könnte sich das Metall kurzfristig in Richtung USD 3,50 pro Pfund aufmachen, wo dann eine Basis für den Kupferpreis ausgebildet werden könnte.

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Platin

Der Kassapreis ist im bisherigen Jahresverlauf kontinuierlich seinen Aufwärtstrend entlanggekraxelt und notiert derzeit in der oberen Hälfte des größeren neutralen Handelskanals. Bei USD 1.500 bis USD 1.550 pro Unze verlaufen ein Widerstand und die Abwärtstrendlinie von 2011 (Kreis im Chart). Würden diese Preisniveaus durchbrochen, würde dies eine Fortsetzung des Anstiegs nahelegen. Sollte der Aufwärtstrend von 2014, der aktuell getestet wird, sowie die bei USD 1.435 pro Unze verlaufenden gleitenden Durchschnitte durchbrochen werden, würde dies auf abermalige Schwächen hindeuten.

Palladium

Palladium machte nur eine kurze Konsolidierung durch, bevor es die Marke von USD 800 pro Unze durchstieß und über das Hoch von 2011 kletterte. Jetzt gibt es nur noch ein höheres Hoch, und zwar das des Jahres 2001 in Höhe von USD 1.125 pro Unze.

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Das aktuelle 4-Jahreshoch legt nahe, dass es zu weiteren Zugewinnen kommen dürfte, und das monatliche Momentum generiert ebenfalls ein Kaufsignal (Pfeil im Chart), was diese Möglichkeit unterstreicht. Bei diesem Preisanstieg könnte das alte Hoch getestet werden. Bei USD 850 und USD 800 pro Unze, nahe des Aufwärtstrends von 2009, verlaufen Stützungslinien, sollte es zu Rückgängen kommen.

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