Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 31.08.2014

Frage: „Glauben Sie, dass es für Gold überhaupt möglich ist, bis Ende dieses Jahres über die Marke von USD 2.000 pro Unze zu steigen? Hier scheint immer wieder dieselbe Geschichte verbreitet zu werden?“

Antwort: Nein, tut mir leid. Im Folgenden finden Sie den Goldpreischart von 1264 bis 2013 auf Jahresbasis. Es gibt noch nicht einmal ein Chartmuster, das darauf hindeuten würde, dass so etwas jemals stattgefunden hätte. Ich begreife einfach nicht, warum die Goldanalysten fortwährend ein und dieselbe Geschichte verbreiten, die die Menschen ihre Lebensersparnisse kostet. Das ist nicht die Art, wie die Profis traden.

Wir haben einen riesigen, aus Profis bestehenden Kundenstamm, weil sie auf die harte Tour lernen mussten, dass Meinungen Quatsch sind und man sich nicht darauf verlassen kann. Handelt es sich hierbei einfach nur um einen Prozess, bei dem die Neulinge abgezockt werden, indem man ihnen unzählige Verluste aufbrummt, während sie die Profis die Taschen vollstopfen? Mit diesen Geschichten werden die Leben der Menschen ernsthaft beeinträchtigt, und das muss man einfach begreifen.

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Im Chart sehen Sie den technischen Hauptstützungskanal. Daran hat sich nichts geändert. Die Goldpreisprognosen sind völlig aus dem Zusammenhang; die gesamten weltweiten Trends werden dabei überhaupt nicht berücksichtigt. Ja man kann nicht einmal behaupten, Gold würde im Rahmen von Krieg steigen, weil selbst das nicht stimmt. Gold legte während des Zweiten Weltkriegs keine Rally hin, weil es einen fixen Goldpreis gab. Und die Rohstoffpreise stiegen während des Zweiten Weltkriegs ebenfalls nicht, weil die Regierungen Gehalts- und Preiskontrollen implementierten. Wir haben es hier nicht mit einer einfachen Wenn-Dann-Formel zu tun, sondern es ist schon ein wenig komplexer.

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Die bedeutende Widerstandsmarke von Gold liegt bei USD 2.300 pro Unze. Das ist das alte inflationsbereinigte Goldpreishoch aus dem Jahr 1980. Gold diente nicht als Inflationsschutz, wie immer behauptet wird. Wer Gold im Jahr 1980 für USD 875 pro Unze gekauft hat und den Dow Jones Industrial Average bei 1.000 Punkten, liegt heute bei Gold bei rund USD 1.300 pro Unze und beim Dow Jones bei 17.000 Punkten. Das lässt sich einfach nicht wegdiskutieren.

Gold ist kein Inflationsschutz, und Gold ist auch kein Geld, da man seine Hypothek nicht mit Gold bezahlen kann, außer man verkauft es vorher gegen Dollars, da die Eigenschaft von „Geld“ darin besteht, dass es von der Gesellschaft als Tauschmedium anerkannt wird. Gold ist noch nicht einmal gesetzliches Zahlungsmittel, da man seine Steuern nicht in Gold bezahlen kann, außer man tauscht es vorher gegen Dollars ein. Gold ist ein Investment – so einfach ist das.

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Gold bleibt die klassische Versicherungen gegen Staaten. Und man sollte nie alle anderen Investments abschreiben, während man darauf wartet, dass Gold seine finale Rally hinlegt. Ich bin nach 1980 aus dem Goldgeschäft ausgestiegen, weil unser Modell einen 19-jährigen Bärenmarkt prognostizierte. Sorry, falls ich hier etwas ungeduldig sein sollte, aber 19 Jahre zu warten, ist mir ein klein wenig zu lang. Nichts steigt fortwährend. Alles hat seinen Zyklus. Man muss aber erst eine Datenbank aufbauen, um herauszufinden, was überhaupt möglich ist, und nicht irgendwelchen Käse zu erzählen.

gold-fluctuated1_04Als Gold noch Geld gewesen ist, ging sein Wert im Rahmen der Inflation zurück, während er bei einer Deflation stieg. Gold war nie ein Wertspeicher, weil das nahelegen würde, dass man sich in einem kommunistischen Zustand befindet, wo alle Preise – von Vermögenswerten bis hin zu Gehältern – festgesetzt sind, um sicherzustellen, dass man mit dem Geld jeden Tag das Gleiche kaufen kann. Das sind einfach Kindermärchen, die überhaupt nicht stimmen können.

Die Vorstellung, Geld sei ein Wertspeicher, ist ein Märchen für all jene, die noch nicht einmal wissen, wie man investiert, weshalb sie allen anderen verbieten wollen, Geld zu machen, weil sie es selbst auch nicht tun.

gold-1982-1991_05Gold wird erst dann eine Rally hinlegen, wenn das Metall in allen Währungen im Preis steigt – nicht nur in US-Dollars. Allein schon die Behauptung, dass Gold bis Ende dieses Jahres auf USD 2.000 pro Unze steigen würde, legt nahe, dass der Dollar crashen wird. Aber was ist mit dem Big Money, also den großen institutionellen Anlegern, die die Weltwirtschaft wirklich antreiben? Wo geht das Big Money hin? In Rubel, Yuan oder Euros? Also bitte!

Das Schlimmste steht immer noch bevor, und das ist die Staatsschuldenkrise, und ich bin es leid, diesen Leuten zu erklären, dass sich die Staatsschuldenkrise in Europa und Japan bereits in einem fortgeschrittenem Stadium befindet. In den USA haben wir bisher noch nicht einmal einen Vorgeschmack auf die Staatsschuldenkrise bekommen – mit Ereignissen wie denen in Detroit streifte uns bisher lediglich ein Windzug. Sorry, aber zunächst einmal wird der Anstieg des US-Dollars im Rampenlicht stehen, und das wird in der Folge dem wirtschaftlichen Rückgang in den USA die Bühne bereiten, da die Entwicklungen von außen bis in die USA vordringen werden.

Die Rolle von Gold wird eine völlig andere sein. Wir nehmen uns dieses Themas in unserem 300-seitigen Gold-Sonderbericht an, der demnächst veröffentlicht wird. Dabei wird Gold in allen bedeutenden Währungen analysiert, so dass man die Trendumkehr auch erkennen kann und weiß, wann sie wirklich fällig ist.

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