G. E. Christenson, The Deviant Investor, 15.09.2014
Im nachfolgenden Chart sehen Sie:
a) Silber kletterte von rund USD 1,40 pro Unze im Jahr 1971 auf rund USD 6,40 pro Unze im März 1974 und fiel im Anschluss bis August 1977 auf USD 4,30 pro Unze.
b) Es dauerte ungefähr 3 Jahre, bis Silber auf sein Hoch von März 1974 kletterte – bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Metall um das 4,5-Fache verteuert.
c) Bis zum Erreichen des Tiefs von August 1977 brauchte es weitere 3,5 Jahre; das weiße Metall fiel ausgehend von seinem Hoch um rund 33%.
So, und nun schauen Sie sich bitte den nachfolgenden Silberpreischart von 2008 bis 2014 an:
a) Silber stieg von rund USD 8,53 pro Unze im Oktober 2008 auf über USD 48 pro Unze im April 2011 und sank dann bis September 2014 auf unter USD 19 pro Unze.
b) Bis zum Hoch von April 2011 brauchte das weiße Metall rund 2,5 Jahre. Silber verteuerte sich während dieses Zeitraums um den Faktor 5,7.
c) Die daraufhin einsetzende Korrektur bis zum Tief im September 2014 dauerte rund 3,4 Jahre; der Silberpreis fiel ausgehend von seinem Hoch um rund 61%.
Sehen Sie die Parallelen? Ich habe bei beiden Silberpreischarts die entsprechenden Stimmungen am Silbermarkt hinzugefügt:
Doch was ist dieses Mal anders?
Wahrscheinlich nicht allzu viel! Die Chartmuster sind sich ziemlich ähnlich, aber das Potenzial für eine Rally dürfte ausgehend vom aktuellen Preisniveau sogar noch größer sein als bei der Rally von 1977 bis 1980. Warum?
Anfang der 1970er Jahr bewegte sich die Stimmung bei Silber von „Langeweile“ zu „Enthusiasmus“ zu „Wow, wer hätte gedacht, dass es auf USD 6,40 pro Unze steigen könnte!“. Nach dem Silberpreiscrash von 2008 bewegte sich die Stimmung am Silbermarkt von „es fällt wieder auf USD 5 pro Unze“ zu „Enthusiasmus“ zu „Wow, wer hätte gedacht, dass es auf USD 50 pro Unze steigen könnte!“.
Zur Erinnerung: Als Silber Anfang 1974 auf den erstaunlichen Preis von USD 6,40 pro Unze stieg, crashte es im Anschluss auf USD 3,80 pro Unze und legte daraufhin eine zweijährige Seitwärtsbewegung hin. Weniger als drei Jahre später wurde es kurzzeitig mit USD 50 pro Unze gehandelt, was auf eine Kombination aus Inflation, Schulden und Haushaltsdefiziten, politischen Problemen, Konflikten mit Sowjetrussland, Angst, Silbermarkt-Einkreisung und Dollar-Schwäche zurückging.
Nachdem Silber 2011 abermals eine Rally auf den „unvorstellbaren“ Preis von USD 50 pro Unze hinlegte, crashte das Metall auf rund USD 18,50 pro Unze. Ich gehe jedoch davon aus, dass Silber innerhalb der nächste 3 bis 5 Jahre – vielleicht zwischen 2017 und 2019 – auf USD 50, USD 100 oder vielleicht sogar USD 300 pro Unze oder sogar noch stärker steigen wird.
Dieser bevorstehende Preisanstieg bei Silber wird auf eine Kombination aus Kriegen, unbezahlbaren Schulden, Inflation, Haushaltsdefiziten, Rettungsaktionen, Bail-ins, enormen Gelddruckmaßnahmen, Inflationserwartungen, quantitativer Lockerung, potenzieller Hyperinflation, beträchtlicher Angst, Währungskriegen, Emittentenrisiken, politischen Problemen, Finanzderivaten, Konflikten mit Russland, Wirtschafts- und Dollarschwäche und Schwächung der Rolle des US-Dollars als Weltreservewährung zurückgehen.
Wir wissen, dass die Finanzmedien und andere darauf hoffen, dass der S&P 500 Index seine Rally fortsetzen und der Silberpreis kollabieren wird, aber wir dürfen hier nicht vergessen, wer die Rechnungen dieser Nachrichtensender bezahlt, die Werbeblöcke bucht und die verschiedenen Märchengeschichten bezüglich unserer aktuellen politischen und wirtschaftlichen Situation unterstützt.
Ich rechne damit, dass Silber innerhalb der nächsten 3 bis 7 Jahre eine Rally hinlegen wird.
Silber dürfte in den nächsten paar Jahren weit über USD 100 pro Unze steigen, da alle oder die meisten der für den Silberpreis positiv ausschlagenden Entwicklungen und nur wenige der für Silber nicht förderlichen Entwicklungen zum Tragen kommen werden.
Kommt es diesen Monat zu einem weiteren Preistief bei Silber und einem neuen Hoch beim S&P 500 Index? Sieht es nach einem Paradigmenwechsel aus, wo die Entscheidungsträger in der Politik und Finanzwelt Verantwortung übernehmen, anhaltend hohes Beschäftigungswachstum einsetzt, wirtschaftliches Wohlergehen Einzug hält, die Schulden zurückgehen und die US-Regierung einen ausgeglichen Haushalt vorweist?
Was kaufen Sie? Silber oder Anleihen? Silber oder S&P-Index-Fonds? Kaufen Sie Gold oder verdienen Sie stattdessen 0,1% Zinsen mit Ihrem Sparbuch? Sind Sie auf eine auf Realwerten basierende finanzielle Zukunft vorbereitet, anstatt auf Papierversprechen, die mit der Integrität von Politikern und Bankern besichert sind?