Während der Krieg im Goldmarkt und Silbermarkt weiter anhält, freuen wir uns, Ihnen einen Auszug aus dem Bericht „Technical Perspectives“ der legendären technischen Analystin Louise Yamada präsentieren zu dürfen.

Yamada gehört ohne jeden Zweifel zu den größten technischen Analysten, die Wall Street jemals gesehen hat. Die nachfolgenden Informationen stehen der Öffentlichkeit normalerweise nicht zur Verfügung, und wir sind sehr dankbar, dass Louise Yamada den weltweiten King World News Lesern ihre Arbeit zur Verfügung stellt.

Louise Yamada, King World News, 02.10.2014

Edelmetalle – Der Goldbullenmarkt ist vorerst vorbei

Der Spotpreis von Gold (USD 1.218,38 pro Unze) hat sich wie erwartet weiter abgeschwächt und testet derzeit die strukturelle Aufwärts- und Stützungslinie bei USD 1.200 pro Unze. Das wöchentliche Momentum und das monatliche Momentum (auf dem Chart nicht zu sehen) notieren beide im negativen Bereich, was nahelegt, dass die Stützungslinie durchbrochen werden dürfte.

Ausgehend von dem 647%igen Anstieg des letzten Goldbullenmarkts liegt das 50%ige Fibonacci-Retracement bei rund USD 1.090 pro Unze, eine Marke, die zwischen unseren Preiszielen von USD 1.000 und USD 1.100 pro Unze liegt.

Die Goldpreisentwicklung der letzten drei Jahre war von niedrigeren Hochs geprägt, die uns bis zum heutigen Preisniveau geführt haben. Dieses Kursverhalten unterscheidet sich grundlegend von der Goldpreisentwicklung von 2008 bis 2009 (siehe Kreis), bei der nach dem Goldpreisrückgang von 2008 eine Reihe höherer Tiefs folgte und der Widerstand von USD 1.000 pro Unze Ende 2009 durchbrochen wurde.

Yamada---Goldpreis-auf-Monatsbasis---Oktober-2014
Goldpreis in US-Dollars auf Monatsbasis. Zum Vergrößern anklicken.

Darüber hinaus wissen wir, dass sich der US-Dollar und Gold in der Regel in die entgegengesetzte Richtung entwickeln (siehe linke Seite des untenstehenden Charts). Wenn das Dollar/Gold-Verhältnis steigt, sticht der US-Dollar Gold aus; wenn das Verhältnis fällt, entwickelt sich Gold besser als der US-Dollar. Nachdem die 2005 beginnende gute Kursentwicklung von Gold an ihr Ende gelangte, bildete das Dollar/Gold-Verhältnis eine 5-jährige Basis aus, und der US-Dollar ist jetzt in eine Phase eingetreten, wo er sich besser entwickelt als Gold.

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Darüber hinaus wissen wir, dass es aus historischer Sicht eine negative Korrelation zwischen strukturellen Aktienbullenmärkten und strukturellen Goldbullenmärkten gibt (siehe rechte Seite des obenstehenden Charts): Diese strukturellen Aktienbullenmärkte korrespondieren mit strukturellen Goldbärenmärkten und umgedreht.

Das hier gezeigte Dow Jones/Gold-Verhältnis ist ein langfristiger Chart, der uns Auskunft über diese Wechselbeziehung gibt, in der Vergangenheit hatten wir diese Wechselbeziehung aber auch schon mittels des S&P 500 Indexes aufgezeigt. Das steigende Dow Jones/Gold-Verhältnis legt nahe, dass der Goldbullenmarkt vorbei ist.

Im Folgenden werden wir Ihnen noch einmal eine wichtige Beobachtung vom letzten Jahr zeigen: Der strukturelle Goldbullenmarkt scheint (laut den wenigen Daten, die uns hierzu vorliegen) immer mit oder in zeitlicher Nähe zu Trendumkehren beim Zinszyklus zu enden, ganz gleich, ob es sich dabei um ein inflationäres Umfeld (steigende Zinsen) oder ein deflationäres Umfeld (fallende Zinsen) handelt.

Da wir der Auffassung sind, dass der fallende Zinszyklus von 1980 bis 1981 aktuell wieder eine Trendumkehr erfährt – ein Übergang zu steigenden Zinssätzen dauert aus historischer Sicht zwischen 2 und 14 Jahren –, gehen wir auch davon aus, dass der Goldbullenmarkt vorbei ist.

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Wir möchten an dieser Stelle noch einmal darauf hinweisen, dass Gold unseres Erachtens nicht auf das Preisniveau des Jahres 2000 von rund USD 250 pro Unze zurückfallen muss, sondern es durchaus sein könnte, dass das gelbe Metall ein höheres Preisniveau als Stützung findet – vielleicht im Bereich von USD 700 bis USD 800 pro Unze, also dort, wo der Aufwärtstrend des Jahres 2002 verläuft (siehe ersten Chart).

Genauso viele Sorgen bereitet uns derzeit auch der Goldminenindex GDX, bei dem ja viele der Auffassung waren, dass er sich in einem Bodenbildungsprozess befindet. Vor dem Hintergrund der Goldpreisentwicklung ist unsere Sorge, dass sich diese Auffassung als falsch herausstellen könnte. Der GDX ist wieder auf die bei 22 Punkten verlaufende Stützungslinie gefallen, und es könnte gut sein, dass er die letzten noch verbliebenen Stützungen im Bereich von 20 Punkten testen wird. Sollte der GDX unter 20 Punkte fallen, würde das ein Preisziel von 15 Punkten nahelegen.

Silber mitten im Bärenmarkt

Der Spotpreis für Silber ging dem Goldpreis voraus und durchbrach als erstes die Stützungslinie des Jahres 2013, wodurch der Abwärtstrend von 2011 verlängert wurde – und das legt nahe, dass neue Preisziele von USD 15 oder sogar USD 12 pro Unze getroffen werden könnten.

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