Gemetzel am Edelmetallmarkt – Gold und Silber brechen drastisch ein

Propagandafront.de, 05.11.2014

Die Gold- und Silberbugs reiben sich heute Morgen kräftig die Augen, denn in den Morgenstunden des 05.11.2014 sind das gelbe und das weiße Metall auf neue Langzeittiefs gefallen.

Gold ist im Morgenhandel in der Spitze auf einen Spotpreis von USD 1.146,15 pro Unze gefallen und war damit so billig wie seit April 2010 nicht mehr – ein neues 4½-Jahrestief. Gold hatte in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag noch mit rund USD 1.170 pro Unze notiert, musste dann in der Spitze jedoch um weit über USD 20 Euro pro Unze abgeben.

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Netdania.com – Goldpreis auf Tagesbasis in US-Dollars. Zum Vergrößern anklicken.

Der kleine, viel verrücktere Bruder von Gold befindet sich unterdessen ebenfalls im Tiefenrausch. Nachdem es das weiße Metall tatsächlich schaffte, von Juli bis Oktober dieses Jahres vier Verlustmonate in Folge zu fabrizieren, befindet es sich auch die ersten 5 Tage im November im Abwärtsstrudel und ist heute Morgen in der Spitze auf USD 15,47 pro Unze gefallen und damit so billig wie seit Februar 2010 nicht mehr – ebenfalls ein neues 4½-Jahrestief.

Auch Silber erwischte es im asiatischen Handel. Das Metall notierte in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch noch bei rund USD 16,00 pro Unze, musste dann jedoch innerhalb von wenigen Stunden rund USD 0,53 pro Unze abgeben, was in der Spitze immerhin rund 3,3% Verlust waren.

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Netdania.com – Silberpreis auf Tagesbasis in US-Dollars. Zum Vergrößern anklicken.

Die Überschrift, die Bullen würden Urlaub machen, ist natürlich etwas irreführend, weil bei Gold wie auch bei Silber in den letzten Stunden Unmengen von Long-Positionen auf den Markt geworfen worden sind, um die Verluste einzugrenzen. Selbst nach mehr als drei Jahren zyklischem Bärenmarkt bei Gold und Silber sind immer noch unglaublich viele Trader long, auch wenn man sich das nicht vorstellen kann.

Am Silbermarkt gibt es mittlerweile bereits mehr Short-Positionen als Long-Positionen – also genau das, was man am Ende eines Bärenmarkts sehen möchte, obwohl die Short-Gewichtung im Grunde immer noch recht moderat ist und es noch durchaus drastischer werden könnte. Aber bei Gold, meine Güte, da sind die Short- und Long-Positionen eigentlich noch recht ausgeglichen, da braucht man sich also nicht zu wundern, warum die Hedge-Fonds und institutionellen Anleger mit schöner Regelmäßigkeit fette Verluste einfahren.

Laut Dan Norcini, einem renommierten Rohstofftrader und einem der führenden technischen Analysten, werden am Silbermarkt aktuell gerade die kleine privaten Spekulanten vernichtet, die offenkundig alle noch long sind, und das obwohl das weiße Metall allein in den letzten 4 Monaten von USD 21,57 auf USD 15,47 pro Unze einbrach – das ist ein Preisrückgang von 28%!

Norcini kommentierte diese erstaunliche Situation am 31.10.2014 mit den Worten:

„Wenn Sie mal eine Vorstellung davon bekommen wollen, wie die großen Haie die kleinen Fische verschlingen, brauchen Sie sich einfach nur den folgenden Committments of Traders Chart für den Silbermarkt anzuschauen:

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Zum Vergrößern anklicken.

Die Kategorien ´Swap Dealer` und ´Other Large Reportables` habe ich entfernt, damit wir hier einen saubereren und lesbareren Chart erhalten.

Die blaue Linie sind die Netto-Positionen der Hedge Fonds. Die rote Linie sind die Netto-Positionen der kleinen Spekulanten oder auch der allgemeinen Öffentlichkeit. Die andere Linie sind die Commercials.

Was haben die Hedge Fonds die letzten Monate am Silbermarkt gemacht? Antwort: Sie haben ihre Long-Positionen liquidiert und Short-Positionen hinzugefügt. Mit anderen Worten: Die Hedge Fonds verkaufen.

Und was haben die kleinen Fische – also die allgemeine Öffentlichkeit – seitdem getan? Nun ja, einige Longs wurden liquidiert, es gab also auch hier Verkäufe, aber schauen sie sich nur ihre Positionen an. Sie sind nach wie vor Netto-Long am Silbermarkt!“

Wie sich Gold und Silber in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln werden, bleibt abzuwarten. Natürlich könnte jederzeit eine Erholung einsetzen – beispielsweise in Form einer heftigen Short-Covering-Rally, doch ob eine solche Erholung auch nachhaltig wäre, ist fraglich, schließlich wäre es nicht die erste Bärenfälle im aktuellen zyklischen Abwärtstrend.

Gold- und Silberbugs werden sich wohl noch ein wenig gedulden müssen – aktuell deutet nichts darauf hin, dass der Bärenmarkt bei Edelmetallen, Minenaktien und Rohstoffen ganz allgemein vorbei ist.

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