Der Euro-Crash ist voll im Gang. Mit dem Ende der Währungsbindung des Schweizer Frankens an den Euro hat sich die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Grunde offiziell vom im Sterben liegenden Euro verabschiedet

Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 18.01.2015

Euro-Crash: Der Euro auf dem Weg zur Dollar-Parität

Allein schon die Idee, den Euro zu schaffen, ohne im gleichen Atemzug auch eine Schuldenkonsolidierung (Schuldenunion) durchzuführen, ist eine völlig gehirnamputierte Idee von Akademikern und Anwälten gewesen, die keinerlei Trading-Erfahrung haben. Wir können es uns wirklich nicht leisten, dass solche Typen Finanzentscheidungen darüber treffen, wie die Welt zu funktionieren hat. Was auch immer Brüssel hätte falsch machen können, haben sie auch falsch gemacht.

Die EU-Politiker sind davon ausgegangen, dass sie die freien Märkte per Dekret unterdrücken können. Sie haben geglaubt, das Recht auf freie Entscheidung, freie Wahlen usw. diktieren zu können – einfach nur, um ihre Ruhe und ein schönes Leben zu haben. Die EU-Politiker sind den Menschen mit Verachtung und Arroganz gegenübergetreten und haben so getan, als wüssten sie, was das Beste für die Menschen ist.

Diese EU-Politiker helfen nun dabei, die Weltwirtschaft zu vernichten, weil sie die Bankreserven der Geschäftsbanken an den von ihnen geschaffenen Wahnsinn (wilde Staatsanleiheemissionen der einzelnen Euroländer) gekoppelt und diese Papiere dann auch noch von einer Marktbewertung ausgenommen haben, um ihre grottenschlechte Bilanz zu verschleiern. Diese Politiker können ihre Köpfe vielleicht in den Sand stecken und so tun als, hätten sie nicht versagt – doch die freien Märkte werden immer obsiegen.

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Nun, die freien Märkte haben abgestimmt. Der Euro ist bisher auf das Niveau von USD 1,15 eingebrochen. Ein Monatsschlusskurs unter der Marke von USD 1,18 ist ein langfristiges Verkaufssignal. Die Stützung des Euros verläuft bei USD 1.1375. Ein Monatsschlusskurs unter der Marke von USD 1.1375 ist eine Bestätigung, dass der Euro tot ist und wieder auf den Bereich von USD 0,96 bis USD 1,03 fallen dürfte.

Auf so einen Schwachsinn kann man gar nicht kommen. Es sollte ein Gesetz geben, mit dem es nichtqualifizierten Menschen verboten wird, politische Ämter zu bekleiden. Genug ist genug – es reicht jetzt. Diese Leute schaffen Kriege, um ihre Fehler zu verschleiern. Als Menschen haben wir das absolute Recht darauf, nicht wie Wirtschaftssklaven oder Idioten behandelt zu werden.

Schweizer Franken: Warum die Währungsbindung nicht halten konnte

Auf unserer Berlin World Economic Conference im Jahr 2011 veröffentlichten wir dieselbe Prognose, die wir auch der Schweiz mitgeteilt hatten: Die Euro-Franken-Währungsbindung kann nicht halten.

Und sie hielt dann ja auch nur rund 3,14 Jahre (Pi), bis der Druck richtig stark wurde. Es dauerte 3,3 Jahre, bis die Währungsbindung aufgegeben wurde. Aber wem ist dafür nun die Schuld zu geben? Sind die Schweizer schuld oder muss man das Versagen Brüssel und den idiotischen Tradern und Investoren anlasten, die sinnloserweise allesmögliche glauben, was vom Staat und von der unfreien politisch-korrekten Presse stammt (eine Presse, die es zulässt, dass die Gesellschaft von den Politikern vernichtet wird, anstatt ihrer Aufgabe nachzukommen, als Kontrollorgan zu fungieren)?

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Der Euro ist gegenüber dem Schweizer Franken eingebrochen und auf CHF 0,8517 gefallen. Das war ein historischer Einbruch und auf den ersten Blick möchte man meinen, dass das ein schwerer Aussetzer war, der völlig überzogen ist. Also, wie analysiert man eigentlich eine solche historische Kursbewegung? Eines solchen Themas kann man sich nur annehmen, wenn man auch das große Ganze im Blick hat.

Der nachfolgende Chart weist den Euro-Franken-Kurs aus, den wir bis zum Jahr 1984 rekonstruiert haben. Der Chart beginnt also kurz vor dem Plaza Akkord der G5-Länder in New York. Man braucht immer einer Landkarte – selbst in Märkten. Wie soll man denn sonst herausfinden, was sich gerade abspielt, wenn man nicht weiß, (1.) wo man gewesen ist und (2.) wo man sich jetzt gerade befindet?

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Das Kursmuster zeigt, dass das Doppeltief jetzt durchbrochen wurde – und wir hatten ja davor gewarnt, dass genau das passieren würde. Das wurde jetzt erreicht. Also ja: Der Euro/Franken-Wechselkurs ist auf historische Tiefs gefallen und die Schweizer sollten direkt hinausstürmen und alles kaufen, was sie in ihre Finger bekommen, solange der Franken noch so stark ist.

Als ich von der chinesischen Zentralbank 1997 wegen der Asiatischen Währungskrise kontaktiert wurde, erklärten wir, dass sich die Kapitalströme umgekehrt hätten und sich die Gelder nun wieder in Richtung Europa bewegen würden, weil das Kapital die Schaffung des Euros 1998 antizipierte. Wir produzierten Charts der Kapitalströme und rekonstruierten den Euro synthetisch zurück, um zu veranschaulichen, was sich dort gerade abspielte.

Zu jener Zeit gab es Mitglieder innerhalb der Bundesbank, die uns alles, was mit der Schaffung des Euros zu tun hatte, zuspielten, weil sie ebenfalls Analysen lesen konnten und bezüglich der Idee der Schaffung des Euros skeptisch waren. Ja heute haben sich ihre Auffassungen als richtig herausgestellt. Dennoch war Princeton Economics im Grunde die einzige große Prognosefirma der Welt, die nicht politisch-korrekt agierte und die Dinge so darlegte, wie sie sich darstellten, während die Presse die analytischen Prognosen der Großbanken verbreitete – die richtigen Marktakteure verließen sich aber auf Princeton Economics.

Dadurch, dass die Presse politisch-korrekte Marktprognosen verbreitet, ermächtigen die Medien die Politiker und stellen sicher, dass die Wahrheit immer erst dann an die Öffentlichkeit gelangt, wenn die Krise bereits ausgebrochen ist.

Und nun schauen Sie sich mal den Abwärtskanal an, der durch die Ausbruchslinie geschaffen wurde. Der drastische Einbruchswinkel dieses Kanals ist eine Warnung gewesen, dass ein solcher Einbruch, wie wir ihn nun sahen, wahrscheinlich war, weil die Marktmanipulation – den Schweizer Franken mit CHF 1,20 an den Euro zu koppeln – einfach nur Irrsinn war. Diese Währungsbindung konnte gar nicht halten, und dieser Chart war die Bestätigung für diese Schlussfolgerung.

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Und die Schweiz hielt die Währungsbindung exakt an der Marke von CHF 1,20, ohne irgendwelche Abweichungen zuzulassen – und dadurch wurde es für jeden, der clever war, zu einem perfekten Trade: Man konnte Euros gegen Franken eintauschen, und lag man falsch, gaben sie einem sogar das Geld zurück. Lag man jedoch richtig, würde man damit ein Vermögen machen. Um das mal aufs Casino zu übertragen: Jedes Mal, wenn ich falsch liege, bekomme ich mein Geld zurück, und das mache ich solange, bis ich gewinne.

Währungsbindungen sind reine Spielereien von Akademikern und Rechtsanwälten, die keine Ahnung davon haben, dass die freien Märkte am Ende immer gewinnen. Die freien Märkte haben den Kommunismus vernichtet und gegenwärtig vernichten sie den Sozialismus. Und wie üblich, sind die Politiker einzig damit beschäftigt, sich selbst zu verteidigen – nicht etwa das Land oder das Volk.

Die Schweiz hatte nur eine Option, das zu verhindern und das wäre die Schaffung eines „Finanz-Frankens“ gewesen – also die Schaffung eines gesonderten Schweizer Frankens, der nur dafür da ist, um Auslandskapital dort zu parken –, da das Problem darin bestand, dass das Kapital aus dem Euroraum flüchtete. Eine solche zweigeteilte Währung wäre die einzige Möglichkeit gewesen, die Kapitalzuflüsse zu bändigen.

Milton Friedman kritisierte die US-Notenbank Federal Reserve dafür, dass sie während der Großen Depression nicht genug Geld geschaffen hat. Die Kapitalzuflüsse erfolgten in Form von physischem Gold und ohne es zu Geldmünzen zu verarbeiten oder mehr Papiergeld auszugeben, schufen sie dadurch ganz automatisch eine zweigeteilte Währung und trieben im Inland dank der Geldverknappung die Deflation voran. Gold wurde zu einer Zweitwährung, die nicht monetisiert wurde, sondern einfach in den Reserven schlummerte. Die Schweizer hätten so eine Währung schaffen müssen, um die Kapitalzuströme von ihrer inländischen Geldversorgung abzuschotten.

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Hunderte von US-amerikanischen Städten sahen sich gezwungen, ihr eigenes lokales Geld auszugeben, weil die US-Regierung etwas praktizierte, was heute unter den Begriff Austeritätspolitik fiele. Hätte die Schweiz ein zweigeteiltes Währungssystem eingeführt, wo das ausländische Kapital hätte parken können, wäre es nicht zu der Kursbewegung von letzter Woche gekommen. Nichtsdestotrotz ist es nicht die Schuld der Schweizer, sondern verantwortlich dafür ist die idiotische Idee, zu versuchen, eine Einheitswährung ohne Schuldenunion ins Leben zu rufen, und dadurch wurde ja dann das fiktive Land namens Euroland geschaffen.

Wir hatten davor gewarnt, dass Januar ein sehr wichtiges zeitliches Ziel sein würde. Der Januar taucht bereits die letzten 9 Monate auf. Im Folgenden sehen Sie eine Matrix für den Euro/Franken-Kurs vom September letzten Jahres. Wie Sie sehen, wies die Langzeitprognose damals schon auf Januar 2015 hin, und der bedeutende Volatilitätsanstieg war ein Hinweis darauf, dass die Währungsbindung nicht halten würde.

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Für Juni 2015 wird in zahlreichen Märkten ein Panikzyklus ausgewiesen. Hier hat ein neuer Trend bei der Volatilität begonnen. Künftig wird sich zunehmend mehr Kapital kritisch mit der Eurozone auseinandersetzen. Das ist der Beginn des großen Staatsschulden-Big-Bangs (Herbst 2015).

Also sorry, es ist nicht die Schuld der Schweizer. Die Eurozone ist schuld. Und all die Banken, die sich heute beschweren, dass sie ein Vermögen verloren haben – tja, das hat man nun davon, wenn man auf irgendwelchen Schwachsinn hört.

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