Der renommierte Goldmarktexperte und Zykliker Martin Armstrong hält es für möglich, dass das gelbe Metall in nächster Zeit noch einmal unter die Marke von USD 1.000 pro Unze sinken könnte, bevor es in den nächsten säkularen Bullenmarkt eintritt, wo es dann auf bis zu USD 5.000 pro Unze steigen könnte

Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 13.01.2015

Für Einige scheint Gold eine Art religiöser Kampf zu sein. Für andere wiederum ist Gold lediglich eine Möglichkeit, viele Leute abzuziehen, indem sie ihnen irgendwelche Märchen und Sophistereien verkaufen. Ich habe es in der Vergangenheit bereits vielfach erwähnt, sage es hier jedoch noch einmal: Gold steigt nur dann, wenn die Bevölkerung das Vertrauen in den Staat verliert. Der Goldpreisanstieg hat überhaupt nichts mit der Inflation zu tun. Gold steigt erst dann, wenn die Menschen sich darüber Sorgen machen, ob der Staat überlebt oder ob das eigene Land einen Krieg gewinnt oder nicht – das ist der Zeitpunkt, wo Gold steigt und nicht vorher.

Aus kurzfristiger Sicht ist es so, dass wir bei Gold nach wie vor das Risiko haben, dass es unter USD 1.000 pro Unze absinken könnte. Diese Preisentwicklung wird sich dann später, wenn die Zeit dafür gekommen ist, wieder umkehren – aber erst dann. Wahrscheinlich wird Gold in der Spitze auf USD 5.000 pro Unze steigen, oder vielleicht auch auf USD 6.000 pro Unze, aber das ist das Maximum. Das werden wir aber erst wissen, wenn wir die Höhe des Tiefs kennen und ausgehend davon dann den Anstieg ermitteln können.

Wir haben es hier mit einem sehr tiefgreifenden Ereignis zu tun und sollten dabei Glauben mal außen vor lassen. Politisch-wirtschaftliche Trends dieser Art finden nur alle 309,6-Jahre statt. Das letzte Mal kam zu einer weltweiten Revolution gegen die Monarchien – eine Entwicklung, die in den Vereinigten Staaten von Amerika ihren Anfang nahm.

Wenn wir einfach einmal einen Schritt zurücktreten und uns objektiv anschauen, was sich gerade vor unser aller Augen abspielt – das reicht von der elektronischen Währung bis hin zu den Forderungen der G20-Länder, Informationen über jeden Cent zu erhalten, der den Besitzer wechselt –, dann sehen wir, auf was für eine Zukunft wir derzeit zusteuern. Wir haben keine Demokratie – das ist totaler Schwachsinn. Der US-Präsident ernennt die Führer der einzelnen Behörden. Niemand steht zur Wahl, und das reicht hinunter bis zur Federal Reserve.

Und in der EU haben wir den dreiköpfigen Drachen namens Troika – die Europäische Kommission, die Europäische Zentralbank und den Internationalen Währungsfonds. Die Mitglieder dieser drei Organisationen sind aber nie gewählt worden! Es handelt sich dabei ebenfalls um undemokratische Ernennungen. Die europäische Bevölkerung kann über ihre Zukunft also noch nicht einmal abstimmen.

Gold wird erst dann reagieren, wenn die Mehrheit die sich vor uns ausbreitende Krise ebenfalls erkennt. Nur weil Sie die Krise und die sich daraus ergebenden logischen Konsequenzen vielleicht schon zum jetzigen Zeitpunkt verstehen, heißt das noch nicht, dass das auch bei der Mehrheit der Bevölkerung der Fall ist. Während der Amerikanischen Revolution gaben sie sogar Währung aus, die mit Vermögenswerten gedeckt wurde, welche man bei den Tories und bei den Unterstützern des Königs beschlagnahmt hatte.

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Daher ist jetzt auch nicht die Zeit für irgendwelche unsinnigen Verschwörungstheorien oder Sophisterei. Es geht hier um einen bedeutenden Wandel des politisch-wirtschaftlichen Trends, der weit wichtiger ist, als dass den Leuten von Möchtegernexperten Gold verkauft wird, während diese Typen zum Thema nichts Weiteres vorbringen als Inflation, Fiatgeld und die Theorie, dass alle Arten von Papierwährungen böse sind.

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