Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 19.01.2016

Aktuell gibt es Ängste, dass der Iran damit beginnen wird, Öl auf den Markt zu werfen, nun wo die Sanktionen gelockert worden sind. Daher ist Öl auch in einem Albtraum-Szenario aus allen Wolken gefallen. Die Tatsache, dass der Rohölpreis unter USD 35 pro Barrel notierte und dann zum Jahresende 2015 hin noch einmal eine Rally hinlegte, ist eine Warnung, dass der Ölmarkt langfristig nicht so bärisch werden dürfte, wie es auf den ersten Blick aussieht. Ja, der Rohölpreis traf ein bärisches Verkaufssignal, das bei USD 41 pro Barrel lag. Und das heißt, dass mit tieferen Tiefs zu rechnen war. Aber die anderen zwei jährlichen bärischen Umkehrmarken lagen bei USD 35 und USD 25 pro Barrel. Ein Durchbrechen der Marke von USD 30 pro Barrel sorgt nun mit Sicherheit dafür, dass die Marke von 25 USD auf Systembasis als Stützungsniveau in den Blick rückt. Aus technischer Sicht zeigt sich der Preisbereich von USD 25 pro Barrel ebenfalls als Stützung im Januar.

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Aus zyklischer Sicht verlief der Preiseinbruch bei Rohöl genau nach Plan, da unsere zeitlichen Projektionen für Anfang 2016 Januar, März und Juni gewesen sind. Wir hatten davor gewarnt, dass zumindest für das Intraday-Tief 2016 das zeitliche Ziel sein würde.

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Wenn wir uns anschauen, was unser Computermodell für die Zukunft prognostiziert, dann sehen wir, dass es sich bei 2016 in der Tat um einen Richtungswechsel handelt. Es sieht so aus, als würde es zu wilden Kursbewegungen bis ungefähr 2018 kommen. Von 2022 bis 2023/2024 – dem nächsten Hoch des Economic Confidence Models – sehen wir einen drastischen Anstieg bei der Volatilität. Das steht in Einklang mit zwei weiteren Faktoren, die hier ins Spiel kommen: Krieg und einer Währungskrise.

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Aktuell sollten wir uns also auf den Preisbereich von USD 24 bis USD 25 pro Barrel als die nächstgelegene psychologische Stützungszone konzentrieren. Unsere beiden wichtigen Stützungsziele für 2016 liegen bei USD 25 und USD 16. Wir werden künftig auch weiterhin unsere Wenn-Dann-Modelle zum Einsatz bringen, um zu versuchen zu prognostizieren, wo die bullische Jahresumkehrmarke (Kaufsignal) liegt, welche im späteren Jahresverlauf durch das Preistief des Jahres 2016 generiert werden wird.

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Interessant ist, dass wir bei beiden Szenarien beim Preisbereich von USD 40 bis USD 41,50 pro Barrel ankommen. Das wird ganz eindeutig zur wichtigen künftigen Widerstandslinie werden. Es sieht nicht so aus, als würde Rohöl jemals wieder neue Intraday-Hochs ausbilden. Rohöl muss jetzt gegen eine Dollar-Rally, die sich nach wie vor am Horizont abzeichnet, und den Übergang zu Elektroautos ankämpfen.

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