Das ist keine Übung: Die EU-Länder, das EU-Bankensystem und der Euro sind komplett am Ende. Die verheerende Kernschmelze nimmt ihren Lauf und wird in den kommenden Jahren alles auf den Kopf stellen. Sollte der Euro unter die Marke von USD 0,89 fallen, würde allein schon aus technischer Sicht ein freier Fall und ein Auseinanderbrechen der gescheiterten Kunstwährung immer wahrscheinlicher, so der renommierte Finanzmarktexperte Martin Armstrong
Martin Armstrong, Armstrongeconomics.com, 22.01.2016
Frage: „Die OECD sagt jetzt für Europa einen Finanzcrash schlimmer als den von 2007 bis 2009 voraus, weil es in Europa laut ihrer Aussage über EUR 1 Billion an faulen Krediten gäbe, die nicht mehr eingetrieben werden könnten. Es scheint, als hätten sie ihre Meinung entsprechend Ihres Modells ausgerichtet. Hat die OECD auch an Ihrer Konferenz in Berlin teilgenommen?“
Antwort: Wir kommentieren nicht, ob die OECD unserem Modell folgt oder wer an unseren Konferenzen teilnimmt. Das Teilnehmerspektrum ist sehr groß und viele der Teilnehmer wollen einfach nur wissen, was die Computermodelle sagen.
Wir gehen von einer massiven Bankenkrise aus. Die europäischen Banken stecken in riesigen Schwierigkeiten. Die Deutsche Bank hat jetzt schockierende Verluste von EUR 6,7 Milliarden gemeldet und die Aktien sind an einem Handelstag um 10% gefallen. HSBC hat Republic National Bank in New York für ungefähr das gleiche Geld aufgekauft. Barclays zieht sich nun aus allen Schwellenmärkten zurück und streicht über 1.000 Arbeitsplätze.
Der Kollaps bei den Rohstoffen wird unter allen Schwellenländern für enormes Chaos sorgen – aber dann gibt es noch eine Wirtschaft, die derzeit noch überhaupt niemand so genau im Fokus hat. Und das ist die deutsche Wirtschaft. Ja, die deutsche Wirtschaft ist der größte Wirtschaftsraum der Eurozone und Deutschland ist überdies die Hauptstütze des Euros. Sie brauchen offene Grenzen und den Euro, um ihre exportgetriebene Wirtschaft aufrechtzuhalten.
China entwickelt sich unterdessen schneller als Deutschland und bemüht sich darum, die inländische Wirtschaft weiterzuentwickeln. Spanien war einst aufgrund all des aus Amerika eingeführten Goldes die reichste Nation Europas. Aber sie scheiterten dabei, ihre Inlandswirtschaft zu entwickeln und kollabierten. Deutschland befindet sich im Niedergang. Es kann sich mit den offenen Grenzen und dem Euro nicht halten, da sich der Rest Europas in einem bedeutenden Rückgang befindet. Die Flüchtlingskrise ist ein Albtraum und nun verlangt Italien Steuergelder, um die Banken zu retten, da man Angst hat, dass ein Bail-in zu einer Revolution führen würde.
Am Anfang war Merkel noch dagegen, Flüchtlinge aufzunehmen, doch dann änderte sie plötzlich ihre Auffassung bezüglich ihres armseligen Umgangs mit Griechenland und hatte zudem noch die brillante Idee, wieder billige Hilfskräfte nach Deutschland zu holen. Diese ganze Flüchtlingskrise ist bereits komplett außer Kontrolle und die Eliten sind völlig aufgelöst.
Der Wirtschaftsminister und SPD-Chef Sigmar Gabriel warnte beim Weltwirtschaftsforum in Davos vor einer Rückkehr zu innereuropäischen Grenzkontrollen. Das wäre eine Wirtschaftskatastrophe und würde steigende Arbeitslosigkeit mit sich bringen. Es geht um das deutsche Exportmodell – und dann haben wir noch den Euro. Aber es wird so kommen und damit wird dann auch ein weiterer Niedergang Deutschlands einhergehen. Dies wird die Dollar-Rally nur noch stärker anheizen, wenn die Europäer begreifen, dass ein Auseinanderbrechen des Euros zur D-Mark führen könnte. Aber wird die D-Mark besser sein? Selbst Soros erklärt jetzt, dass der Zusammenbruch des Euros unvermeidlich ist. Jetzt springen alle auf den Zug auf – ein wenig spät, aber wie heißt es so schön: Besser zu spät als nie.
Willkommen auf der anderen Seite der Trendwende des Economic Confidence Models (30.09/01.10.2015). Wir haben jetzt eine lange Wegstrecke bis ins Jahr 2020 vor uns. Auf dem Chart sehen Sie lediglich ein paar technische Projektionen des Euros, und allein die sind bereits eine Warnung, dass ein Durchbrechen der Marke von USD 0,89 einen freien Fall auslösen könnte. Es sieht jetzt immer mehr danach aus, als würde es sich hierbei um ein totales Desaster aus politischer Inkompetenz und um ein komplettes Missmanagement handeln.
Die Berufspolitiker sind unfähig, Europa zu retten – stattdessen sind es genau diese Personen, die Europa über die Klippe befördern. Sie sind alle darauf aus, ihren eigenen Hintern und ihre Pensionen in Brüssel zu retten. Jean-Claude Juncker hat Großes dabei erreicht, Europa zu vernichten, und ihm wurde rückwirkend eine Diätenerhöhung zugebilligt. Er bekommt jetzt über EUR 32.000 pro Monat. Unsere Computermodelle würden bessere Arbeit leisten als er, und wir würden die Kosten erfolgsabhängig abrechnen.