Paul Joseph Watson, Prisonplanet.com, 13.05.2010

Der Finanzanalyst David Rosenberg sagt, dass Gold auf USD 3.000 die Feinunze explodieren könnte, da die europäischen Investoren ihren notleidenden Euro gegen das Edelmetall eintauschen, während JP Morgan anmerkt, dass physisches Anlagegold sich einer unbegrenzten Nachfrage gegenübersehen könnte, wenn die Panik sich vor dem Hintergrund des einbrechenden Vertrauens in die Fiat-Währungen weiter fortsetzt.

Der Chefökonom von Gluskin Sheff, David Rosenberg, sagt, dass der Zusammenbruch des Euros eine extrem kurstreibende Wirkung auf Gold habe, besonders im Lichte der Spekulationen darüber, dass die EZB weitere Maßnahmen der quantitativen Lockerung (Geld drucken) planen könnte.

„Der Fall, dass Gold sich in Richtung USD 3.000 die Feinunze aufmacht, verdichtet sich von Tag zu Tag. Der Euro ist bereits unter USD 1,30 gefallen und es gibt noch eine Menge Spielraum für ein weiteres Anhalten des Rückgangs. Das ist gerade mal das Jahrestief – warten Sie ab, wenn er erst einmal das 10-Jahrestief erreicht.“ schreibt Rosenberg.

Rosenberg betont, dass die Probleme in Griechenland, Spanien und Portugal wenig mit Liquidität, sondern vielmehr mit einer „Vertrauenskrise“ zu tun haben.

„Täuschen Sie sich nicht – die Probleme in Griechenland, die sich auch in Orten wie Portugal und Spanien widerspiegeln – da geht es nicht um Liquidität wie bei Bear Stearns und Lehman, es ist eine Vertrauenskrise (Banco Santander, die weithin als Barometer des finanziellen Wohlergehens von Spanien angesehen wird, stürzte gestern brutal um 7% ab). Die Financial Times berichtet heute, dass es einige Gerüchte im Markt gegeben hat, Spanien habe mit dem IWF wegen Unterstützung (EUR 280 Milliarden) „verhandelt“. Die Geschichte zeigt, dass Vertrauenskrisen kurzfristig viel schwerer zu reparieren sind als Liquiditätsverknappungen. Die Tatsache, dass die kurzfristigen Anleihen von Griechenland im Preis sogar noch mehr einbrachen – obwohl das Land die nächsten paar Jahre überhaupt nicht mehr an den Markt gehen muss, solange Deutschland damit nach den Wahlen durchkommt – ist der entscheidende Punkt.“

John Bridges von JP Morgan begründet den letzten Ausbruch des Golds auf Allzeitrekorde mit dem einbrechenden Vertrauen in Fiat-Währungen und empfiehlt seinen Kunden ihre Anlagen dieses Edelmetalls aufzustocken:

„Wenn die Investoren Vertrauen in die Währungen verlieren, dann wird die Nachfrage [nach Gold] praktisch unendlich groß, da die Menge des Goldes viel geringer ist als die Menge der Währungen.“ so Bridges.

Die überwältigende europäische Nachfrage nach Gold führte zu Engpässen des Edelmetalls. Europäer sorgten sich darüber, dass die österreichische Münzprägeanstalt, Münze Österreich, aufgrund von „Panikkäufen“ fast vollständig leergeräumt sei. Auch folgte die Nachfrage von Silber dem Beispiel des Goldes.

„Solange wie Regierungen weiter mit sich in die Höhe schraubenden Schulden zu kämpfen haben und gezwungen sind die Druckerpressen aufzudrehen, wird Gold die Währungen auch weiterhin überflügeln – es ist unwahrscheinlich, dass sich diese Situation irgendwann in nächster Zeit ändern wird.“ schrieben wir am 30.04.2010.

In den zwei Wochen, die auf den 30.04.2010 folgten, brach das Vertrauen in den Euro trotz der gigantischen IWF- und EU-Rettungsprogramme in Höhe von über USD 1 Billion rasch ein. Nach der Ankündigung, dass mehr Steuerzahlergeld an die europäischen Banken weitergereicht würde, erlebte der Euro eine kurzzeitige Erholung, aber die Abwärtsspirale setzte sich fast umgehend wieder fort.

Jetzt sagen viele Finanzfirmen voraus, dass der Euro auf Parität mit dem US-Dollar sinken wird, ein Niveau, dass der Euro seit ungefähr acht Jahren nicht mehr erlebt hat.

Aber dies bedeutet keineswegs, dass der Dollar an Stärke gewinnt, es scheint nur so, wenn man ihn mit den noch kränklicheren Britischen Pfund und dem Euro vergleicht. Das US-Dollar Allzeithoch des Goldes veranschaulicht, dass gerade jede große Währung leidet, während die Regierungen die Druckerpresse aufdrehen und dadurch eine Entwertung und künftige Inflation sicherstellen.

Solange der gesamte Ansatz, wie mit dem wirtschaftlichen Chaos umzugehen ist, nicht neugeordnet wird und es den Banken und anderen Finanzinstitutionen nicht erlaubt wird pleite zu gehen – was gegenwärtig sehr unwahrscheinlich ist – wird sich der Anstieg des Goldes auch weiterhin fortsetzen. Solange es Rettungspakete und Austeritätsmaßnahmen gibt, welche zu Aufständen in den Straßen führen, wird Gold seinen Status als Zufluchtsort in Zeiten wirtschaftlicher und sozialer Nöte aufrecht erhalten.

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