Kurt Nimmo, Infowars.com, 14.06.2010

Am Sonntag verließ ein iranisches Schiff den Hafen von Chorramschar und befindet sich jetzt auf dem Weg nach Gaza, so Reuters. Ein weiteres mit Nahrungsmitteln, Baumaterialien und Spielzeug beladenes Schiff soll am Freitag aus einem iranischen Hafen auslaufen.

„Der Iran wird seine Schiffshilfe bis zum Ende der Gaza-Blockade fortsetzen.“ so ein Beamter der Iranischen Gesellschaft zur Verteidigung der palästinensischen Nation.

Ein weiteres Schiff wird von Istanbul aus ablegen und sich nach Gaza aufmachen. Für nächste Woche sind weitere Konvois mit Hilfsschiffen angekündigt, so die Zeitung Jerusalem Post.

Iran versprach eine militärische Eskorte zu entsenden um seine Schiffe zu schützen. Am 06.06.2010 versicherte ein Mitarbeiter des Ajatollahs Ali Khamenei, Hojatoleslam Ali Shirazi, dass Teheran Einheiten der Revolutionsgarden entsenden würde um die Konvois mit den Hilfsschiffen zu eskortieren. Der Führer der Revolutionsgarden, Hossein Salami, erklärte, es gäbe keine derartigen Pläne: „So etwas steht nicht auf unserer Agenda.“ wurde er seitens der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA am Montag zitiert.

Mohammad Ali Nouraee, ein für die Gaza-Hilfe verantwortlicher iranischer Beamter, erklärte, die zwei Konvois würden nicht von Einheiten der Revolutionsgarden begleitet, „da wir nicht kämpfen werden. Wir werden zur Hilfe hinkommen und könnten so sogar zu Märtyrern werden.“

Es ist nicht klar, wie Israel auf den iranischen Konvoi reagieren wird. Israel beschuldigt den Iran die Hamas zu unterstützen. Die Hamas ist eine islamische Organisation der Palästinenser, welche seit Januar 2006, als die palästinensischen Parlamentswahlen stattfanden, über eine Mehrheit im Parlament verfügt.

Neben den Hilfsschiffen, planen drei iranische Parlamentarier darüberhinaus den Gazastreifen von ägyptischer Seite her zu besuchen. Der Gesetzgeber Mahmoud Ahmadi Bighash erklärte gegenüber der Jerusalem Post, dass er und zwei weitere Mitglieder des Madschles, dem iranischen Parlament, Ende dieser Woche über Ägypten nach Gaza reisen würden.

Bighash erklärte, dass ungefähr 200 der 290 iranischen Parlamentarier über den Übergang in Rafah nach Gaza reisen wollten, man jedoch entschied nur drei Parlamentarier zu entsenden. Bighash erklärte am Sonntag, dass die ägyptische Regierung dem zustimmte und 70 iranischen Parlamentariern Visa ausstellte, die sich für eine Reise zum Gazastreifen anmeldeten.

Im Januar 2009 hatte Israel angeblich ein iranisches Schiff auf dem Weg nach Gaza abgefangen. Laut der New York Times ist das Schiff, das zuvor aus dem iranischen Hafen von Bandar Abbas auslief, 30 Kilometer vor der Küste Gazas gestoppt worden. Ein für die Hilfe verantwortlicher iranischer Beamter erklärte, die Hilfslieferungen würden über den Übergang von Rafah nach Gaza gebracht.

Während eines Interviews mit Press TV verurteilte der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinedschad am Sonntag die vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen bewilligten Sanktionen gegen sein Land und sagte der tödliche Angriff auf die Flottille, die sich vor zwei Wochen auf den Weg in Richtung Gaza befand, hätte zu „globalen Hass“ auf Israel geführt. Ahmadinedschad sagte auch, dass jetzt die ganze Welt „die 60-jährige israelische Besatzung Palästinas hinterfragt.“

Am 08.06.2010 behauptete DEBKAfile, dass sich der iranische Konvoi aus einem Transportschiff mit Nahrungsmitteln, anderen Grundversorgungsgütern, Medizin und Baumaterialien sowie einem zweiten Schiff mit freiwilligen Marinesoldaten zusammensetzen würde. Ein drittes Schiff sei ein schwimmendes Lazarett, das sich dann permanent auf territorialen Gewässern der Ägypter im Mittelmeer direkt gegenüber der geteilten ägyptisch-palästinensischen Stadt Rafah aufhalten soll. Kleine Boote würden dann Patienten von Gaza aus zum Lazarettschiff bringen.

DEBKAfile ist eine in Jerusalem ansässige israelische Informationsseite in englischer Sprache für militärische Geheimdienstinformationen. Der Investigativreporter der israelischen Zeitung Jedi’ot Acharonot, Ronen Bergman, berichtete, dass die Seite auf Informationen amerikanischer Neokonservativer baue. Israelische Geheimdienstbeamte gehen davon aus, dass noch nicht einmal 10% der auf der Internetseite befindlichen Inhalte zuverlässig seien.

„Teheran geht davon aus, dass die israelische Marine keine Schiffe angreifen wird, die kranke Menschen transportieren und dass es nicht in die territorialen Gewässer Ägyptens vordringen wird um das Lazarettschiff zu treffen. Durch dieses Mittel will Teheran die Seeblockade Israels auflösen, während man gleichzeitig vor der Küste Gazas an Militärpräsenz gewinnt.“ berichtete DEBKAfile.

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