The Economic Collapse, 14.06.2010

Außer im Falle eines Wirtschaftsrettungsprogramms gigantischen Ausmaßes ist die spanische Wirtschaft vollständig dem Untergang geweiht. Die sozialistische Regierung Spaniens versinkt in Schulden, die Arbeitslosigkeit explodiert und überall, wo man hinschaut, finden sich riesige wirtschaftliche Probleme. Wird Spanien also das nächste Griechenland werden? Nein. Wenn die spanische Wirtschaft implodiert, wird dies für die Weltwirtschaft bei Weitem schlimmere Folgen haben. Die Wirtschaft Spaniens ist mehr als viermal so groß wie die Griechenlands. Spaniens Wirtschaft trägt 11,5% zum Bruttosozialprodukt der Eurozone bei, wohingegen es bei Griechenland gerade einmal rund 2,5% sind. Spanien ist die viertgrößte Wirtschaft unter den 16 Ländern der Währungszone und die zehntgrößte Wirtschaft der Welt. Wenn die spanische Wirtschaft versagt, wird dies für eine Schockwelle sorgen, die man noch in der letzten Ecke des Planeten spüren wird. In Wirklichkeit ist sogar eine ganze Reihe von Ökonomen der Meinung, dass die Eurozone schließlich auseinanderbrechen wird, wenn Spanien den Bankrott erklärt.

Wird die EU also hervortreten um Spanien zu retten? Gut, es gibt Gerüchte, dass die EU-Beamten sich daran gemacht haben an einem Rettungspaket für Spanien zu arbeiten, das sich wahrscheinlich auf hunderte Milliarden US-Dollar belaufen dürfte. Seitens der Europäischen Kommission, der spanischen und der deutschen Regierung wurde am Montag jedoch bestritten, dass die Europäische Union sich auf eine Rettung der spanischen Wirtschaft vorbereiten würde.

Wir wissen natürlich, dass uns Politiker nicht immer die Wahrheit sagen. Es kann uns also Keiner sagen, was da drüben wirklich vor sich geht.

Tatsache ist jedoch, dass es die spanische Wirtschaft ohne bedeutende Hilfe nicht mehr lange machen wird und einige EU-Beamte verwenden bereits apokalyptische Beschreibungen um zu verdeutlichen, was ein Zusammenbruch in Spanien bedeuten würde.

So hat beispielsweise der Präsident der Europäischen Kommission, Jose Manuel Barroso, jüngst davor gewarnt, dass die Demokratie in Griechenland, Spanien und Portugal vollständig zusammenbrechen könnte, außer es würden Notmaßnahmen ergriffen um die sich verschärfende Schuldenkrise Europas anzugehen.

Könnte die Demokratie in diesen Ländern also wirklich scheitern?

Naja, wenn wir uns die Tatsache vergegenwärtigen, dass Griechenland, Spanien und Portugal erst in den 70er Jahren Demokratien wurden und alle drei dieser Länder eine Geschichte des Militärputschs vorweisen können, ist ein derartiges Szenario nicht allzu weit hergeholt. Zweifellos würde es in diesen Ländern zu ernsten öffentlichen Unruhen kommen, wenn der öffentliche Sektor zusammenbräche, weil ihren Regierungen kein Geld mehr zur Verfügung steht.

Gibt es also Hinweise, dass Spanien kurz vor einem Zusammenbruch steht? Natürlich, und es gibt sogar eine ganze Menge davon. Im Folgenden finden Sie neun Gründe, warum Spaniens Wirtschaft dem Untergang geweiht ist:

1.) Selbst vor der aktuellen Krise erreichte die Arbeitslosigkeit in Spanien bereits Niveaus wie in der Großen Depression. Spanien hat heute die höchste Arbeitslosenquote in der Europäischen Union. Mehr als 20% der Spanier im arbeitsfähigen Alter war im ersten Quartal des Jahres 2010 arbeitslos. Wenn die Menschen nicht in Arbeit sind, können sie keine Steuern bezahlen und auch nicht für ihre Familien sorgen.

2.) In einem Versuch die Wirtschaft anzukurbeln hat die sozialistische Regierung Spaniens beispiellose Mengen an Geld ausgegeben, was zur einer Explosion des Haushaltsdefizits führte, das sich aktuell auf atemberaubende 11,4% des Bruttosozialprodukts beläuft. Das ist schon per se völlig unhaltbar.

3.) In Spanien beläuft sich die Gesamtsumme aller privaten und staatlichen Schulden auf 270% des Bruttosozialprodukts.

4.) Die spanische Regierung hat bei Weitem mehr Schulden angehäuft, als sie bewältigen kann, was zwei internationale Ratingagenturen, Fitch und Standard & Poor´s, dazu zwang die Kreditbewertung für Spaniens langfristige Schulden abzusenken. Diese Abwertungen machen es jetzt für Spanien wesentlich teurer seine Schulden zu finanzieren und das zu einer Zeit, wo sie es sich ganz einfach nicht leisten können noch mehr Zinsen auf ihre Schulden zu zahlen.

5.) In Spanien stehen aktuell über 1,6 Millionen Immobilien zum Verkauf. Das entspricht dem sechsfachen Pro-Kopf-Niveau der Vereinigten Staaten. Wenn man dann noch bedenkt, wie schlecht es dem US-Immobilienmarkt geht, zeigt sich, wie alarmierend diese Statistik wirklich ist.

6.) Die neue „grüne Wirtschaft“ stellte sich in Spanien als kompletter Flop heraus. Die sozialistischen Führer versprachen, dass durch die Einführung von knallharten Einschränkungen bei CO2-Emissionen und das Aufoktroyieren einer „grünen Wirtschaft“ eine Flut „grüner Arbeitsplätze“ entstehen würde, was ganz einfach nicht eintrat. Vielmehr kam in einer zutage getretenen internen Einschätzung der spanischen Regierung heraus, dass die „grüne Wirtschaft“ ein absoluter ökonomischer Albtraum für das Land war. Spaniens Energiepreise explodierten und durch die neue „grüne Wirtschaft“ gingen mehr als zwei Arbeitsplätze für jeden dadurch neu geschaffenen Arbeitsplatz verloren. Bis zum jetzigen Zeitpunkt scheint Spanien jedoch nicht gewillt zu sein die von ihnen eingeführten irrsinnigen Regelungen zurückzunehmen.

7.) Spaniens Staatsschulden sind so drückend, dass das Land nun in einer Schuldenspirale gefangen ist, wo jede Handlung, egal was auch getan wird, zum Schaden der Wirtschaft sein wird. Wenn die Regierung die Ausgaben senkt um zu versuchen die Schulden unter Kontrolle zu bringen, wird dies zu einer Verwüstung des Wirtschaftswachstum führen und die dringend benötigten Steuereinnahmen zerschmettern. Wenn die spanische Regierung jedoch weiterhin Geld aufnimmt, wird ihr Kreditrating weiter absinken und sie werden mit fast 100%iger Sicherheit bankrott gehen. Die Wahrheit ist, dass sich Spanien aktuell in einer Situation befindet, wo es nur noch verlieren kann.

8.) Aber bereits zum jetzigen Zeitpunkt geht der IWF in seiner Prognose davon aus, dass mit der spanischen Wirtschaft in nächster Zeit nichts los sein wird. Der Internationale Währungsfonds sagt, dass es bis 2011 keine Zunahme des spanischen Bruttosozialprodukts geben und es dann auch nur ein Wachstum von unter einem Prozent sein wird. So trostlos diese Einschätzung auch sein mag, viele Ökonomen sind der Meinung, dass diese angesichts der Tatsache, dass Spaniens Wirtschaft in 2009 um 3,6% zurückging und sich die Dinge rasch verschlechtern, immer noch viel zu optimistisch ist.

9.) Die spanische Bevölkerung hat sich an Sozialhilfen gewöhnt und wird Gehaltskürzungen im öffentlichen Dienst, Haushaltseinsparungen bei Sozialprogrammen und drastische Steuererhöhungen nicht so einfach hinnehmen. Viel wahrscheinlicher ist es, dass es zu ernsten sozialen Unruhen kommen wird, bevor dies alles umgesetzt werden sollte. Am 21.05.2010 gingen tausende Arbeitnehmer des öffentlichen Diensts auf die Straßen um gegen den Austeritätsplan der Regierung zu demonstrieren. Aber das war nur der Vorgeschmack. Die zwei größten Gewerkschaften Spaniens rufen zu einem Generalstreik auf um gegen die geplanten Arbeitsmarktreformen der Regierung zu demonstrieren. Die finanzielle Schocktherapie macht sich in derart stark sozialisierten Ländern wie Griechenland oder Spanien überhaupt nicht gut. Vielmehr ist es so, dass Spanien vom IWF zur Einführung der Austeritätsmaßnahmen gedrängt wurde. Diese sind so unbeliebt, dass viele nun vorhersagen, die sozialistische Regierung Spaniens sei gezwungen vorzeitig Wahlen auszurufen.

Was wird also in Spanien passieren? Keiner kann mit Sicherheit vorhersagen, wie sich die Dinge in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln werden. Wo jedoch Jeder zustimmen kann, ist, dass unglaublich viel auf dem Spiel steht.

Der weltberühmte Ökonom Nouriel Roubini formulierte es in einer Rede auf dem Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos folgendermaßen: „Wenn Griechenland untergeht, ist das ein Problem für die Eurozone. Wenn Spanien untergeht, ist es eine Katastrophe.“

Genau jetzt in diesem Augenblick ist die gesamte Bevölkerung Spaniens (gemeinsam mit einem großen Teil der restlichen Welt) durch die Fußballweltmeisterschaft von all dem vollständig abgelenkt. Solange das spanische Fußballteam gut spielt, ist es wahrscheinlich, dass die spanische Bevölkerung ruhiggestellt ist. Wenn das spanische Team jedoch vorzeitig aus dem Turnier fliegt, wird das die gesamte spanische Bevölkerung in eine schlechte, eine sehr schlechte Stimmung versetzen, was einen wirklich chaotischen Sommer für Spanien zur Folge haben könnte.

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