Ron Paul, Campaign For Liberty, 29.06.2010
Diverse Nachrichtenmeldungen der vergangenen Woche haben wieder einmal hinlänglich klargestellt, dass unsere Auslandspolitik ein verachtenswerter Fehlschlag ist. Unglücklicherweise ist die Regierung dennoch fest entschlossen ihren zerstörerischen Kurs beizubehalten und das trotz all der Versprechen der Vergangenheit dies zu ändern. Das gilt besonders für Afghanistan – wenn es jemals eine Möglichkeit gegeben haben sollte Versäumnisse einzugestehen und die Strategien sowie die Verantwortlichen auszutauschen, dann war das letzte Woche gewesen.
In Afghanistan gibt es für uns wirklich nichts zu gewinnen. Unsere Mission hat sich von der Ergreifung Derer, die uns angriffen, in die Ergreifung Derer, die uns bedrohen oder nicht mögen, weil wir in ihr Land einmarschierten und ihr gesamtes politisches System, ja sogar die Kultur umgestalteten, verwandelt. Ich bleibe weiterhin außerordentlich skeptisch, dass wir als ausländische Besatzer jemals einem anderen Land eine Demokratie im westlichen Stile auferlegen könnten. Unsere Soldaten sind hinderlichen Einschränken bei ihrer eigenen Verteidigung vor dem Feind unterworfen, der sich oftmals von Zivilisten überhaupt nicht unterscheiden lässt. Sie sehen sich auch direkten Rückschlägen bei dem Kampf um die Herzen und Köpfe gegenüber, wenn aus Versehen Unschuldige verletzt werden, was die ganze Zeit vorkommt. So können wir uns nie Freunde machen; diese Taktik wird nie funktionieren.
Das ist eine teure, blutige, endlose und völlig zwecklose Aufgabe. Noch ist nicht Jeder dazu bereit das einzugestehen, aber jede Sekunde, die sie dies leugnen, hat wirkliche Kosten in Form von Menschenleben und Existenzen.
Viele von uns können sich jedoch auf Eines einigen. Ganz allgemein sind unsere Militärausgaben völlig außer Kontrolle geraten. Dies begründet sich zum überwiegenden Teil dadurch, dass fiskalische Verantwortung beim Militärhaushalt von Vielen als eine Schwäche in Fragen der Verteidigung angesehen wird. Das ist jedoch eine absolut verkehrte und gefährliche Art des Denkens. Ganz sicher ist es dem Militär möglich Geld zu verschwenden oder Geld uneffektiv auszugeben, was es tatsächlich auch tat. Weil es politisch korrekt ist, hat das Militär viel zu lange Blankoschecks von der Regierung und dem Kongress erhalten.
Es ist wichtig unseren Boden zu verteidigen, aber dann sollten wir ihn auch verteidigen, anstatt den Boden Europas. Unsere Bereitschaft Europa zu verteidigen ermöglicht ihnen auf unsere Kosten ihre verschwenderischen Sozialausgaben, während sie unser Modell des Kapitalismus kritisieren. Es ist Zeit, dass sie das Geld für ihre Verteidigung selbst bereitstellen. Dasselbe gilt für Korea, Japan und andere Länder wie Ägypten und Israel.
Ebenfalls ist es wichtig, dass unsere Soldaten, während sie sich im Kampf befinden, auch bekommen, was sie benötigen um ihr bestmöglichstes zu tun, selbst wenn wir nicht damit einverstanden sind, warum sie dort sein sollten. Es ist beschämend, dass einige Soldaten und Familien auf eigene Kosten Körperpanzerung kaufen mussten, wenn politisch bestens verbundenen militärischen Vertragsnehmern für Waffensysteme, die überhaupt nicht funktionieren, viel zu teuer sind und nicht rechtzeitig geliefert werden, gleichzeitig Milliarden zugesprochen werden. Das ist die Art der Verschwendung, die beendet werden muss. Ich bin fest davon überzeugt, dass es im Militärhaushalt genügend Verschwendung gibt um gleichzeitig insgesamt Geld einsparen und sicherer sein zu können.
Der offensichtlichste Weg Geld zu sparen und sicherer zu sein ist natürlich damit aufzuhören sich in die Angelegenheiten fremder Länder einzumischen und unsere Soldaten einfach Heim zu holen. Letztendlich wird das so kommen, wenn unser Imperium, wie jedes andere gefallene Imperium auch, darauf beharrt sich selbst in den in den Untergang zu prassen. Wenn wir das vermeiden wollen, dann müssen wir uns die Möglichkeiten anschauen, wie wir unsere Kosten unter Kontrolle bekommen. Der Militärhaushalt muss genau so aufs Hackbrett, wie alles andere auch.