Paul Joseph Watson, Prisonplanet.com, 29.06.2010

Ein neuer diesen Sommer erscheinender Dokumentarfilm bringt Licht ins Dunkel um die Vertuschung der Umstände des Todes von Pat Tillman, dem Profi-Footballstar, der seine lukrative Karriere aufgab um in Afghanistan und im Irak zu kämpfen, bevor er sich darauf vorbereitete als Ikone der Antikriegsbewegung nach Hause zurückzukehren – zu jenem Zeitpunkt, als er durch sogenanntes freundliches Feuer, dem irrtümlichen Beschuss durch die eigene Seite, das vielmehr an eine absichtliche Hinrichtung erinnerte als an alles andere, ums Leben kam.

Ob der Dokumentarfilm nun die Frage ergründet, ob Tillmans Tod eine absichtliche Mordhandlung war oder nicht, bleibt abzuwarten, aber die Beweise deuten sehr stark auf Tillmans absichtliche Ermordung hin um zu verhindern, dass er zu einer Antikriegsikone würde und dadurch die öffentliche Unterstützung in den Vereinigten Staaten für die anhaltenden Besatzungen im Irak und in Afghanistan zu Fall bringt.

Tillman opferte ein gutes Leben und eine Multimillionendollar American Football Karriere im Glauben sein Land vor äußeren Feinden zu verteidigen und lehnte kurz nach 9/11 ein Vertragsangebot der Cardinals mit dreijähriger Laufzeit über USD 3,6 Millionen ab um sich bei der US-Armee einzuschreiben.

Pat Tillman

Es war während Tillmans zweitem Einsatz in Afghanistan, nachdem er zuvor im Irak diente, als er durch etwas getötet wurde, was vom US-Militär zunächst als ein Hinterhalt der Taliban beschrieben wurde. Später kam heraus, dass das Pentagon die Geschichte mit dem Hinterhalt frei erfunden hatte um zu versuchen den Tod Tillmans für Kriegspropaganda zu instrumentalisieren. Anschließende Untersuchungen behaupteten, Tillman sei aufgrund von freundlichem Feuer umgekommen.

Im Juli 2007 wurde in einem medizinischen Untersuchungsbericht der Armee jedoch festgestellt, dass Tillmann von einem M16-Maschinengewehr aus gerade einmal 10 Metern erschossen wurde, was eindeutig darauf deutet, dass es sich hierbei um eine absichtliche Ermordung handelte.

„Medizinische Prüfer der Armee wurden aufgrund der nahen Abstände der drei Kugeln in Pat Tillmans Stirn argwöhnisch und versuchten die Behörden ohne Erfolg dazu zu bringen eine Untersuchung darüber einzuleiten, ob es sich beim Tod des früheren NFL-Spielers um ein Verbrechen gehandelt hat.“ berichtete Associated Press.

„Die medizinischen Beweise stimmen nicht mit dem beschriebenen Szenario überein.“ so ein Arzt gegenüber Ermittlern, der den Leichnam von Tillman untersuchte, nachdem er 2004 auf dem Schlachtfeld in Afghanistan ums Leben kam.

„Die Ärzte – deren Namen geschwärzt wurden – erklärten, die Einschusslöcher hätten so nah beieinander gelegen, dass es so schien, als wäre der Army-Ranger aus gerade einmal 10 Metern niedergestreckt worden.“

Im Bericht wurde auch gesagt:

„Vor Ort wurden überhaupt keine Beweise feindlichen Feuers entdeckt – weder wurde Jemand durch feindliches Feuer getroffen, noch gab es irgendwelche Beschädigungen an der Ausrüstung der Regierung.“

Der Artikel enthüllt auch, dass

„sich Anwälte der Armee untereinander Glückwunsch-Emails sandten, weil sie die Strafermittler auf Abstand hielten, während die Armee eine eigene interne Untersuchung zu freundlichem Feuer durchführte, die zu behördlichen oder nicht strafrechtlichen Bestrafungen führte.“

Der Doktor, der die Autopsie an Tillmans Leichnam durchführte, strebte eine Untersuchung zu der Frage an, ob Tillman ermordet wurde, was seine Vorgesetzten bei der Strafverfolgungsbehörde der Armee jedoch verhinderten.

Das Motiv für Mord wären ohne jeden Zweifel die Pläne Tillmans gewesen in die USA zurückzukehren und zu einem ausgesprochenen Kritiker der Einmärsche in Afghanistan und Irak zu werden.

Die Beweisen deuten direkt darauf hin und die Beweggründe sind klar – Tillman gab direkt nach 9/11 seine lukrative Karriere im Profi-Football auf, weil er in sich einen brodelnden patriotischen Drang verspürte sein Land zu verteidigen, was ihm im Ergebnis zum Aushängeschild des Kriegs gegen den Terror machte. Als er jedoch feststellte, dass der Einmarsch in den Irak auf einem Berg aus Lügen und Täuschung beruhte und überhaupt nichts mit der Verteidigung Amerikas zu tun hatte, wurde er wütend und war bereit als Antikriegsheld nach Hause zurückzukehren.

September 2005 berichtete die Zeitung San Francisco Chronicle, dass ein Freund Tillmans ein Treffen mit dem Autor und berühmten Kriegsgegner Noam Chomsky arrangiert hatte, was nach Tillmans Rückkehr aus Afghanistan hätte stattfinden sollen. Chomsky bestätigte, dass dieses Treffen geplant war.

Bereits im März 2003, direkt nach dem Einmarsch in den Irak, erklärte Tillman bekanntlich gegenüber seinem Kameraden, dem Soldaten Russell Baer: „Du weißt, dieser Krieg ist so scheiß-illegal.“ und drang seinen gesamten Zug bei den Präsidentschaftswahlen 2004 gegen Bush zu stimmen.

Der Viersternegeneral Wesley Clark erklärte im Juli 2007 bei Keith Olbermann auf MSNBC, dass „die Befehle von ganz oben kamen“ um die Umstände von Tillmans Tod zu vertuschen, da es sich bei ihm um ein politisches Symbol gehandelt hatte und sein Widerstand gegenüber dem Krieg im Irak die Bevölkerung dazu veranlasst hätte die Forderung eines umgehenden Rückzugs zu unterstützen.

Sehen Sie sich den Trailer des Dokumentarfilms „The Tillman Story“ an, der im August in den Kinos erscheinen soll:

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