In dem Papier wird der „mögliche Widerstand“ auf dem Weg zu einem „freiwilligen multilateralen Rahmenwerk“ für eine vollwertige Weltwährung namens „Bancor“ beschrieben
Steve Watson, Infowars.net, 04.08.2010
Ein kürzlich veröffentlichtes IWF-Strategiedokument fordert die Einführung einer Weltwährung namens „Bancor“ um das internationale Währungssystem zu stabilisieren. In dem Papier wird bestätigt, dass dies kurzfristig nur dann möglich sei, wenn es zu einer bedeutenden Zustimmung für den Globalismus käme.
Die Blaupause des IWF wurde vom Direktor der Abteilung strategische Ausrichtung und Revision, Reza Moghadam, verfasst und blieb drei Monate lang völlig unbeachtet.
In einem Artikel von Financial Times Blog Alphaville mit dem Titel „IWF-Blaupause für eine Weltwährung – ja wirklich“ wurde das Dokument und die deutlich daraus hervorgehende Strategie zur Schaffung einer entsprechenden weltweiten Finanzorganisationen näher beleuchtet. Izabella Kaminska schreibt:
„…der beste Weg um die Stabilität des internationalen Währungssystems (nach der Krise) zu gewährleisten, ist, wenigstens aus Sicht des IWFs, tatsächlich die Einführung einer Weltwährung. Und dies ist hauptsächlich deshalb der Fall, so der IWF, weil den Staaten – in ihrem Zustand – nicht mehr zugetraut werden kann, dass sie die überschüssigen Reserven umverteilen oder ihre Defizite eigenständig bekämpfen.“
In dem IWF-Dokument mit dem Titel „Reserveakkumulation und internationale Währungsstabilität“ findet sich eine Grafik, in der ein abgestuftes System hin zu einer vollwertigen Weltwährung präsentiert wird:
Die Grafik beginnt mit der vagen Empfehlung, die Mitgliedsstaaten sollten „freiwillige politische Anpassungen“ implementieren und geht dann stufenweise in immer drakonischere Wirtschaftsmaßnahmen über um schließlich im langfristigen Endziel der Einführung einer Weltwährung zu münden.
Die Grafik stellt auch das Niveau des „möglichen Widerstands“ seitens souveräner Staaten dar. Mit einem Höhepunkt dieses Widerstands sei kurzfristig zu rechnen, dem folgt dann eine Abschwächung , während es später zu einem generellen Anstieg kommt, wenn sich die Schritte in Richtung Weltwährung immer weiter konkretisieren und ihrem Ende nähern.
Der IWF-Plan für die Einführung einer Weltwährung bedarf der umfänglicheren Nutzung der Sonderziehungsrechte (SDR, Special Drawing Rights) des IWF und schlussendlich der Einführung eines neuen internationalen Währungssystems. Bei den Sonderziehungsrechten handelt es sich um eine künstliche Papierwährung.
Nach der vollständigen Einführung des auf den Sonderziehungsrechten basierenden Systems rechnet der IWF damit, dass die Einführung der Weltwährung dann nur noch einen letzten Schritt entfernt ist.
In dem Dokument wird die Weltwährung als „Bancor“ bezeichnet. Bancor war die Bezeichnung der von John Maynard Keynes vorgeschlagenen Weltwährungseinheit für Verrechnungszwecke, die jedoch nie eingeführt wurde.
Im IWF-Dokument heißt es dazu:
„48. Vom SDR zum Bancor. Wie zuvor besprochen, ist es eine Einschränkung des SDR, dass es keine Währung ist. SDRs wie auch in SDRs ausgewiesene Instrumente müssen für die meisten Zahlungen oder Eingriffe in ausländische Währungsmärkte letztendlich in eine nationale Währung umgewandelt werden, was zu seiner umständlichen Handhabung bei Transaktionen beiträgt.
Und obwohl ein SDR-basiertes System sich von einer vorherrschenden nationalen Währung wegbewegen würde, bliebe der Wert des SDR immer noch stark an die Bedingungen und den Erfolg der großen ihn bildenden Länder gebunden. Eine ehrgeizigere Reformmöglichkeit bestünde darin auf den vorangegangenen Ideen aufzubauen und im Laufe der Zeit eine Weltwährung zu entwickeln. Zum Gedenken an Keynes beispielsweise als Bancor bezeichnet, könnte eine derartige Währung als Tauschmittel verwendet werden – ein ´Geld im Äußeren`, im Gegensatz zu den SDRs, die ein ´Geld im Inneren` bleiben.“
Das Dokument kommt zu dem Schluss, dass es ohne einen beschleunigenden Umstand, mit dem eine plötzliche Zustimmung für den Globalismus geschaffen würde, für die Einführung einer Weltwährung wesentlich mehr Zeit bräuchte:
„Es ist verstanden worden, dass einige der besprochenen Ideen in der voraussagbaren Zukunft wahrscheinlich nicht Wirklichkeit werden, da es an einem dramatischen Wandel bei der Lust für internationale Zusammenarbeit mangelt.“
Im März letzten Jahres hatte der IWF erstmalig damit begonnen für eine neue Weltwährung zu werben. Das Thema wurde dann nur wenige Tage später auf dem G20-Treffen in London besprochen. Ein Absatz unter Punkt 19 des Kommuniqués der G20-Führer veranlasste Analysten dazu von einer „Revolution in der Weltfinanzordnung“ zu sprechen. In dem Kommuniqué heißt es:
„Wir haben uns darüber verständigt einen generellen SDR-Etat zu unterstützen, durch den der Weltwirtschaft USD 250 Milliarden (GBP 170 Milliarden) zugeführt werden und die weltweite Liquidität erhöht wird.“
Ambrose Evans-Pritchard von der Zeitung London Telegraph kommentierte dies zu jener Zeit mit den Worten:
„Im Endeffekt haben die G20-Führer die Macht des IWFs aktiviert Geld zu schaffen und mit der weltweiten ´quantitativen Lockerung` zu beginnen. Indem sie dies tun, bringen sie faktisch eine Weltwährung ins Spiel. Sie ist außerhalb der Kontrolle irgendeiner staatlichen Organisation. Die Verschwörungstheoretiker werden sie lieben…
Die Welt ist der Weltwährung, gedeckt durch eine Weltzentralbank, welche die Geldpolitik für die gesamte Menschheit leitet, einen Schritt näher gekommen.“
Zur gleichen Schlussfolgerung gelangte Anthony Faiola von der Washington Post, der beschrieb, wie sich der IWF auf dem direkten Weg befindet sich in eine „wahrhaft Vereinte Nationen der Weltwirtschaft“ zu verwandeln.
Diese Maßnahmen wurden zu unterschiedlichen Gelegenheiten auch seitens der Weltbank und der Vereinten Nationen befürwortet.
Der Chef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn, trug die Forderung nach einer Weltwährung in Form der SDRs ebenfalls bei diversen Anlässen vor.
Die Einführung einer neuen Weltwährung und eines globalen Steuersystems mit einer dies alles überwachenden regulatorischen Organisation ist ein entscheidender Meilenstein im Streben in Richtung Weltregierung, zentralisierter Kontrolle und verstärkter Konzentration von immer mehr Macht in immer weniger nicht rechenschaftspflichtige Hände.
Das Vorantreiben dieser Art des Systems durch den IWF ist Teil einer anhaltenden Bewegung einer Gruppe nichtgewählter Zentralbanker die Macht zu verleihen sich widerrechtlich staatliche Souveränität anzueignen, indem man die Richtwerte der Finanzpolitik der Länder steuert und für die Finanzinstitutionen auf dem gesamten Planeten regulatorische Maßnahmen erlässt.