12 Tatsachen, die zeigen, dass die Vereinigten Staaten es sich ganz bestimmt nicht mehr leisten können, weltweit den Sheriff zu spielen
The American Dream, 10.12.2010
Die Vereinigten Staaten haben sich in eine Weltpolizei verwandelt. Das US-Militär verfügt weltweit über 700 Militärbasen in mehr als 130 Ländern. Die Militärausgaben der US-Regierung sind fast so hoch wie die gesamten Militärausgaben aller anderen Länder zusammengenommen.
Unterdessen versinkt die US-Bundesregierung buchstäblich in Schulden. Kann das Problem der US-Staatsverschuldung gelöst werden, wenn bedeutende Einschnitte im Militärhaushalt vorgenommen werden? Natürlich nicht. In Wirklichkeit würde dies nur zu einem geringen Rückgang bei der US-Staatsverschuldung führen, aber zumindest wäre es ein erster Schritt.
Die Wahrheit ist, dass die USA es sich nicht mehr leisten können, für den Rest der Welt Polizei zu spielen, und das Pentagon so viel Geld verschwendet, dass es fast die Vorstellungskraft sprengt.
Der ehemalige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte einst öffentlich eingeräumt, dass USD 2,3 Billionen einfach nicht mehr auffindbar seien, man also nicht mehr herausfinden könne, wie das Geld ausgegeben wurde.
Stellen Sie sich bloß einmal vor, wie Ihr Chef reagieren würde, wenn Sie nicht mehr wüssten, wo USD 2.300 hingekommen sind. Warum gab es dann damals nicht mehr Aufruhr, als einfach so USD 2,3 Billionen verschwanden? Haben wir uns bereits so an die Militärverschwendung gewöhnt, dass sie uns schon völlig gleichgültig ist?
Es ist ja nicht so, dass wir kein starkes Militär benötigten. Die Liberalen liegen völlig daneben, wenn sie behaupten, dass wir nun in einer Welt leben würden, in der ein starkes Militär nicht mehr länger notwendig sei. China ist eine größere Bedrohung als jemals zuvor. Russland ist eine größere Bedrohung als jemals zuvor. Nordkorea ist einfach nur völlig übergeschnappt und verfügt über Atomwaffen. Und es gibt einige Regime auf dem Planeten, die gegenwärtig alles daran setzen, um an Atomwaffen zu gelangen.
Darüberhinaus ist das US-Militär mittlerweile so weitflächig auf dem Planeten verstreut, dass es im Falle eines wirklichen Notstands noch nicht einmal entsprechend reagieren könnte. Zu versuchen den Weltbeschützer zu spielen, ist nicht nur unglaublich kostspielig, sondern auch strategischer Selbstmord.
Was soll es für eine Rechtfertigung dafür geben, dass sich gegenwärtig in 130 verschiedenen Ländern US-Soldaten aufhalten? Warum um alles in der Welt gibt es immer noch riesige Truppenkontingente in Deutschland und Japan?
Angesichts der Tatsache, dass wir es seit dem Zweiten Weltkrieg noch nicht einmal geschafft haben, aus Deutschland oder Japan abzuziehen, ist es ein Witz, wenn die Leute über den Abzug aus Afghanistan oder dem Irak sprechen. Hat das US-Militär irgendwo erst einmal seine Stiefel auf dem Boden, zieht es in den allerseltensten Fällen wieder ab.
Für Länder wie Japan und Deutschland ist es jetzt verdammt noch mal an der Zeit, dass sie endlich begreifen, wie man sich selbst verteidigt. In nächster Zeit wird da niemand einmarschieren. Jeder weiß, dass diese Länder durch US-Atomwaffen geschützt werden. Aber warum müssen dann so viele Soldaten in diesen Ländern stationiert sein?
Um irakische Straßen zu patrollieren und Ziegenhirten in Afghanistan aufzugreifen, benötigen wir derart viele Ressourcen, dass wir uns noch nicht einmal auf die wirklichen Bedrohungen vorbereiten können. Sollte in den nächsten Jahren ein Dritter Weltkrieg ausbrechen, dann werden die USA wohlmöglich einer vereinigten Front aus Russland und China gegenüberstehen. Aber darauf bereiten wir uns nicht vor. Stattdessen haben Bush und Obama das Atomwaffenarsenal um 85% eingestampft, während sie in den Höhlen des Nahen Ostens nach einem „Sündenbock“ suchen.
Bei unserem Versuch, Weltpolizei zu spielen, geben wir also viel zu viel Geld aus, überdehnen unser Militär soweit, dass wir überall verstreut sind, und bereiten uns noch nicht einmal auf wirkliche Bedrohungen vor.
Fakt ist, dass die US-Militärausgaben völlig außer Kontrolle geraten sind. Die nachfolgenden 12 Tatsachen verdeutlichen, dass wir es uns garnicht mehr leisten können, den Weltpolizisten zu geben:
1. Das US-Militär verfügt heute über 700 Basen (einige sprechen sogar von über 1.000 Basen) in 130 verschiedenen Ländern. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Kosten für die Aufrechterhaltung dieser Basen auf rund USD 100 Milliarden jährlich belaufen.
2. Im Jahre 2010 belief sich der US-Militärhaushalt auf USD 693 Milliarden.
3. Zählt man jedoch alle Positionen und Kategorien des Bereichs „Verteidigung“ hinzu, die nicht direkt aus dem Haushalt des Pentagons hervorgehen, kommt man für 2010 auf einen Verteidigungshaushalt zwischen USD 1,01 Billionen und USD 1,35 Billionen.
4. Fakt ist, dass die US-Militärausgaben größer sind als die von China, Russland, Japan, Indien und den restlichen NATO-Ländern zusammengenommen.
5. Die Gesamtausgaben des US-Militärs stellen rund 44% aller Militärausgaben auf dem gesamten Planeten dar.
6. Das Pentagon streicht gegenwärtig 56% aller frei verfügbaren Gelder der US-Bundesregierung ein.
7. Die Kriege in Afghanistan und im Irak kosten beide zusammengenommen mehr als USD 150 Milliarden pro Jahr.
8. Es wird geschätzt, dass die US-Regierung bis heute alleine für den Afghanistankrieg über USD 373 Milliarden ausgegeben hat.
9. Es wird geschätzt, dass die US-Regierung bis heute alleine für den Irakkrieg über USD 745 Milliarden ausgegeben hat.
10. Heruntergebrochen auf die Bevölkerung der Vereinigten Staaten belaufen sich die Kosten für die Kriege in Afghanistan und im Irak seit 2001 auf USD 3.644 für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind.
11. Der Gesamtpreis für jeden F-22 Kampfjet beläuft sich auf rund USD 350 Millionen.
12. Die Arbeitsgruppe für nachhaltige Verteidigung hat einen Bericht veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass es für die USA ein Leichtes wäre, innerhalb der nächsten zehn Jahre über eine Billion US-Dollar an Militärausgaben einzusparen.
Aber handelt es sich bei den USA nicht um die reichste Nation auf dem Planeten? Kann sich die US-Regierung nicht all diese Militärausgaben leisten? Nein.
Fakt ist, dass die US-Regierung den größten Schuldenberg in der Geschichte der Menschheit angehäuft hat. Die US-Staatsverschuldung ist mittlerweile 13 Mal höher als noch vor 30 Jahren. Wir versinken buchstäblich in den roten Zahlen, und je weiter man diese Entwicklung in die Zukunft fortschreibt, umso apokalyptischer wird der finanzielle Ausblick.
Wir sind mittlerweile so süchtig nach Schulden, dass wir uns in den letzten Jahren hunderte Milliarden US-Dollar von Russland, China und anderen strategischen Feinden geliehen haben – wodurch unsere nationale Sicherheit aufs Spiel gesetzt wird.
So traurig die „offiziellen“ Zahlen des US-Haushaltsdefizits auch sein mögen, bedauerlicherweise handelt sich bei ihnen größtenteils um Betrug. Wäre die US-Regierung genötigt, ihre Finanzen nach den GAAP-Buchhaltungskriterien zu erfassen – so wie es von jedem an der Börse gehandelten Unternehmen abverlangt wird – würde das das jährliche Haushaltsdefizit zwischen USD 4 Billionen und USD 5 Billionen liegen.
Die Establishment-Demokraten und Establishment-Republikaner weigern sich jedoch, all diesen Schulden Einhalt zu gebieten. Das ist auch einer der Gründe, warum so viele Amerikaner von der Tea Party Bewegung angezogen wurden.
Bedauerlicherweise haben wir nun einen Punkt erreicht, an dem der wirtschaftliche Zusammenbruch praktisch unausweichlich geworden ist. Wir können daher nicht mehr länger als Weltpolizist agieren. Sollten wir unsere Militärausgaben in Zukunft nicht bedeutend effizienter und wesentlich konzentrierter zur Vorbereitung gegen wirkliche Bedrohungen einsetzen, könnte es in der Tat sogar sein, dass wir unter Umständen garnicht in der Lage sein werden, unser Land im Ernstfall zu schützen.