Papierwährungen werden in den nächsten Jahren gegenüber Gold ins Bodenlose stürzen und sind daher zu meiden, das gilt besonders für den US-Dollar, das britische Pfund und den Euro

Egon von Greyerz, Matterhorn Asset Management, 31.12.2010

Wir leben jetzt in einer Welt, in der Regierungen wertloses Papier bedrucken können, um sich damit anderes wertloses Papier zu kaufen, an das wiederum wertlose Derivate geknüpft sind – also Finanzanlagen, deren Wert vollständig von all diesen wertlosen Schuldeninstrumenten abhängig ist. Darum sind die meisten dieser Anlagen auch nichts wert.

Daher handelt es sich beim Weltfinanzsystem auch um ein Kartenhaus, bei dem der falsche Wert jedes einzelnen Finanzinstruments künstlich durch den falschen Wert eines anderen Instruments gedeckt wird. Die Zeitbombe an den Weltfinanzmärkten wurde bereits gezündet. Es stellt sich nun nicht mehr die Frage, ob diese Bombe hochgehen wird, sondern nur noch wann und wie.

Trotz all dieser Tatsachen schwelgt die Welt immer noch in glückseliger Ignoranz. Die Aktienmärkte sind immer noch stark, und Investoren auf der ganzen Welt stürmten in Staatsanleihen, in dem Glauben, dass diese Papiere Sicherheit bieten würden.

Aufgrund eines Jahrhunderts an Geldschaffung durch die Regierungen, besonders seit den 70er Jahren, und des fraktionalen Reservesystems sind die Investoren zu der Meinung gelangt, Anleihen, Aktien und Immobilien könnten im Kurs immer nur steigen. Das Verständnis für Risiken und solide Investmentprinzipien waren in den Kasinomärkten mit garantierten Ausschüttungen für alle Spielteilnehmer nicht mehr länger vonnöten. Maximale Fremdkapitalfinanzierung und Derivate haben innerhalb der vergangenen 10 bis 15 Jahre dafür gesorgt, dass die Märkte nun unglaubliche Risiken bergen, während dies den Marktteilnehmern enorme Gewinnmöglichkeiten bietet.

Unterdessen haben die Zentralbanken ihre Druckmaschinen voll aufgedreht, und Bernanke erklärte jüngst: Quantitative Lockerung sei keine „angemessene“ Beschreibung von etwas, was man vielmehr als „Sicherheitskäufe“ bezeichnen sollte! Wen will Bernanke damit an der Nase herumführen?

Was die US-Notenbank kauft, hat überhaupt nichts mit „Sicherheit“ zu tun. Es gibt überhaupt keine Sicherheit bei dem ganzen Müll, den die FED aufkauft. Sie kaufen wertlose Papierfetzen mit wertlosen Papierfetzen. Es ist das Schneeballsystem aller Schneeballsysteme.

Wir möchten es hier in aller Deutlichkeit sagen: Die Party im Finanzparadies neigt sich nun ihrem Ende. Das Finanzsystem ist zerstört, zahlreiche westliche Nationen sind pleite, und die Regierungen werden auch weiterhin das einzige ihnen bekannte Heilmittel einsetzen – namentlich die Ausgabe von Staatsschulden, die sie mit „normalem Geld“ niemals wieder zurückzahlen werden.

Aber warum glaubt die Welt dann immer noch, dass das Finanzsystem auf festen Beinen steht?

  • 1. Weil es genau das ist, was ahnungslose Regierungen jedem erklären, und es genau das ist, was Investoren hören wollen.
  • 2. Ob die Regierungen nun Austerität einführen, wie in einigen Teilen Europas, oder einfach Geld drucken, wie in den USA – die Investoren wollen glauben, dass jedwede Maßnahme der Regierung gut ist, ganz egal wie absurd diese in Wirklichkeit auch sein mag.
  • 3. Die Marktteilnehmer wiegen sich in einem Zustand falscher Sicherheit, was sich durch ihre Kurzsichtigkeit und ihr eingeschränktes Geschichtsverständnis begründet.
  • 4. Solange die Marktteilnehmer von nominell aufgeblähten und falschen Vermögenswerten profitieren können, werden sie die Manipulation an den Märkten auch fortsetzen.
  • 5. Es gab eine sehr geschickte Kampagne der USA, um die Aufmerksamkeit von ihren eigenen insolventen Banken und ihrer bankrotten Wirtschaft in Richtung der kleinen europäischen Länder, wie Griechenland, Irland oder Portugal, zu lenken. Die Probleme dieser Länder – die sich in der Tat in wirklichen Schwierigkeiten befinden – sind im Vergleich zu den Schwierigkeiten, mit denen die US-Bundesregierung, die Bundesstaaten der USA sowie die US-amerikanischen Städte und Gemeinden zu kämpfen haben, einfach nur als winzig zu bezeichnen.

Die Mitglieder der Eurozone können kein Geld drucken. Die Bonität vieler EU-Länder wurde seitens US-amerikanischer Kreditratingagenturen heruntergestuft. Diese Agenturen wagen es jedoch nicht, die Kreditwürdigkeit der USA anzurühren. Das AAA-Rating der USA ist ein gigantischer Schwindel und ausschließlich politisch motiviert. Natürlich werden die Kreditratingagenturen die US-Staatsschulden erst dann abwerten, wenn sie bereits wertlos geworden sind, vorher jedoch nicht.

Hyperinflation

Das Resultat dieser massiven Gelddruckmaßnahmen ist ein Währungszusammenbruch, der zu stark steigenden Preisen und letztendlich in die Hyperinflation führt. So spielten sich, ganz einfach gesagt, die hyperinflationären Perioden in der Vergangenheit ab. Kommt es darüberhinaus noch zu einer weltweiten Verknappung bei Nahrungsmitteln, Energie und anderen Rohstoffen, wird dieser Prozess zusätzlich beschleunigt.

Gegenwärtig gibt es eine ganze Reihe von Hinweisen, die alle darauf schließen lassen, dass die Gelddruckerei weiter eskalieren wird und eine Ära der Hyperinflation unmittelbar bevorsteht. Hier sind einige dieser Hinweisgeber:

  • Die Haushaltslöcher zahlreicher bedeutender Länder vergrößern sich mit alarmierender Geschwindigkeit.
  • Die Preise für Rohstoffe befinden sich auf Allzeithochs.
  • Die langfristigen Zinssätze steigen.
  • Die meisten Währungen fallen.
  • Edelmetalle befinden sich gegenüber den meisten Währungen auf Allzeithochs.

Haushaltslöcher

Aktuell brechen die Steuereinnahmen weg, während die Regierungsausgaben explodieren. Von dieser Entwicklung sind zahlreiche große Wirtschaften, praktisch alle südlichen Länder Europas und Großbritannien betroffen. Beispielsweise hat James Turk zwei exzellente Grafiken auf FGMR.com veröffentlicht, aus denen deutlich hervorgeht, wie gravierend die Haushaltdefizite in den USA und in Großbritannien wirklich sind.

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Die USA und Großbritannien sind die Topkandidaten, bei denen es als erstes zu einer Hyperinflation kommen dürfte. Beide Länder werden in 2011 mit riesigen Problemen zu kämpfen haben. Viele andere Länder werden ebenfalls mit untragbaren Schuldenlasten konfrontiert sein, die mit „normalem Geld“ niemals wieder zurückgezahlt werden können.

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Die Rohstoffpreise

Die Preise für Rohstoffe sind innerhalb der letzten 12 Monate um 26% gestiegen. Innerhalb der letzten 24 Monate waren es 77%. Diese Zahlen entstammen dem Continuous Commodity Index (CCI). Während die meisten Wirtschaften offizielle Inflationsraten veröffentlichen, die eine Teuerung von 1% – 3% pro Jahr ausweisen, kommt es bei Nahrungsmitteln und bei Energie zu realen Preisexplosionen.

Die US-Regierung, die weder isst, noch Energie verbraucht, veröffentlichte jüngst einen neu angepassten 12-Monats-Verbraucherpreisindex (ohne Nahrungsmittel und Energie), der eine jährliche Inflation von 0,8% auswies.

Während die meisten Menschen mit enormen Preissteigerungen bei ihren Lebenshaltungskosten zu kämpfen haben, passt die US-Regierung fortwährend den Verbraucherpreisindex an und manipuliert die Zahlen entsprechend. Es gibt Lügen, verdammte Lügen…und dann gibt es noch US-Regierungsstatistiken. Wen will die US-Regierung damit an der Nase herumführen?

Die Zinssätze für langfristige US-Staatsanleihen

Obwohl die US-Staatsschulden völlig wertlos sind, haben die Investoren soviel gekauft wie nie zu vor, und das zu praktisch 0% Zinsen auf Staatsschuldentitel. Wir merkten bereits vor geraumer Zeit an, dass der Markt für US-Staatsanleihen eine der größten Finanzblasen aller Zeiten darstellt.

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Damals, im Januar 2009, sagten wir voraus, dass der Markt fallen und die Renditen steigen würden. Im August 2010 endete eine 14-monatige Korrektur. Seit diesem Zeitpunkt sind die Renditen für die 10-jährigen und 30-jährigen US-Staatsanleihen um einen ganzen Prozentpunkt gestiegen.

Die Investoren wachen also langsam auf. Sie beginnen die enormen Risiken im Finanzsystem zu erkennen und stoßen Regierungsschulden ab. Wir gehen davon aus, dass die Zinssätze auf kurzfristige und langfristige Staatsschuldentitel in 2011 in vielen Ländern stark ansteigen werden und innerhalb der nächsten paar Jahre durchaus in den Bereich zweistelliger Prozentsätze gelangen könnten.

Obwohl sich die Zinssätze aktuell auf minimalen Niveaus befinden, haben Staaten und Personen aktuell sehr große Schwierigkeiten, ihre Schulden überhaupt noch bedienen zu können. Da die Zinssätze wahrscheinlich auf mindestens 12% – 15%, wenn nicht sogar noch höher steigen werden, wird am Ende niemand mehr in der Lage sein, seine Schulden mit „normalem Geld“ bedienen zu können.

Hier kommt auch noch die Tatsache hinzu, dass die Staatsverschuldung in den meisten Ländern weiter ansteigen wird. Die US-Staatsverschuldung beläuft sich gegenwärtig auf rund USD 14 Billionen. Innerhalb der nächsten paar Jahre wird sich diese Zahl wahrscheinlich auf mindestens USD 20 Billionen belaufen, ja sie könnte sogar noch wesentlich höher ausfallen.

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In dieser Phase wird die Zinslast für die US-Regierung aller Voraussicht nach bereits doppelt so hoch sein wie die tatsächlichen Steuereinnahmen. Man könnte daher auch zu dem Meinungsbild gelangen, dass sich die US-Regierung über die Resultate ihrer ruinösen Maßnahmen eigentlich völlig im Klaren sein müsste. Stattdessen vergrößert sie jedoch das Haushaltsdefizit, indem sie die Steuereinnahmen absenkt und die Ausgaben erhöht.

Es stellt sich die Frage, in welcher Parallelgalaxie die politischen Entscheider der USA eigentlich leben! Es ist völlig offensichtlich, dass die aktuelle Regierung ihren eigenen Saustall nicht ausmisten wird und daher auch abgewählt werden dürfte.

Die Währungen verlieren an Wert

Seit 1971 hat der US-Dollar (Papiergeld) gegenüber wirklichem Geld 97,5% an Wert verloren. Seit Nixon 1971 die Golddeckung des US-Dollars aufgab, sind der Dollar und die meisten anderen Währungen seitens skrupelloser Regierung völlig ruiniert worden.

Nicht aufgrund von Watergate hätte Nixon seines Amtes enthoben werden sollen – vielmehr hätte er aufgrund der Tatsache, dass er das Weltreservewährungssystem zerstört hat, strafrechtlich verfolgt und ins Gefängnis gebracht werden müssen.

Parallel dazu entwickelte sich das Bankwesen in ein fraktionales System. Dies erlaubte es den Banken, riesige Geldbeträge zu verliehen – ein Vielfaches dessen, was sie in Einlagenkonten und als Kapital hielten. All dies sorgte dafür, dass die Preise für Vermögenswerte auf völlig unhaltbare Niveaus stiegen.

Alle Währungen werteten gegenüber Gold ab, einige schneller als andere. Beispielsweise verlor der US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken seit 1972 rund 78% an Wert. Das britische Pfund verlor während desselben Zeitraums gigantische 85% gegenüber dem Schweizer Franken. Der Dollar und das Pfund befinden sich nun gegenüber der schweizerischen Währung auf einem Allzeittief.

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Stark ist der Schweizer Franken jedoch nur im Vergleich zu anderen Papierwährungen – so hat der Franken beispielsweise gegenüber echtem Geld, also Gold, seit 1972 über 87% an Wert eingebüßt.

Ein Ergebnis der beschleunigten Gelddruckmaßnahmen wird sein, dass in den nächsten paar Jahren alle Papierwährungen gegenüber Gold ins bodenlose stürzen werden. Aus diesem Grund ist Papiergeld zu meiden, das gilt im Besonderen für den US-Dollar, das britische Pfund und den Euro.

Edelmetalle werden in ungeahnte Höhen katapultiert werden

Gold ist in den vergangenen 40 Jahren gegenüber dem US-Dollar um das 40-Fache gestiegen. Alleine in den vergangenen 11 Jahren stieg Gold gegenüber dem US-Dollar um das 6-Fache. Seit dem Preistief im Jahre 1999 in Höhe von USD 250 pro Feinunze sind nur sehr wenige Investoren als Marktteilnehmer bei diesem Goldaufstieg dabei gewesen.

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Weniger als 1% aller weltweiten Finanzvermögenswerte werden aktuell in Form von Gold und Goldaktien gehalten. Zwischen 1920 und 1980 wurden ungefähr 25% aller Finanzvermögenswerte in Form von Gold und Goldaktien gehalten:

Der substantielle Goldpreisanstieg der vergangenen 11 Jahre war ein sich verdeckt abspielender Prozess, an dem nur sehr wenige Investoren partizipierten. Das Dilemma ist, dass es einfach nicht genügend Gold geben wird, um den kommenden Nachfrageanstieg zu befriedigen.

In einem unserer vorangegangenen Artikel mit dem Titel „Gold gelangt nun in eine Aufwärtsdynamik“, haben wir vorausgesagt, dass der Goldpreis in den nächsten Jahren auf USD 6.000 bis USD 10.000 pro Feinunze steigen wird. Wir erklärten zu jener Zeit, dass es sich hierbei um völlig realistische Zielgrößen handelt, bei denen keinerlei hyperinflationäre Effekte Berücksichtigung fanden.

Starker Goldpreisanstieg in 2011

Man sollte immer daran denken, dass es in den USA, in Großbritannien und in vielen europäischen Ländern aller Vorausschau nach zu einer Hyperinflation kommen wird. Das Dilemma ist, dass es überhaupt keinen Weg gibt vorherzusagen, wie viel Geld seitens der Regierungen gedruckt werden wird.

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In der Weimarer Republik erreichte Gold einen Preis von 100 Billionen Mark pro Feinunze, in Wirklichkeit ist es jedoch völlig unerheblich, auf welches Niveau Gold und andere Edelmetalle in einer hyperinflationären Währung ansteigen werden.

Viel wichtiger ist zu begreifen, dass physisches Gold und Silber die Investoren davor schützen wird, buchstäblich 100% der Kaufkraft ihres Geldes zu verlieren. Wie auch immer die reale Kapitalwerterhöhung von Gold in den nächsten Jahren ausfallen wird, spielt hierbei nur eine untergeordnete Rolle.

Das allerwichtigste ist, dass es sich bei physischem Gold – sofern es außerhalb des Bankensystems gelagert wird – im Falle eines deflationären Zusammenbruchs wie auch einer hyperinflationären Zerstörung von Papiergeld um die ultimative Form des Vermögensschutzes handelt.

Während der Menschheitsgeschichte hat Gold die Investoren vor zahlreichen Katastrophen bewahrt – doch dieses Mal wird sich das Halten physischen Goldes als absolut entscheidend herausstellen, wenn es ums finanzielle Überleben geht.

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