Jeff Clark & The Daily Crux, Casey Research, 24.02.2011

Es ist schwer zu glauben, dass Silber noch vor knapp drei Jahren bei USD 8,80 pro Unze lag. Seitdem hat sich der Preis nahezu vervierfacht (um 385%). Alleine in den vergangenen 12 Monaten hat sich der Silberpreis mehr als verdoppelt.

Das ist natürlich großartig für all jene, die bereits Silber besitzen – aber ist es für Neueinsteiger zu spät, den Markt noch zu betreten? Zur Beantwortung dieser Frage hat sich der Herausgeber von Big Gold, Jeff Clark, mit The Daily Crux zusammengesetzt. Lesen Sie im Folgenden, was Clark zur Silber-Rally zu sagen hat, und warum man Korrekturen als tolle Neuigkeiten erachten sollte.

Crux: Jeff, Silber hatte innerhalb des letzten Jahres einen unglaublichen Lauf…Wo geht es Ihrer Meinung nach von hier aus hin?

Jeff Clark: Nun ja, das ist wahrscheinlich die Frage, die bezüglich dieses Themas am häufigsten gestellt wird. Die Entwicklung bei Silber ist auf alle Fälle spannend gewesen. Der Preis hat sich im Grunde genommen innerhalb eines Jahres verdoppelt und zahlreiche der Aktien haben sich noch wesentlich besser entwickelt…Man könnte als Nachsicht üben, wenn jemand fragt, wie lange diese Entwicklung noch anhalten kann.

Ich glaube die positiven Entwicklungsaussichten bei Silber beruhen auf drei grundsätzlichen Faktoren.

Zunächst ist da die industrielle Nachfrage. Jeder weiß, dass die industrielle Verwendung von Silber wesentlich umfangreicher ist als die von Gold, und dies macht Silber auch empfänglicher für wirtschaftliche Abschwünge. Interessant ist aber, dass die industrielle Verwendung von Silber schnell weiter zulegt.

Beispielsweise kommt es in allen nachfolgend genannten Bereichen zu einer erhöhten Verwendung von Silber: Medizin, Elektrotechnik, Nahrungsmittelverarbeitung, Wasserreinigung, Papier, Baumaterialien, Holzveredelung, Textilien, Verbraucherprodukte – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Heutzutage bietet beispielsweise jeder Hersteller von Verbandsmaterialien eine Serie an, die Silber enthält. Man kann Zahnbürsten, Haarbürsten und andere Kämme kaufen, die einen Silberanteil aufweisen. In England kann man auch Seife kaufen, die Silber enthält.

Diese Nutzungsarten von Silber nehmen immer weiter zu. Selbst wenn es zu einem wirtschaftlichen Abschwung kommt, gibt es hier immer noch eine erhöhte Grundnachfrage. Natürlich könnte die Nachfrage bei speziellen Anwendungen zurückgehen, die Gesamtzahl der Verwendungsmöglichkeiten, bei denen Silber genutzt wird, nimmt jedoch zu. Ich glaube, dass wir im Laufe der Zeit beispiellose Nachfrageniveaus sehen werden.

Der zweite bedeutende Faktor ist die Investmentnachfrage. Die Investmentnachfrage explodiert gerade und kann nicht außer Acht gelassen werden. Die US-Prägeanstalt, US-Mint, hat im Januar mehr Silber Eagles verkauft, als seit Beginn der Einführung dieser Münze im Jahre 1986. Chinas Silber-Nettoimporte haben sich innerhalb des Jahres 2010 vervierfacht. Und hier kommt noch die Tatsache hinzu, dass die allermeisten Amerikaner immer noch kein Gold und erst recht kein Silber besitzen. Also, obwohl wir bereits eine unglaubliche Investmentnachfrage vorliegen haben, gibt es hier immer noch ein beträchtliches Entwicklungspotenzial.

Der dritte Faktor ist die Versorgungslage. Fragen Sie sich selbst, was an nachfolgendem Bild nicht stimmt: Die Gesamtnachfrage für Silber beläuft sich auf 890 Millionen Unzen pro Jahr. Die weltweite Minenproduktion liegt bei rund 720 Millionen Unzen pro Jahr. Durch Recycling wird die sich hieraus ergebende Differenz gegenwärtig ausgeglichen. Der entscheidende Punkt, den man hier meiner Meinung nach verinnerlichen sollte, ist, dass die Produzenten ganz einfach nicht genug Silber aus der Erde hohlen können, um die aktuelle Nachfrage zu bedienen.

Was passiert also, wenn die industrielle Verwendung von Silber weiter zunimmt? Was passiert, wenn die Investmentnachfrage weiter anwächst? Was passiert, wenn wir eine Art von Währungszusammenbruch erleben? Was passiert, wenn Doug Casey Recht behält und es zu einer wirklichen Manie bei Gold und Silber kommt?

In 2008 gab es auf der Angebotsseite Kapazitätsengpässe. Die Prägeanstalten dieser Welt waren nicht in der Lage die Bestellungen abzuarbeiten. Größtenteils war dies darauf zurückzuführen, dass die Prägeanstalten nicht darauf vorbereitet waren, den Ansturm zu bewältigen. Seit diesem Zeitpunkt haben sie ihre Arbeitsvorgänge weiter optimiert, das ist großartig.

Aber selbst bei all diesen Verbesserungen – selbst jetzt nachdem sie zusätzliche Gerätschaften erworben, zusätzliche Mitarbeiter eingestellt und zusätzliche Schichten eingeführt haben, haben die Prägeanstalten immer noch mit Problemen zu kämpfen. Innerhalb der vergangenen 3 bis 4 Monate haben wir immer wieder gehört, dass es bei den Prägeanstalten zu Verzögerungen kam, ihnen vorübergehend die Ware ausging usw. Es gibt hier also immer noch ein Problem.

Und wenn all die von mir hier dargelegten Faktoren gleichzeitig ins Spiel kommen, dann kann man, so meine ich, davon sprechen, dass „der Kapazitätsengpass auf Hoffnungslosigkeit“ trifft. Es ist völlig unerheblich, wie gut ein Hersteller vorbereitet ist, es kann trotzdem passieren, dass die Nachfrage das System an irgendeinem Punkt überwältigt, und ich halte dies sogar für sehr wahrscheinlich. Hier kann alles passieren. Und das Gruselige ist, dass es sein könnte, dass wir noch nicht einmal genügend Ware haben, um die Nachfrage zu befriedigen, sollte es zu einem Silberrausch kommen.

Basierend auf diesen Faktoren ist es meine Meinung, dass Silber noch eine ganze Weile im Preis steigen kann. Ich gehe nicht davon aus, dass der Preisanstieg bei Silber aufhören wird, solange der SLV, der börsennotierte Silberfonds, nicht zum Lieblingstitel unter den Fonds-Manager avanciert ist…erst wenn Silver Wheaton der Liebling der Massen ist…erst wenn Pan American Silver die Wall Street Aktie des Jahres wurde. Das ist dann der Punkt, wo ich langsam mit dem Ende des Silberbullenmarkts rechne.

Crux: Wo wir gerade von einer Manie sprechen. Wie stark kann der Silberpreis Ihrer Meinung nach steigen?

Clark: Was viele Menschen noch nicht begriffen haben, ist, dass Silber in den 70er Jahren von seinem Tiefststand im November 1971 bis zu seinem Hoch im Januar 1980 insgesamt um 3.646% gestiegen ist. Wenn man diesen Prozentsatz als Maßstab für unseren aktuellen Bullenmarkt nimmt, dann könnte Silber immer noch um weitere 500% zulegen. Das Preishoch käme in diesem Falle bei USD 160 pro Unze zustande.

Aber das ist nur Zahlenspielerei. Was dadurch jedoch gezeigt wird, ist, dass wir hier einen Präzedenzfall vorliegen haben, wo es in der Vergangenheit bereits zu wesentlich stärkeren Preisanstiegen gekommen ist.

Natürlich sind es die der Gesamtentwicklung des Silbermarkts zu Grunde liegenden Fundamentaldaten, die bestimmen, wie hoch der Silberpreis am Ende gehen wird. Mir soll erst einmal jemand einen gesunden US-Dollar zeigen und dass die Inflation keine Bedrohung darstellt. Mir soll erst einmal jemand eine verantwortungsvolle Regierung zeigen, die damit aufhört, Geld zu drucken. Mir soll erst einmal jemand zeigen, dass die Arbeitslosigkeit rasch absinkt, dass die Bankenpleiten aufgehört haben und sich der Immobilienmarkt wieder erholt.

Wenn mir all diese Dinge gezeigt werden, dann können wir auch darüber sprechen, dass der Bullenmarkt bei Gold und Silber vorbei ist. Aber solange sich diese Dinge nicht ändern, werde ich weiter in großem Umfang zukaufen.

Crux: Diejenigen, die bezüglich der Entwicklung von Silber pessimistisch gestimmt sind, legen nahe, dass ein großer Teil der Rally des letzten Silberbullenmarkts auf die Gebrüder Hunt zurückzuführen ist, die auch beschuldigt wurden, versucht zu haben, den Markt in die Ecke zu treiben. Was sagen Sie dazu? Glauben Sie, dass die Gebrüder Hunt einen bedeutenden Einfluss auf die Preisanstiege der 70er Jahre hatten?

Clark: Nun ja, ich bin skeptisch, wenn es darum geht, dass der Grund für den starken Silberpreisanstieg auf die Aktivitäten der Gebrüder Hunt im Silbermarkt zurückzuführen sei. Es sollte an dieser Stelle Erwähnung finden, dass sie Silber hauptsächlich deshalb kauften, weil sie der Regierung nicht trauten und der Meinung waren, dass Silber vom Staat konfisziert würde. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Gold-Eigentümerschaft illegal war, als die Gebrüder Hunt zu Anfang der 70er Jahre mit ihren Silberkäufen begannen.

Und ja, sie kauften eine ganze Menge Silber…Aber wenn man sich die Zusammenhänge anschaut, dann stellt man fest, dass der Preis nicht unbedingt zu den Zeiten anstieg, als sie kauften. Vielmehr war es so, dass der Silberpreis sogar über zwei Jahre hinweg einbrach, nachdem 1974 in der Öffentlichkeit das Gerücht die Runde machte, die die Gebrüder Hunt würden beabsichtigen, den Silbermarkt in die Ecke zu treiben. Normalerweise müsste man ja davon ausgehen, dass der Preis hochgeht, anstatt zu sinken, wenn Silber „in die Ecke getrieben“ wird.

Zweitens, wenn man sich die Preisgrafiken anschaut, dann stieg Silber damals gemeinsam mit Gold. Gold und Silber stiegen und sanken mehr oder weniger synchron. Beide hatten ihre Höchstkurse am selben Tag, am 21.01.1980. Es scheint also ziemlich weit hergeholt, die Gebrüder Hunt für den Silberpreisanstieg verantwortlich zu machen – außer sie trieben im Goldmarkt ebenfalls ihr Unwesen.

Abschließend möchte ich auf etwas hinweisen, was mein Herausgeber zu bedenken gab: Man muss hier auch berücksichtigen, dass die ganze Idee, die Hunts hätten den Markt „in die Enge getrieben“, in starkem Umfang von den Massenmedien verbreitet wurde. Wenn man sich dieses Umstandes gewahr ist, sollte man doch eher skeptisch sein, ob dies dann tatsächlich auch der Fall war.

Um es hier ganz klar zu machen: Ich bin mir sicher, dass die Aktivitäten der Gebrüder Hunt einige Auswirkungen hatten, aber deshalb gleich nahezulegen, dass sie die ausschlaggebenden Kräfte hinter dem enormen Anstieg beim Silberpreis gewesen sind, erscheint mir nicht richtig. Dafür braucht man sich ja nur die aktuelle Entwicklung des Silberpreises anzuschauen…in der gegenwärtigen Phase des Bullenmarkts überflügelt Silber Gold, genauso, wie dies in den 70er Jahren der Fall gewesen ist. Heute gibt es jedoch keinen Nelson Bunker Hunt.

Übrigens, wer sagt denn, dass heutzutage keine neuen „Gebrüder Hunt“ auftauchen werden und große Mengen des Metalls aufkaufen. Ich würde dies zumindest nicht ausschließen.

Also noch einmal: Ich denke es ist wichtiger, auf die bei Silber zu Grunde liegenden Fundamentaldaten zu schauen, wenn man herausfinden will, wie sich der Silberpreis künftig entwickeln wird, anstatt sich einzelne, isolierte Ereignisse anzusehen. Und diese Fundamentaldaten sind sehr positiv.

Crux: Wie sehen die Argumente bei Silber aus, die auf eine negative Entwicklung hindeuten?

Clark: Nun ja, das haben wir ja bereits besprochen. Wenn die Wirtschaft einbricht, ist Silber für dafür empfänglicher als Gold, was auf seine starke Verwendung als Industriemetall zurückzuführen ist. Ein weiterer Faktor ist, dass Silber nicht von Zentralbanken gekauft wird, hier also eine Nachfragequelle bei Gold besteht, die es bei Silber so nicht gibt. Aber ich glaube, dass der größere Trend der Währungskrise diese Bedenken in den Schatten stellen wird…Und ich glaube, dass sich Silber in diesem Umfeld sehr gut entwickeln wird.

Silber ist volatiler als Gold, aber das bedeutet einfach nur, dass man bessere Gelegenheiten bekommt, es günstig zu kaufen, und es bedeutet wahrscheinlich auch mehr Profit zu machen, wenn man Silber nahe dem Preishöhepunkt verkauft.

Also ja, es gibt Argumente bei Silber, die auf eine negative Entwicklung hindeuten könnten, und man muss besonnen agieren, wenn man Silber kauft. Beispielsweise sollte Silber nicht die einzige Vermögensklasse sein, die man besitzt. Aber es wäre genauso falsch, wenn man keinen substantiellen Anteil Silber in seinem Besitz hat.

Crux: Und ist jetzt eine gute Zeit, um Silber zu kaufen?

Clark: Nun ja, wie viele Unzen besitzen Sie denn? Und wie groß ist der prozentuale Anteil Ihres Silberbesitzes?

Denjenigen, die nur sehr wenig Silber besitzen, würde ich den Kauf empfehlen. Man stürmt jedoch nicht den Silbermarkt hinein und gibt dafür sein ganzes Geld her, weil es immer Korrekturen geben kann. Aber umso weniger man besitzt, desto mehr sollte man planen, dem Portfolio eine bedeutende Menge hinzuzufügen.

Vergessen Sie nicht: Silber ist ein Währungsersatz, genauso wie dies bei Gold der Fall ist. Silber ist Geld, deswegen sollte man auch sicherstellen, dass man genug davon besitzt, um sich zu schützen und davon profitieren zu können. Wenn man nicht genug Silber besitzt, dann empfehle ich auf den „Anhäufungs“-Modus umzuschalten und regelmäßig zuzukaufen, also so wie beim „Kostendurchschnittsverfahren“.

Unsere Empfehlung bei „Casey´s BIG Gold“ – das ist im Übrigen ein konservativ ausgerichteter Rundbrief – ist, dass man ein Drittel seines Investmentvermögens in Edelmetalle investiert. Hierzu gehören Gold, Silber und Edelmetallaktien. Für einige mag sich dass extrem anhören, aber wir sind der Meinung, dass das Risiko für Währungen aktuell auch extrem hoch ist. Deshalb ist eine Übergewichtung bei Edelmetallen völlig gerechtfertigt. Es ist offensichtlich, dass jeder einzelne Investor mit dem, was er persönlich tut, auch Leben und damit zufrieden sein muss.

Crux: Empfehlen Sie einen bestimmten Prozentsatz an Silber-Unzen im Verhältnis zu Gold?

Clark: Wir empfehlen generell, dass man mehr Gold als Silber hält. Wir empfehlen im Schnitt zwischen 70% und 80% Gold zu halten und 20% bis 30% Silber. Das hängt davon ab, wie hoch die Risikoaversion ist. Vielleicht will man auch etwas mehr oder weniger Silber, aber noch einmal: Der Punkt ist, dass man einen vernünftigen Anteil davon hält.

Crux: Für Privatpersonen, für die das Halten von Edelmetallen neu ist, was empfehlen Sie denen bezüglich des Erwerbs von Silber?

Clark: Die Möglichkeiten werden in der Öffentlichkeit immer bekannter, es wird also immer einfacher Gold und Silber zu kaufen. Die Zahl der Alternativen wächst ebenfalls stetig und diese Möglichkeiten verbessern sich zusehends. Im Grunde hat man zwei Möglichkeiten: Entweder kauft und lagert man die Metalle selbst, oder man kauft sie und sorgt dafür, dass sie jemand anders für einen lagert. Im Idealfall hat man beides…man diversifiziert sozusagen.

Es gibt Risiken, wenn man die Edelmetalle selber lagert wie Diebstahl, Verlust oder Feuer. Man kann die Edelmetalle in ein Bankenschließfach legen, aber dann befinden sie sich im Finanzsystem und der Zugang ist den Banköffnungszeiten unterworfen. Die Edelmetalle sind in diesem Falle auch empfänglicher für Konfiskation, obwohl ich skeptisch bin, ob ein derartiger Fall eintritt. Aber ich denke, dass jeder etwas physisches Silber griffbereit haben sollte, wenigstens so viel, dass man seine Ausgaben für ein paar Monate bestreiten kann.

Eine knappe Antwort lautet also: Diversifizieren. Man diversifiziert seine Käufe und die Art der Lagerung. Bei physischem Silber würde ich ausschließlich bei den beliebten 1-Unze Anlagemünzen wie Silver Eagles, Maple Leafs usw. bleiben.

Man kann auch börsennotierte Silberfonds kaufen und seinem Aktiendepot solche ETFs hinzufügen, und es gibt mit Sicherheit auch Vorteile für ein derartiges Vorgehen. ETFs kann man leicht kaufen, wiederverkaufen und handeln. Man muss sich nicht damit herumschlagen, das Edelmetall zu lagern, und es ist besonders günstig, wenn man größere Bestände hält. USD 50.000 in Gold passen in eine Handfläche. Für Silber im Wert von USD 50.000 benötigt man jedoch schon einen kleinen Koffer – hier stellt sich also auch die Frage, wie man die Metalle lagert.

Es gibt eine Menge von Möglichkeiten im Internet, wo einem bezüglich der Auslieferung verschiedene Alternativen angeboten werden. Einige Händler lagern sogar kostenlos. Die Möglichkeiten erstrecken sich über verschiedene ETFs, geschlossene Fonds oder Online-Möglichkeiten wie GoldMoney oder BullionVault. Dann gibt es noch zertifizierte Programme, wie das Zertifikat der Perth Mint.

Es gibt also eine ganze Reihe von Möglichkeiten, und man kann sich aussuchen, mit welcher man am besten leben kann, wie man seine Bestände am besten diversifiziert und wie man einfach bei Kursrückgängen nachkauft, um Silber solange zu halten, bis der Bullenmarkt vorbei ist.

Crux: Was ist mit Silberaktien. Könnten Sie uns Ihre Lieblingsaktie nennen?

Clark: Nun ja, es ist ziemlich eindeutig, dass die wichtigste Aktie in der Silberbranche – zumindest meiner Meinung nach – Silver Wheaton ist. Silver Wheaton ist mir innerhalb der vergangenen zwei Jahre auf alle Fälle ans Herz gewachsen. Diese Aktie bietet alles, was man von einer Silberaktie erwarten kann.

Silver Wheaton wurde vom Crash des Jahres 2008 schwer erwischt und die Situation war zu jener Zeit ein wenig verfahren, aber ich erinnere mich, wie ich damals dachte, dass die Firma überleben und wieder auf die Beine kommen wird, außer die Welt geht zu Ende und der Silberpreis erholt sich nie wieder. Diese Auffassung ging auf das Management der Firma und zum Teil auch auf ihr Geschäftsmodell zurück. Zum Beispiel hat Silver Wheaton überhaupt keine laufenden Minenkosten.

Damals kostete die Aktie rund USD 3. Wenn man zu jener Zeit gekauft hat, konnte man seinen Gewinn verzehnfachen. Es ist also ein unglaublicher Lauf gewesen.

Die Frage ist natürlich, wie sich die Aktie künftig entwickeln wird. Da die Aktie gegenwärtig bereits mit USD 35 gehandelt wird, stellt sich die Frage, ob es erneut zu einer Verzehnfachung des Kurses kommen wird?

Nun ja, die Firma erwartet zumindest, dass die „Produktion“ bis 2013 um weitere 70% zulegt. Und ihre Kosten bleiben dabei im Grunde genommen stabil. Stellen Sie sich vor, wo der Silberpreis in 3 Jahren stehen könnte. Wenn man sich das vergegenwärtigt, dann kann man sich auch ausmalen, welche riesigen Geldberge die Firma machen kann. Einiges davon ist wahrscheinlich bereits eingepreist, aber man kann nicht bestreiten, dass diese Firma in den nächsten Jahren auf einem guten Weg ist.

Schaut man sich das große Ganze an, so muss man auch auf die Währungsprobleme achten – und diese Probleme sind sehr real. Sie sind sehr umfangreich und tiefgreifend. Sie sind hartnäckig. Wenn ich mir also ansehe, was wahrscheinlich mit dem Dollar passieren wird und welches Inflationsniveau wahrscheinlich ist, dann gehe ich davon aus, dass Silber noch bedeutend stärker steigen wird, was ebenfalls bedeutend, dass auch Silver Wheaton noch stärker steigen wird, wesentlich stärker. Nur wenn man der Meinung ist, dass die Deflation am Ende obsiegen und es keine Inflation geben wird, kommt man zu dem Schluss, dass Silver Wheaton nicht gut laufen wird.

Könnte es eine große Korrektur geben? Nun ja, die Aktie musste jüngst bereits Verluste von bis zu 28% wegstecken, also es ist völlig klar, dass es im Rahmen einer großen Korrektur ohne weiteres zu Einbrüchen kommen kann. Doch wenn das passiert, würde ich es eher als eine große Kaufgelegenheit ansehen. Umso größer die Korrektur ausfällt, desto größer ist die Kaufgelegenheit, weil ich wirklich glaube, dass die Zukunftsaussichten für diese Firma herausragend sind.

Crux: Ja hört sich gut an. Möchten Sie abschließend noch etwas loswerden?

Clark: Wenn man bezüglich der künftigen Entwicklung von Gold positiv gestimmt ist, dann sollte man sicherlich auch bezüglich der Entwicklung von Silber positiv gestimmt sein, außer man ist der Meinung, dass die Inflation niemals eintreten wird. Abgesehen von kurzfristigen Schwankungen im Markt ist es jedoch nur eine Frage der Zeit, bis uns die Währungsprobleme wieder schwer zu schaffen machen werden und die Inflation abhebt.

Zweitens sollten wir uns daran erinnern, dass Silber sehr volatil sein wird, deswegen sollte man sich auf die zu Grunde liegenden Fundamentaldaten konzentrieren und Abverkäufe als Kaufgelegenheiten wahrnehmen. Solange sich die dem Bullenmarkt zu Grunde liegenden Fundamentaldaten nicht ändern, sollte man kaufen.

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