National Inflation Association, 11.03.2011
China hat heute Morgen für den Monat Februar eine Preisinflation von 4,9% gemeldet. Analysten hatten mit 4,8% gerechnet. China ahmt nun die US-Behörde für Arbeitsstatistik nach und hat Maßnahmen ergriffen, um den Verbraucherpreisindex (VPI) dergestalt zu manipulieren, dass man auf die geringstmöglichen Zahlen kommt. Wahrscheinlich liegt die wirkliche chinesische Preisinflation aktuell im Bereich von 10%.
Wenigstens waren die Chinesen im vergangenen Monat schlau genug, den Leitzins um 25 Basispunkte auf 6,06% anzuheben, während die Federal Reserve den Leitzins weiter nahe null hält und es keinerlei Anzeichen dafür gibt, dass die US-Notenbank jemals wieder eine Zinserhöhung vornehmen wird. China wird Inflation erfolgreich eindämmen können, wohingegen die US-Inflation gerade völlig außer Kontrolle gerät und sich zur größten Wirtschaftskrise der amerikanischen Geschichte mausert.
China meldete diese Woche, dass sich das Handelsdefizit im Februar auf USD 7,3 Milliarden belief – das ist das höchste Handelsdefizit der vergangenen 7 Jahre und überraschte zahlreiche Ökonomen auf der ganzen Welt. China wird schon bald wieder einen Handelsüberschuss vorweisen können.
Die zweite Runde der quantitativen Lockerung (QE2) der Federal Reserve hat gemeinsam mit den destruktiven geldpolitischen Maßnahmen Chinas, durch welche der Yuan künstlich entwertet wurde, in diesem Jahr zu einem massiven Anstieg der chinesischen Rohstoffkosten geführt.
Die National Inflation Association (NIA) geht davon aus, dass die chinesischen Hersteller die Preise für ihre Produkte, die sie in die USA exportieren, in den kommenden Monaten anheben werden, um auf die steigenden Rohstoffpreise zu reagieren.
Da die meisten Produkte, die Amerikaner heutzutage verwenden, in China hergestellt werden, bedeutet das, dass die Amerikaner schon bald bei praktisch allen Verbrauchsgütern eine bedeutende Preisinflation erleben werden. Die NIA geht davon aus, dass der US-VPI Ende 2011 bei 4,9% oder noch höher liegen wird, während die realen Preissteigerungen in den USA dann bei über 10% liegen dürften.
Die Massenmedien behaupten, durch das chinesische Handelsdefizit würden nun die Forderungen verstummen, dass China seine Währung gegenüber dem US-Dollar aufwerten soll. Fakt ist, dass die chinesische Regierung viel zu lange den entscheidenden Fehler beging, viel zu viele Yuan zu drucken, um den US-Dollar auf diese Weise künstlich zu stützen. Die Chinesen fürchten, dass, würde man einen zu schnellen Niedergang des US-Dollars zulassen, die Dollarpreise für chinesische Güter zu schnell steigen würden und die Amerikaner sich die chinesischen Importe nicht mehr länger leisten könnten.
In Wirklichkeit würden sich die Chinesen heute eines bedeutend höheren Lebensstandards erfreuen, wenn sie eine Aufwertung des Yuan gegenüber dem US-Dollar zugelassen hätten. Sicher, die Dollarpreise wären gestiegen und die Amerikaner hätten auch weniger importiert, aber die Chinesen hätten mehr konsumieren und von ihren eigenen Produkten profitieren können.
Ungeachtet der Tatsache, dass China seine Geldmenge erhöhte, um die Dollar-Yuan Bindung aufrechtzuerhalten, werden die Amerikaner so oder so gezwungen sein, für chinesische Waren einen bedeutend höheren Preis zu zahlen. Die erhöhten Preise, welche die Amerikaner aufgrund einer Aufwertung des Yuans gezahlt hätten, müssen sie nun aufgrund der Preisinflation entrichten.
Für die Chinesen wäre es bedeutend besser gewesen, wenn sie ihre Währung aufgewertet hätten, anstatt den Weg der Inflation zu beschreiten, da die Chinesen nun ebenfalls gezwungen sind, höhere Preise zu zahlen. Kurzfristig kann China darunter aufgrund des fehlenden sozialen Netzes, das in den USA aufgebaut worden ist, in der Tat sogar mehr zu leiden haben als die Amerikaner.
Der US-Regierung gelang es, die Amerikaner vorübergehend zu bestechen, nicht auf die Straßen zu gehen und zu demonstrieren, so wie dies aktuell in den arabischen Ländern der Fall ist.
Vor wenigen Tagen wurde bekanntgegeben, dass die Zahl der auf Lebensmittelmarken angewiesenen US-Bürger im Dezember 2010 im Jahresvergleich um 13,1% und im Monatsvergleich um 1,1% auf einen Rekord von 44.082.324 angestiegen ist. Wir sprechen hier von mehr als 14% der Gesamtbevölkerung der Vereinigten Staaten! In Kombination mit den verlängerten Arbeitslosengeldzahlungen, die auf 99 Wochen ausgedehnt wurden, sind die Amerikaner gegenwärtig mit ihren neuen iPads und dem Twitter-Tratsch über Charlie Sheen viel zu beschäftigt, um in Washington DC auf die Straße zu gehen.
Die NIA ist der Meinung, dass die Zuwendungen der US-Regierung eine unbeabsichtigte Nebenwirkung haben: Sie machen die Amerikaner abhängig von der Regierung. Es ist ungefähr so, als würde man ein wildes Tier einsperren, füttern, ihm Tricks beibringen und ein paar Jahre pflegen. Setzt man dieses Tier dann wieder in der Natur aus, dürfte ihm das Überleben sehr schwer fallen.
Die Amerikaner, die nun von den Arbeitslosengeldzahlungen und den Lebensmittelmarken abhängig geworden sind, werden schon bald und ganz plötzlich herausfinden, dass sie damit anfangen müssen, sich alleine und ohne Hilfe der Regierung durchzuschlagen. Das Resultat des Ganzen könnte sein, dass sich viele Amerikaner bar jeder Hoffnung in wilde Tiere verwandeln und ihre Nachbarn – die schlau genug waren sich vorzubereiten – ausrauben und bestehlen werden, da sie ansonsten Gefahr laufen zu verhungern.
Die Federal Reserve kauft aktuell im Rahmen der zweiten Runde der quantitativen Lockerung 70% aller US-Staatsanleihen auf. Zuvor lag dieser Anteil bei gerade einmal 10%. Die ausländischen Banken kaufen zurzeit nur noch 30% aller US-Staatsanleihen. Zuvor lag dieser Anteil bei 50%. Das US-Haushaltsdefizit belief sich für den Monat Februar auf USD 222,5 Milliarden, was einen neuen Rekordstand darstellt – aufs Jahr gerechnet käme man so auf USD 2,67 Billionen.
Da die Monetisierungsmaßnahmen der US-Notenbank aktuell voll im Gange sind, könnte ein vollständiger Vertrauensverlust in den US-Dollar unmittelbar bevorstehen.
Genauso wie vor wenigen Monaten niemand in den Massenmedien den Zusammenbruch der ägyptischen Regierung voraussagte, scheint auch aktuell niemand in den Medien der Meinung zu sein, dass der Zusammenbruch des US-Dollars in nächster Zeit möglich ist. Die Mitglieder der National Inflation Association sind jedoch gebildet genug, um zu wissen, was die Stunde geschlagen hat.
Die Federal Reserve mag abstreiten, wie sie will, dass es in den USA gegenwärtig Inflation gibt – Fakt ist, dass die Kosten für den Druck der US-Dollar-Noten seit 2008 um 50% gestiegen sind. Der Vorsitzende der Federal Reserve, Ben Bernanke, hat die massive Inflation somit direkt vor seiner eigenen Nase.
Mit jedem Tag, der vergeht, leitet China im Stillen immer mehr Maßnahmen ein, die darauf abzielen, die Verwendung des Yuan im internationalen Handel weiter auszudehnen, um die chinesische Währungen darauf vorzubereiten, zur nächsten Weltreservewährung zu werden.
Die wenigsten Amerikaner bereiten sich aktuell auf die Hyperinflation vor. Bräche die Hyperinflation heute aus, würden rund 90% aller Amerikaner nicht über die notwendigen Mittel verfügen, um Essen auf den Tisch zu bekommen oder ihre Autos zu betanken.
Während der bevorstehenden Hyperinflations-Krise werden Lebensmittelmarken überhaupt keinen Wert mehr haben und alle US-Zuwendungsprogramme werden vollständig zum Erliegen kommen. Die Amerikaner werden auf die Straße gehen, wie es die Welt noch nicht gesehen hat.
Die wichtigste Frage, die sich der NIA gegenwärtig stellt, ist, ob die US-Regierung sich darauf zurückziehen wird, mit Waffengewalt gegen die eigene Bevölkerung vorzugehen und auf US-Bürger zu schießen, wenn es in Washington DC zu großen Aufstände kommt.
Am Donnerstag hat die Polizei in Saudi-Arabien auf ihre Bürger geschossen und drei Demonstranten verwundet. Die Meldung war gerade über die Ticker gegangen, und schon im nächsten Augenblick stieg Ölpreis um ein paar Dollar pro Barrel. Dies zeigt, wie stark die Nervosität an den weltweiten Finanzmärkten innerhalb der vergangenen Wochen gestiegen ist.
Der Umstand, dass der Dow Jones in den letzten Tagen bedeutend sank, bedeutet nach unserem Dafürhalten, dass auch die Chancen auf eine dritte Runde der quantitativen Lockerung nach Auslaufen von QE2 mittlerweile wesentlich höher sind, als noch vor ein paar Wochen.
Eine weitere Frage, welche die NIA beschäftigt, ist, was die von der Federal Reserve kommende künstlich erzeugte Kaufnachfrage ersetzen wird, falls es zu dem unwahrscheinlichen Ereignis kommen sollte, dass man von einer dritten Runde der quantitativen Lockerung absieht. Schließlich würde die Federal Reserve ohne QE3 von einem Käufer, der aktuell 70% aller US-Staatsanleihen erwirbt, zu einem Verkäufer von US-Staatsanleihen werden.
Die NIA ist sich zu 100% sicher, dass die ausländischen Zentralbanken dieses Mal nicht einspringen würden, um diesen Nachfrageausfall auszugleichen. Während hier in der Vergangenheit der private Sektor einsprang, gehen wir davon aus, dass die einzelnen Investoren nun wesentlich zurückhaltender sein werden, wenn es darum geht, in Regierungsanleihen zu investieren, speziell nachdem der Anleihekönig Bill Gross nun erklärte, dass sein Pimco Total Return Fund den Anteil der Regierungsanleihen auf null absenken wird.
Wenn es keine dritte Runde der quantitativen Lockerung gibt, bedeutet dies im Endeffekt, dass die Zinsen durch die Decke schießen und die falsche sogenannte „Wirtschaftserholung“ zerstört wird.
Während des Zeitraums von April bis August 2010 – das letzte Mal als die Federal Reserve es zuließ, dass sich ihre Bilanz verkürzte – brach der Dow Jones um 1.000 Punkte ein. Sollte Bernanke nicht bald damit beginnen, Andeutungen zu machen, dass die Durchführung von QE3 sehr wahrscheinlich ist, könnten wir einen erneuten Einbruch des Aktienmarkts von 1.000 Punkten oder noch mehr erleben (was Bernanke dann ebenfalls zwingen würde, QE3 einzuleiten).
Die NIA geht davon aus, dass ein großer Abverkauf von Aktien nicht zwingend Einfluss auf die Edelmetallpreise haben muss. Vielmehr könnte es sogar so sein, dass Gold und Silber im Preis steigen, während der Dow Jones unter die Marke von 11.000 Punkten fällt. Wir gehen immer noch davon aus, dass Gold dieses Jahr auf USD 1.600 bis USD 1.700 pro Unze steigen wird, während Silber während desselben Zeitraums auf rund USD 42 bis USD 44 pro Unze klettern dürfte.
Die NIA ist der Meinung, dass die schlechteste Entscheidung, die ein Amerikaner aktuell treffen kann, darin besteht, sein Gold und Silber zu verkaufen und in den Dollar zu gehen, in der Hoffnung, man könne seine Edelmetalle später zu einen niedrigeren Preis wieder zurückkaufen.