Der Dollar wird gegenüber anderen Papierwährungen in Zukunft massiv abwerten. Innerhalb der vergangenen 40 Jahre hat die Weltreservewährung bereits 98% ihres Werts eingebüßt
Bob Chapman, The International Forecaster, 27.04.2011
Wir gehen davon aus, dass es auch künftig so etwas wie die dritte Runde der quantitativen Lockerung (QE3), dann wahrscheinlich unter anderem Namen, geben wird. Die US-Notenbank Federal Reserve wird aller Voraussicht nach rund USD 2,5 Billionen schaffen, um US-Staatsanleihen, US-Behördenanleihen und toxische Giftmüllpapiere aufzukaufen. Vielleicht wird auch noch etwas Geld in die US-Wirtschaft gepumpt.
Japan wird in Zukunft mit Sicherheit nicht als Käufer auftreten, sondern wohlmöglich als Verkäufer agieren. China hat bereits angedeutet, dass man ebenfalls nicht mehr als Käufer auftreten wird. Es stellt sich somit die Frage, wie es um die Anleihekäufe der ölproduzierenden Golfstaaten bestellt ist, die gerade im Chaos versinken.
Japan, China und die ölproduzierenden Golfstaaten kauften in der Vergangenheit 45% aller US-Staatsanleihen. Wir wiesen bereits in früheren Ausgaben darauf hin, dass die Emission von US-Staatsanleihen im zweiten Quartal 2011 gigantisch ausfallen dürfte.
Selbst wenn die FED alle US-Staats- und Behördenanleihen aufkauft, hat sie es immer noch mit einem sinkenden Dollar und einer hohen Inflation zu tun. Und dann gibt es ja auch noch die hohe US-Arbeitslosigkeit und den tobenden Gold- und Silberpreis.
Darüberhinaus stellen sich auch Fragen bezüglich der Verschuldung der US-Regierung, der einzelnen US-Bundesstaaten und US-Gemeinden sowie der Kriege im Nahen Osten und Nordafrika. Wie viele US-Staatsanleihen wird Japan nun eigentlich verkaufen müssen, und wie stark werden die Abschwächungseffekte auf die US-Wirtschaft ausfallen?
Wie Sie sehen, verfügt Amerika über jede Menge Probleme, über die es nachzudenken gilt.
Die Schaffung der Geldinflation wird mindestens noch zwei Jahre so weitergehen. Sie wird nur dann zu einem Ende kommen, wenn die FED ihren Fuß vom Gaspedal nimmt. Es ist so, wie bei fast allen anderen Fällen, wo die Nullzinspolitik zum Tragen kam – fängt man einmal damit an, kann man nicht mehr damit aufhören. Das System funktioniert dann nicht mehr ohne. Das gesamte Konzept, ein Problem mit Geld zu bewerfen, funktioniert ganz einfach nicht, und die Elitisten wissen dies nur zu gut.
Die Schaffung von Geld und von fiskalischen Erleichterungen ist jedoch keineswegs ein Fehler, der ausschließlich auf die FED oder den US-Kongress zurückzuführen ist. Auch die weltweiten Märkte sind ebenso wie die US-Märkte fortwährenden Manipulationen unterworfen. Mit dieser Art von Korruption wurden alle freien Märkte vernichtet.
Die Aktien- und Anleihemärkte werden gestützt, während man Gold, Silber und Rohstoffe attackiert. Glücklicherweise haben die Märkte mittlerweile begriffen, was die Eliten treiben, und jedes Mal, wenn sie intervenieren, verlieren sie ein wenig mehr an Macht. Dies zeigt auch, dass die USA von einem Verbrechersyndikat gesteuert werden.
Diese Taktiken werden eingesetzt, damit man die Plünderungsphase ausweiten kann und weiterhin die Gewinne abschöpft. Den USA und vielen weiteren Ländern wurde es erlaubt, über viele Jahre hinweg über ihre Verhältnisse zu leben, und dies kommt nun zu einem Ende.
Das gilt im Besonderen für die USA, da der US-Dollar gegenwärtig als Weltreservewährung Verwendung findet. Doch das ändert sich nun, da die Länder verlangen, dass dieser unfaire Vorteil beendet wird, speziell angesichts der Tatsache, dass die amerikanische Regierung und die Finanzgemeinde dieses Privileg derart missbraucht haben.
Die Profite des militärisch-industriellen Komplexes steigen auch weiterhin kräftig an, da wir einen Krieg nach dem anderen haben. Wir haben ja bereits mitbekommen, dass beide Parteien im US-Kongress bereitwillig die staatlichen Renten und die staatliche Krankenversorgung kürzen wollen, sich jedoch weigern, die Militärausgaben anzurühren. Bei den Militärausgaben handelt es sich jedoch mit 26% um die größte Einzelposition des US-Haushalts.
Unsere Regierung hat Milliarden für Fannie Mae, Freddie Mac, Ginnie Mae, die US-Wohnungsbaubehörde, FHA, die sinnlose US-Börsenaufsicht, SEC, und die US-Aufsicht für Termin- und Optionsscheinhandel, CFTC – für den durchschnittlichen Amerikaner gibt es jedoch keine Hilfen.
Da eine Nullzinspolitik vorherrscht, wird die Schaffung von Geld und Kredit, in welcher Form auch immer, weiter anhalten, genauso wie dies innerhalb der letzten 11 Jahre der Fall gewesen ist. Das Spiel ist immer dasselbe – es wird dem Ganzen nur ein neuer Name verpasst.
Der Prozess der Vermögenszerstörung ist immer noch im Gange, und es gibt nur eine kleine Zahl auserwählter Teilnehmer, die ihre illegal angehäuften Reichtümer behalten dürfen. Die Bilanz der FED dürfte innerhalb der nächsten anderthalb Jahre auf über USD 5 Billionen anwachsen.
Unterdessen werden die Realzinsen weiter nach oben klettern – die giftigen Hypothekenverbriefungen werden weiter fallen, während der US-Eigenheimmarkt, der nicht in der Lage ist, der Todesspirale zu entkommen, neue Tiefststände markieren wird.
Wir finden es höchst interessant, wenn auch keineswegs überraschend, dass es beim USD 5 Billionen schweren Hypothekenbetrug nach drei Jahren immer noch keine strafrechtlichen Verurteilungen gibt, ja dass es nicht einmal zu zivilrechtlichen Prozessen gekommen ist. Das deutet natürlich darauf hin, dass die FED irgendeine Vereinbarung mit den Anleihekäufern, vornehmlich aus Europa, geschlossen hat, und ihnen ihre Verluste erstattet. Darüberhinaus gehen wir davon aus, dass das US-Finanzministerium und die US-Börsenaufsicht an dem kriminellen Betrug beteiligt gewesen sind.
Und wir erleben, wie Warren Buffett aktuell genau dasselbe macht, wie die Chinesen – nämlich den US-Dollar über Bord zu werfen. So machte sich Buffett in asiatische Länder wie Indien auf, um dort Firmen zu kaufen. Auf diese Art wetten die Chinesen und Buffett gegen den US-Dollar.
Buffett erklärte in diesem Zusammenhang sogar: „Ich würde mich gegen den Kauf von langfristigen Dollar-Investments aussprechen.“ Buffett sagt, dass der US-Dollar innerhalb der nächsten 20 Jahre weiter an Wert verlieren wird – also genau das, worauf wir bereits seit 11 Jahren immer wieder hinweisen. Die bevorzugten Investments sollten daher Goldmünzen, Silbermünzen, Gold- und Silberbarren und Minenaktien sein.
Die Experten machen sich Sorgen um das Handelsdefizit und die Zahlungsbilanz der USA sowie die fortwährende Schaffung von Geld und Kredit durch die FED. Und dann gibt es auch noch dieses entsetzliche Haushaltsdefizit, das mit einer starken Inflation einhergeht, über welche uns die US-Regierung fortwährend anlügt.
Und wir wissen ja, dass nun sogar PIMCO alle US-Staatsanleihen verkauft hat und in Erwartung steigender Realzinsen sogar gegen diese Titel spekuliert. Der Geschäftsführer von PIMCO, Bill Gross, nennt die USA einen Serientäter, was die Finanzdefizite und die irren Haushaltsplanungen anbelangt. Gross hat, wie so viele andere auch, dass Vertrauen in die FED und die Regierung verloren und glaubt nicht mehr daran, dass sie in der Lage sind, die Finanzangelegenheiten des Staats und die Geldpolitik ordnungsgemäß zu steuern.
Bill Gross nennt es die neue Normale, wir nennen es den Weg in den fiskalischen und monetären Untergang. Das Vertrauen ist weg, und das sollte es auch. Wir haben es bereits 1960 verloren, bei anderen dauert es offensichtlich etwas länger.
Unseres Erachtens steht völlig außer Frage, dass der Dollar weiter fallen wird – gegenüber anderen Währungen vielleicht um 40% oder 50%. In den vergangenen 15 Jahren hat der US-Dollar 50% an Wert verloren, in den letzten 40 Jahren waren es 98%.
Wir gehen davon aus, dass wir uns nun an einem Punkt befinden, wo sich das US-Finanzministerium und die Federal Reserve dazu entschieden haben, den Wert des Dollars weiter zu senken, um auf diese Art wettbewerbsfähiger zu werden.
Wenn sie dies tun, dann sollten sie auch besser die Abhängigkeit Amerikas vom ausländischen Öl beenden, die sich aktuell auf über 60% beläuft, und damit beginnen Amerikas riesige Öl- und Gasvorkommen anzuzapfen. Sie werden dann auch den Freihandel, die Globalisierung und die Auslagerung beenden müssen, um die unzähligen Firmen ins Land zurückzuholen, die in der Vergangenheit ins Ausland abgewandert sind.
Während der Dollar gegenüber anderen Währungen fällt, fallen alle Währungen weiterhin gegenüber Gold und Silber. In den vergangenen 11 Jahren haben die 9 größten Währungen im Schnitt mehr als 20% gegenüber Gold und Silber verloren.
Sollte der Dollar innerhalb der nächsten paar Jahre seinen Status als Weltreservewährung verlieren, würden die Kosten für ausländische Waren exponentiell steigen. Der einzige Grund, warum der Dollar aktuell nicht bereits bedeutend schwächer ist, liegt darin, dass zahlreiche andere Währungen in unterschiedlichem Maße mit denselben Problemen wie der Dollar zu kämpfen haben.
Gegenüber dem Euro ist der Dollar gegenwärtig sehr schwach, der Euro wird mit rund USD 1,46 gehandelt. Und das obwohl die Schulden der Eurozonenländer gerade explodieren und sechs dieser Länder Pleitekandidaten sind. Japan, Großbritannien und Teile Europas haben dieselben Probleme wie die USA – eine Nebenwirkung, die von der Nutzung keynesianischer Wirtschaftsmodelle herrührt.
Im Ergebnis wird diese fehlgeleitete Politik in den USA dazu führen, dass die Schulden der US-Regierung innerhalb der kommenden 10 Jahre auf fast USD 20 Billionen ansteigen werden. Im Vergleich zu heute stellt dies einen Anstieg um 75% dar. Ist das die Art, wie man fiskalisch ein Land steuert? Die Antwort lautet natürlich: Nein.
Das ist auch der Grund, warum die FED aktuell 80% aller US-Staats- und Behördenanleihen aufkaufen muss und bezüglich der fiskalischen und monetären Probleme Amerikas kein Ende in Sicht ist.
Praktisch alles, was hier getan wird, ist verkehrt, und das zeigt uns wiederum, dass diese Maßnahmen absichtsvoll so eingeleitet worden sind, um die USA, Großbritannien und Europa auf die Knie zu zwingen, damit die Menschen dieser Länder die Weltregierung akzeptieren.
Das Experiment wird natürlich wieder einmal schief gehen – die Welt wird in Chaos und Krieg versinken, und Sie sind besser darauf vorbereitet.
Wie können die Investoren bezüglich in Dollar denominierter Vermögenswerte positiv gestimmt sein, wenn S&P warnt, dass die Regierung ihr Haus finanziell in Ordnung bringen müsse, da die USA ansonsten ihre AAA-Bonitätsnote verlieren würden? S&P erklärte, dass der Ausblick für die USA negativ sei. Die USA müssen also innerhalb der nächsten zwei Jahre ihre mittel- und langfristigen Haushaltsprobleme angehen, da andernfalls die Kreditwürdigkeit gesenkt wird und der US-Dollar seinen Status als Weltreservewährung verliert.
Die Geldpolitik kann nicht mehr länger dafür genutzt werden, eine verschwenderische Fiskalpolitik zu stützen. Diese Verschwendung könnte ohne weiteres angegangen werden, wenn man die US-Militärausgaben um 50% auf 13% des Gesamthaushalts kürzt. Aber das ist eine Herausforderung, angesichts der Tatsache, dass der militärisch-industrielle Komplex, Wall Street und das Bankenwesen das Land kontrollieren. Ihre Gier ist grenzenlos.
In den letzten 3 Jahren haben wir erlebt, wie es bei der Regierung und dem Privatsektor zu einer Kreditkrise und einer Vertrauenskrise gekommen ist, Probleme, die bis heute nicht nachhaltig angegangen wurden. Viele große Finanzfirmen sind immer noch pleite und betreiben doppelte Buchführung, um ihre Verluste zu verschleiern. Wenn Sie dies tun würden, kämen Sie ins Gefängnis.
Die FED ist zu einer Last geworden, da sie versucht, ihre Eigner, die Banken, zu schützen, anstatt der Gesamtwirtschaft unter die Arme zu greifen. Sie ist ein maßgeblicher Bestandteil bei der Vernichtung der Schuldenqualität und destabilisiert fortwährend die Geldbasis. Es gibt keinerlei Anstrengungen die Militärausgaben zu kürzen, nur beim staatlichen Pensions- und Krankenkassensystem will man kürzen – also bei Systemen, in welche die Pensionäre und künftigen Pensionäre bereits eingezahlt haben. Aber die Gelder sind im Laufe der Jahre gestohlen worden.
Wie konnte es die FED überhaupt zulassen, dass sich die Hypothekenschulden innerhalb der letzten 6 Jahre auf USD 8 Billionen oder um 115% aufblähten? Die Banken und Handelshäuser wussten ganz genau, was sie hier taten und wie die Folgen ausfallen würden. Die Banken arbeiteten hier mit einem Hebel von 70:1, wo 9:1 eigentlich normal war. Aktuell liegt die Eigenkapitalquote immer noch bei 40:1. Es ist ganz offensichtlich, dass die Banker nichts aus ihren Fehlern gelernt haben.
Und: Wie kann es sein, dass die Ratingagenturen und die Experten dies nicht als Schneeballsystem erkannt haben? Der Grund dafür liegt darin, dass S&P, Moody´s und Fitch Teil dieser kriminellen Unternehmung waren. Wie kann es sein, dass sich ein Kreditsystem in seiner Größe verdoppelt – wobei der größte Teil dieser Kredite von sehr schlechter Qualität ist – während man zur selben Zeit davon ausgeht, dass es dabei nicht zu Ausfällen kommen wird? Natürlich waren sie sich über die Folgen im Klaren.
Und im Nachhinein gab es keine zivilrechtlichen Streitigkeiten oder strafrechtliche Verfolgungen. Und warum? Weil diese Verbrecher den überwiegenden Teil des US-Kongresses und US-Gerichtssystems gekauft haben.
Wie kann irgendein Analyst in einem derartigen Umfeld allen Ernstes davon ausgehen, dass das US-Wirtschaftswachstum unter Einbeziehung von QE2 und dem Konjunkturpaket 2 besser als 2,25% ausfallen wird? Noch schlimmer: Wie kann irgendein Experte allen Ernstes für die nächsten zwei Jahre ein Wachstum von 6% prognostizieren? Das ist einfach nur lächerlich.
Die US-Wirtschaft bleibt weiterhin im Ungleichgewicht. Die Unternehmensgewinne sinken, genauso wie die Arbeitslosigkeit. Der Inflationsfaktor verkleinert die Gewinne, während die Verbesserungen am Arbeitsmarkt winzig ausfallen.
Im Rahmen von QE2 und dem zweiten US-Konjunkturpaket sind bisher mindestens USD 1,8 Billionen ausgegeben worden, und die Experten sprechen nun davon, dass das Wachstum im ersten Quartal 2011 bei rund 1,5% liegen dürfte. Der Rest des Jahres wird wahrscheinlich noch schlechter ausfallen, selbst wenn der Leitzins weiterhin bei 0% liegen sollte.
Zur selben Zeit verlangt der US-Kongress, dass beim staatlichen Rentensystems und den Zuwendungen der staatlichen Krankenkasse gekürzt wird, während man ausgedehnte Kriege finanziert. Diese Prioritätensetzung spiegelt die Interessen derjenigen wider, welche die Mitglieder des Kongresses gekauft haben.