Die Bevölkerungen in den USA, Großbritannien und Europa haben heute bereits mit einer beträchtlichen Kaufkraftentwertung zu kämpfen. Da die Zentralbanken ihre Politik des leichten Geldes weiter fortsetzen, um die Banken zu retten und die Verschwendungssucht der Regierungen zu finanzieren, wird es auch in den nächsten zwei bis drei Jahren zu enormen Preissteigerungen kommen

Bob Chapman, The International Forecaster, 14.05.2011

Die Amerika aus dem Hintergrund steuerenden Elitisten haben massive Probleme dabei, das stark angeschlagene Finanz- und Wirtschaftssystem über Wasser zu halten. Ironischerweise sind das genau dieselben Leute, die auch für den aktuellen Zustand des Systems die Verantwortung tragen. Und diese Problematik erstreckt sich nicht nur auf die Vereinigten Staaten, sondern auch auf Großbritannien und die europäischen Länder.

Die Zentralbanker dieser Länder tauschen sich fortwährend untereinander aus, um Taktiken einzusetzen, mit denen das aktuelle System weiter aufrechterhalten werden kann – alles in der Hoffnung, dass ihnen irgendeine dieser Maßnahmen zumindest vorübergehend eine Lösung beschert.

Die USA führen ihre Nullzinspolitik fort und fluten die Wirtschaft mit Geld und Kredit. Die Europäische Zentralbank hat zwar den Leitzins angehoben, setzt jedoch ihre Geld- und Kreditinjektionen in den Wirtschaftskreislauf fort. In Europa sollte die Anhebung des Leitzinses angeblich dazu dienen, die durch die Geld- und Kreditmengenerhöhung verursachte Inflation zu bekämpfen. Kurzfristig wird das nicht funktionieren. Langfristig funktioniert eine Anhebung der Zinsen natürlich, wenn darüberhinaus auch noch die Erhöhung der Geld- und Kreditmenge ausgesetzt wird.

Das widerwärtige Problem, das mit der Medizin höherer Zinsen einhergeht, besteht jedoch darin, dass eine Anhebung zum Zusammenbruch der Wirtschaft führt. Die Beteiligten hätten das System bereits zu Beginn der 90er Jahre bereinigen müssen, als sie die Chance dazu hatten. Vor drei Jahren war auch noch einmal ein Zeitpunkt, wo sie dies hätten tun können.

Im Ergebnis haben wir nun eine Zunahme der Inflation, die sich überall in der westlichen Welt beobachten lässt. In Europa liegt sie bei 6%, in Großbritannien bei 12% und in den USA bei 10%. Der Weg, den diese Banker eingeschlagen haben, führt direkt in die Hyperinflation, der schlussendlich eine deflationäre Depression folgt.

Die von den USA und Europa hier genutzten Lösungsansätze werden aber nicht funktionieren, und die Elitisten sind sich auch völlig im Klaren darüber. Historisch gesehen ist eine derartige Situation überhaupt nichts Neues. Dieselbe Entwicklung konnte bereits in der Vergangenheit ein ums andere Mal beobachtet werden. In der Regel führen derartige Rahmenbedingungen zu einem neuen Krieg, dem man die Schuld für die monetären, fiskalischen und wirtschaftlichen Verschwendungsorgien anlasten kann, während die Welt gleichzeitig von einer Vielzahl nutzloser Esser befreit wird.

Real beläuft sich die Inflation in den USA zurzeit auf rund 10%, legt man anstatt der manipulierten offiziellen Regierungsstatistiken eine ältere Berechnungsmethodik zugrunde. Die Inflation liegt somit bereits in einem Bereich wie in den 80er Jahren. Damals lag die offizielle Inflation bei 10%, aber wir waren dabei und haben es selbst erlebt, in Wirklichkeit lag sie bei 14%.

Wir gehen davon aus, dass die reale Inflation in den USA bis Ende 2011 wieder auf 14% oder sogar noch stärker steigen wird, da bis zu diesem Zeitpunkt die Auswirkungen der ersten Runde der quantitativen Lockerung (QE1) und des ersten US-Konjunkturpakets richtig zum Tragen kommen und Verheerungen bei der Kaufkraft der Verbraucher anrichten werden.

Der US-Herstellerpreisindex beläuft sich aktuell auf 10%, und dieselbe Zahl lässt sich auch auf alle Importgüter übertragen. Solange der Leitzins nahe null liegt, und die Schaffung von Geld und Kredit  fortgesetzt wird, wird auch die Inflation auch weiter zulegen. Die US-Notenbank Federal Reserve konnte jüngst dabei zusehen, wie die EZB den Leitzins anhob. Die nächste Anhebung durch die EZB war eigentlich für Juni geplant, aber man hat bereits verlautbart, dass dies nicht passieren wird.

Außer Deutschland sind alle anderen Länder der Eurozone, ja der gesamten Europäischen Union ins Straucheln geraten. In Europa und den USA wird man den Leitzins wahrscheinlich erst wieder anheben, wenn die Inflation in 2012 die Marke von 25% überschritten hat. Solange die Zinsen unter der realen Inflationsrate bleiben, werden die Bemühungen, die Inflation unter Kontrolle zu bekommen, jedoch kaum von Erfolg gekrönt sein.

Und diese Inflationszahlen hängen alle mit QE1, QE2 und den ersten zwei US-Konjunkturpaketen zusammen. Wir sehen keine Möglichkeit, wie sich QE3 vermeiden ließe. Wer soll denn all die US-Staatsanleihen kaufen? Und da dem so ist, könnte die Inflation innerhalb der kommenden drei oder vier Jahre auf 50% klettern. Natürlich würde eine Inflation, die die Marke von 50% übersteigt, zu einer massiven Abschwächung der Wirtschaft führen und am Ende das Abgleiten in eine deflationäre Depression bedeuten.

Im Verlaufe eines solchen Prozesses – also während die Zinsen ihren Höhepunkt erreichen – stürzen dann die Rohstoffpreise ein. Es würde also ein Umkehrprozess einsetzten. Gold und Silber würden die sie zusätzlich beflügelnden Impulse durch die Inflation verlieren. Ihre Preisentwicklung wäre dann von der Stärke der Währungen abhängig. Es könnte sein, dass Gold und Silber ihre Rolle als einzig wirkliches Geld massiv ausbauen, so wie dies in der Vergangenheit der Fall gewesen ist. Wie die Sache am Ende ausgehen wird, werden wir jedoch erst wissen, wenn es soweit ist, da es hier zahlreiche weitere Faktoren gibt, welche in die Gesamtentwicklung noch einfließen können – ein Weltkrieg beispielsweise.

Der Anstieg der Öl- und Nahrungsmittelpreise kann jedoch nicht ewig weitergehen. Dasselbe gilt für die Schaffung von Geld und Kredit. Bedeutend höhere Preise würden dafür sorgen, dass die Nachfrage zusammenbricht, höhere Zinssätze wären in diesem Falle garnicht mehr vonnöten.

Bei einer Sache sind wir uns jedoch sicher: Während sich die ganze Situation weiter zuspitzt, wird der Welthandel zusammenbrechen. Für uns ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die unfairen Handelsbedingungen den US-Kongress dazu veranlassen, Schutzzölle auf Waren und Dienstleistungen zu erheben.

China ist der größte Warenexporteur in die USA, verfügt selbst aber über Schutzzölle. Beispielsweise haben sie einen 30%igen bis 50%igen Preisvorteil beim Verkauf luxuriöser Boote. Mit Sicherheit ist das Absicht, und solche Maßnahmen können am Ende nur zu Vergeltungsmaßnahmen führen.

Aufgrund der Schuldenprobleme in den USA konnte China die letzten 15 Jahre machen, was es wollte. Jetzt, wo China seine in US-Dollar denominierten Vermögenswerte reduziert, werden sie auch einen bedeutenden Teil ihres Einflusses verlieren. Sollten sie willkürlich den Dollar abstoßen, schießen sie sich damit nur ins eigene Knie.

China hat heute bereits mit einer sehr hohen Inflation zu kämpfen. Die Erhöhung der Eigenkapitalanforderungen für chinesische Banken und die Anhebung des Leitzinses müssen ihre Wirkungen bei der Eindämmung der Inflation erst noch entfalten. Zur selben Zeit führen diese Maßnahmen dazu, dass der Außenwert des Yuan steigt.

China verfügt über seine eigenen Probleme. Sie haben dieselben Fehler wie die USA und Europa gemacht. China wird – obwohl das Land massiv im Rohstoffsektor involviert ist – zum Opfer seiner Preissteigerungen werden, die dann in Form von Inflation und höheren Exportpreisen weitergereicht werden müssen. China wird also zu einem bedeutenden Inflationsexporteur werden.

Sollten aber die Rohstoffpreise allzu schnell in die Höhe schießen, wird es infolgedessen zu einer Korrektur, also einem Zusammenbruch der Rohstoffpreise kommen. Es würde sich in diesem Falle die Frage stellen, wo die Inflation dann eigentlich hingehen soll. Wir wissen es nicht. Sollten die Preise jedoch in moderater Geschwindigkeit steigen, kommt eine solche Entwicklung vielleicht garnicht zum Tragen. Wir werden es aber erst wissen, wenn es soweit ist. Wie Ihnen bekannt ist, handelt es sich bei der Ökonomie nicht um eine exakte Wissenschaft, sondern um eine Kunst.

Und dann haben wir noch das Problem der Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten, die aktuell bei 22% liegt. Ein Großteil dieser Arbeitslosen setzt sich aus Menschen zusammen, die dauerhaft nicht einstellbar sind oder die Suche nach Arbeit bereits aufgegeben haben. Sie leben von irgendeiner Form von staatlicher Zuwendung.

Die USA haben in den vergangenen 11 Jahren aufgrund des Freihandels, der Globalisierung und der Auslagerung über 9 Millionen Arbeitsplätze verloren. Zahlreiche der abgewanderten Unternehmen und ausgelagerten Arbeitsplätze würden wieder in die USA zurückkehren. Das ist zwar kein Allheilmittel, aber es würde mit Sicherheit helfen.

Aufgrund der schnelllebigen Entwicklung sind die fachlichen Qualifikationen von einer Vielzahl von arbeitslosen Amerikanern nicht mehr auf dem neuesten Stand. Ihre Fähigkeiten werden nicht mehr länger nachgefragt bzw. hat sie der technologische Fortschritt ins Abseits gestellt. Der Weiterentwicklungsprozess in der Arbeitswelt wurde absichtsvoll zunichte gemacht, indem man die besten Arbeitsplätze ins Ausland verlagerte – und zwar um den Profitinteressen der internationalen Konzerne Genüge zu tun. Diese Konzerne zahlen überhaupt keine Steuern auf ihre Gewinne und vernichten die Struktur im Fertigungs- und Dienstleistungsbereich.

Die Gehaltserhöhungen in den Vereinigten Staaten erfolgen in winzig kleinen Schritten, während die Inflation mit 10% wütet. Sieht man einmal von bestimmten Regionen auf dem Planeten ab, dann ist die Inflation in fast allen Ländern hoch, in einigen Ländern wie den USA oder Großbritannien ist sie sogar sehr hoch.

Vor drei Jahren lag die US-Inflation bei 14%, fiel dann auf 6%, liegt nun wieder bei 10% und macht sich bis Jahresende in Richtung 14% auf. Und noch einmal: Das sind lediglich die Auswirkungen von QE1 und dem ersten US-Konjunkturpaket. Nächstes Jahr wird die Inflation von QE2 und dem zweiten Konjunkturpaket zum Tragen kommen, was die Inflation auf 25% bis 30% katapultieren wird. QE3 könnte die Inflation dann auf 50% treiben.

Aber was sollen die Arbeiter machen? Sollen sie etwa hungern, während sich Wall Street und das Bankenwesen milliardenschwere Boni auszahlen? Die Kaufkraft wird sich nicht erhöhen, um diese Entwicklung abzufedern. Die Regierung und das Bankenwesen dürfte nicht unglücklich über den Umstand sein, dass man die Schulden mit einem massiv entwerteten Dollar zurückzahlen kann, während dieser nicht nur gegenüber den anderen Währungen an Wert verliert, sondern, viel wichtiger noch, auch gegenüber Gold und Silber einbricht.

Die Keynesianer leben in einer Traumwelt namens Lalaland. Die Kaufkraft wird sich nicht erhöhen, genausowenig werden die Preisanstiege bei den Rohstoffen moderat ausfallen. Vielmehr wird es bei den Rohstoffen zu exponentiellen Preisanstiegen kommen. Es könnte sehr wohl sein, dass wir Verhältnisse wie in der Weimarer Republik bekommen werden. Das kann aber nur die Zeit sagen. Anzunehmen, die offizielle Inflation würde mit 10% ihren Höhepunkt erreichen, ist jedoch völlig verantwortungslos. Legt man die Berechnungsmethodik zugrunde, mit der die US-Regierung zu Beginn der 80er Jahren die Inflation ermittelt hat, kommt man heute bereits auf 10%.

Die gigantischen Schulden führen im Ergebnis also zu einem schwachen Dollar. Diese Entwicklung spiegelt sich in der Gefahr wider, dass es innerhalb der nächsten 24 Monate zu einer Abwertung der US-Bonitätsnote kommen könnte, die zurzeit noch bei AAA liegt. Die Kreditratingagentur S&P geht davon aus, dass nach den nächsten Wahlen eine Wahrscheinlichkeit von über 30% besteht, dass es zu einer Absenkung der Bonitätsnote kommt.

Das Gemauschel zwischen S&P, Washington, dem Bankenwesen und Wall Street ist einfach nur kriminell. S&P ist zufällig genau dieselbe Firma, die aufgrund des Anleihebetrugs, wo sie verbriefte Hypotheken mit falschen Bewertungsnoten versah, nie juristisch zur Rechenschaft gezogen wurde.

Und die Reaktion des US-Finanzministers Geithner? Er erklärte vorm Council on Foreign Relations, es bestünde kein Risiko, dass die Bonität der USA abgewertet wird. Er hätte die Führer im US-Kongress angewiesen, das Budgetdefizit zu verringern und einen Sparplan auszuarbeiten. Das Problem dabei ist nur, dass dies vor 2015 nicht passieren wird, also erst in dreieinhalb Jahren.

Die meisten Amerikaner und der überwiegende Teil der weltweiten Investoren haben jedoch nichts von all dem gehört oder gelesen, was Geithner zu sagen hatte, da nur wenig von dem, was im inneren Heiligtum des schändlichen CFR besprochen wird, nach außen dringt. Geithner erklärte: „Unsere Politik war und wird auch immer ein starker Dollar sein, der im besten Interesse Amerikas ist.“

Geithner erklärte, er würde niemals die Währung der USA schwächen, um dadurch wirtschaftliche Vorteile zu Lasten unserer Handelspartner zu erlangen. Das ist natürlich gelogen. Andererseits ist hier anzumerken, dass seit dem Zweiten Weltkrieg auch andere Länder absichtsvoll ihre eigenen Währungen abgewertet haben, um daraus wirtschaftliche Vorteile und Exportvorteile zu ziehen.

Die USA haben sich nie – außer kürzlich gegenüber China – über diese Betrügereien beschwert. Die Betrüger kauften im Gegenzug riesige Mengen an US-Schulden, so dass die ganze Sache dazu tendierte, sich wieder auszugleichen. In den letzten Jahren bestand die verdeckte Politik jedoch darin, den Dollar immer weiter abzuwerten.

Das ist die orwellianische Welt, in der wir heute leben. Alle Länder sind gleich, aber einige sind gleicher als andere. Es ist darüberhinaus ein deutlicher Hinweis darauf, dass sich die US-Regierung in einen diktatorischen Sozialismus verwandelt hat.

Die Federal Reserve hat angeblich die Aufgabe, Stabilität und die größtmögliche Beschäftigung von US-Arbeitsnehmern zu gewährleisten. Alles, was die FED tut, besteht jedoch darin, den Finanzsektor vor der Insolvenz zu bewahren und die Regierungsschulden mit aus dem nichts geschaffenen Geldern aufzukaufen, während die Arbeitslosigkeit immer noch bei 22% liegt und die Inflation einen Stand von 10% erreicht hat. Also für uns hört sich das nicht nach einer erfolgreichen Politik an.

Es gibt keine Stabilität, wenn der Ölpreis um 23% und der CRB-Rohstoffindex um 9% steigen. Ein Großteil der Preisanstiege bei auf Rohöl basierenden Produkten ist auf den Wertverfall des Dollars zurückzuführen, der jüngst über 7% an Wert einbüßte.

Das ist das Ergebnis eines Modells, das sich als korporativistischer Faschismus beschreiben lässt und heutzutage bedauerlicherweise von fast allen Ländern angewandt wird. Bei diesem Modell ist die Regierung aufs Engste mit den Konzernen verbunden. Sie stecken gemeinsam unter einer Decke und die gesamte Politik ist darauf ausgerichtet, den Konzerninteressen zu dienen. Das Volk bekommt dann lediglich ein paar Krumen. Und das alles geschieht unter dem Motto „zu groß, um zu scheitern“.

Darum zieht sich die Schlinge des Totalitarismus auch immer mehr zusammen, so wie man es gegenwärtig auch in den USA beobachten kann. Die Planungskontrolle sorgt dafür, dass Wall Street und das Bankenwesen über einen großen Vorteil verfügen, wenn sie mit der Öffentlichkeit in Wettstreit treten: Wall Street und das Bankenwesen nutzen keine Insiderinformationen, sondern schaffen sie selbst. Das ist der Grund, warum ihre Händler drei Monate lang mit Gewinnen aus dem Aktienhandel gehen können, ohne auch nur einen Tag Verluste zu machen. Sie wissen was passiert, andere wissen es halt nicht.

Und diese Interessengruppen kontrollieren 95% des US-Kongresses. Die Konzerne erhalten daher, immer wenn sie es wünschen, weitere Konjunkturgelder. Und dann gibt es ja auch noch die zuckersüßen Kredite der FED an die Banken, während sie von den kreditgebenden Institutionen zusätzlich noch den Hypothekenanleihe-Giftmüll aufkaufen. Das führt alles zu Instabilität und enormer Inflation, eine Entwicklung, die auch in Zukunft weiter anhalten wird.

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