Hätten die Eurokraten eine Armee, würden sie jetzt mit Kriegsrecht drohen
Propagandafront.de, 14.05.2011
Erinnern Sie sich noch an das verrückte Krisenjahr 2008, wo der ehemalige US-Finanzminister dem US-Kongress mit der Verhängung von Kriegsrecht drohte, sollten die Abgeordneten und Senatoren nicht dem TARP-Rettungspaket für im Inland und Ausland in Schwierigkeiten befindliche Banken und Versicherungsinstitutionen zustimmen?
Am 02.10.2008 erklärte Brad Sherman, Demokrat im US-Repräsentantenhaus, vor den Abgeordneten:
„Vielen von uns wurde in privaten Gesprächen mitgeteilt, dass der Himmel einstürzen würde und die Märkte am ersten Tag um zwei- oder dreitausend Punkte und am nächsten Tag noch einmal um ein paar tausend Punkte einbrechen würden, wenn wir am Montag gegen dieses Gesetz [Verabschiedung von TARP] stimmten. Und ein paar Mitgliedern [des US-Kongresses] wurde sogar erklärt, dass es in Amerika Kriegsrecht geben würde, wenn wir mit nein stimmten.“
Und in genau derselben Situation befindet sich nun die Europäische Union, nur mit dem Unterschied, dass die EU über keine eigene Armee, keine eigene Polizei und keine eigene Notstandsgesetzgebung verfügt, mit denen die einzelnen europäischen Nationalparlamente zum Gehorsam gezwungen werden könnten.
Und der finanzielle Zusammenbruch der schwächeren Länder der Eurozone bedarf in der Tat umgehender Rettungsmaßnahmen. Fakt ist, dass die Eurozonen-Geberländer Billionen Euros bereitstellen bzw. aus dem nichts drucken müssten, wollte man die europäischen Banken und die Pleiteländer noch ein wenig länger retten.
Am Montag warnte der Finne Olli Rehn, EU-„Kommissar“ für Wirtschaft und Währung, seine Landsleute, dass es zu einer neuen Krise im Stile des Zusammenbruchs von Lehman Brothers käme, würden sich die Finnen gegen weitere Rettungspakete für die Pleiteländer in der Eurozone aussprechen.
Auf die Frage eines finnischen Journalisten, warum Finnland nun auch noch Portugal retten soll, obwohl die finnischen Banken gar keine portugiesischen Staatsanleihen halten, erklärte Rehn, Finnland sei
„auch keinen großen Risiken bei Lehman Brothers ausgesetzt gewesen…aber in 2009 kam es zu einer 9%-Rezession, nachdem Lehman Brothers zusammenbrach. Das zeigt, wie stark die Finanzmärkte gegenseitig miteinander verflochten sind…Wir sind hier nicht dazu da, um die deutschen oder französischen Banken zu retten, sondern um die wirtschaftliche Stabilität der Eurozone zu erhalten.“
Es scheint so zu sein, als wäre bei den Eurokraten mittlerweile die blanke Panik ausgebrochen. Die Brüsseler „Kommissare“ müssen jetzt mit Entsetzen dabei zusehen, wie das Lieblingsprojekt der Eliten gerade an allen Ecken und Enden auseinanderbricht. Die politischen Kräfte in den einzelnen Eurozonen- und EU-Mitgliedsländern, die sich gegen die Dekrete der EU aussprechen, gewinnen immer mehr an Einfluss.
Vor dem Hintergrund der jüngst verkündeten Pläne Dänemarks, wieder Grenzkontrollen einführen zu wollen, um die Kriminalität zu bekämpfen, erklärte Elmar Brok, EU-Abgeordneter der CDU, er befürchte, die Europäische Union könnte immer stärker auseinanderbrechen. Die Mitteldeutsche Zeitung schrieb:
„´Ich mache mir große Sorgen um Europa, weil die Gefahr besteht, dass alles zerbröselt, was geschaffen wurde`, sagte er mit Blick auf ´den dänischen Wahnsinn`, der das Thema innere Sicherheit ohne Not als Hebel benutze, obwohl sich die Sicherheitslage in Wahrheit gar nicht verschlechtert habe. ´Ich würde es für richtig halten, wenn die EU-Kommission den Mut fände, solche Länder beim Europäischen Gerichtshof zu verklagen`, so Brok.“
Das EU-Staatsschuldendebakel zieht also immer weitere Kreise und strahlt mittlerweile auch in andere Politikbereiche aus. Die Eurokraten haben ihre Aura der Unfehlbarkeit verloren, und die von den „Kommissaren“ auferlegten „Dekrete“ scheinen ihres Nimbus der Unantastbarkeit beraubt, welcher die dümmlichen Vorgaben der Europäischen Union die vergangenen Jahre stets einzuhüllen schien.
Doch worum geht es beim EU-Staatsschuldendebakel eigentlich genau? Nun ja, es handelt sich im Endeffekt um eine unlösbare Aufgabe, nämlich die Aufrechterhaltung des westlichen Finanzsystems, das in Wirklichkeit bereits im Jahre 2007 zusammenbrach, was der Bevölkerung nur noch nicht vollumfänglich vermittelt wurde.
Zur Rettung der europäischen Einheitswährung, sprich für die Stabilisierung der Staatsfinanzen der Eurozonenschwachländer, wären mindestens EUR 3 Billionen notwendig. Diese gigantische Summe würde jedoch auch die Nettozahler der EU mit in den Abgrund reißen.
Bereits im Mai vergangenen Jahres, als das EU-Staatsschuldendebakel aufgrund der drohenden griechischen Staatspleite erneut hochkochte, erklärte der auf Sicherheitspolitik, Terrorismusbekämpfung und Geopolitik spezialisierte Informationsanbieter STRATFOR, dass diese Mission aus rationaler Warte heraus unlösbar ist. In einem Artikel mit dem Titel „Deutschland und Griechenland verlassen die Eurozone“ erklärten die Autoren Papic, Reinfrank und Zeihan unter der Überschrift „Szenario 1: Deutschland führt die Deutsche Mark wieder ein“:
„Deutschland würde die Eurozone daher nicht verlassen, um seine Wirtschaft zu schützen oder sich von seinen eigenen Schulden zu befreien, sondern vielmehr um sich der finanziellen Bürde zu entledigen, die Wirtschaften der mediterranen Länder und ihre Fähigkeit, ihren EUR 3 Billionen Schuldenberg zu bedienen, zu stützen. An irgendeinem Punkt könnte sich Deutschland dafür entscheiden, seine Verluste zu begrenzen – wohlmöglich auf EUR 500 Milliarden, also die ungefähre Belastung deutscher Banken mit Schulden der mediterranen Länder – und zu der Meinung gelangen, dass mit weiteren Rettungen nur Geld in ein Fass ohne Boden geworfen wird…
Bevor Deutschland die Deutsche Mark wieder verwenden könnte, müsste es zunächst seine Zentralbank (die Bundesbank) in ihrer alten Funktion wiedereinsetzen, seine Reserven von der EZB abziehen, seine eigene Währung drucken und dann die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des Landes wieder in Deutscher Mark ausweisen. Während dies nicht notwendigerweise ein reibungsloser oder einfacher Prozess wäre, könnte Deutschland seine Nationalwährung bei Weitem mit größerer Leichtigkeit wieder einführen, als dies anderen Eurozonenländern möglich wäre.“
Die Tatsache, dass es für den größten Nettozahler der Europäischen Union bei der Wiedereinführung seiner Landeswährung kaum Probleme geben würde, ist der Stabilität der Eurozone außerordentlich abträglich. Erschwerend kommt hier noch der Umstand dazu, dass die angloamerikanischen Eliten durchaus gewillt sein könnten, die Europäische Union – das Lieblingsprojekt und Vorzeigeprogramm der Globalisten – über die Planke zu schicken, um ihr untergehendes Finanzsystem zu retten.
Großbritannien und die Vereinigten Staaten befinden sich einen katastrophalen wirtschaftlichen und finanziellen Zustand. Im Gegensatz zu der Europäischen Union verfügt das angloamerikanische Imperium jedoch über eine ganz andere strategische Ausgangsposition.
Bei den Vereinigten Staaten ist es ungeachtet ihrer desaströsen Finanzsituation so, dass der US-Dollar immer noch als Weltreservewährung fungiert – also über 60% aller weltweit von den Zentralbanken gehaltenen Devisenreserven US-Dollars sind – an die Liquidität des US-Staatsanleihemarkts zurzeit nichts heranreicht, der Wert des US-Dollars durch ein gigantisches Militärimperium abgesichert wird und sich in der USA (wohlmöglich) noch bis zu 13.000 Tonnen Gold befinden.
Die Briten haben den Vorteil, dank des Bankenimperiums der City of London direkten Einfluss auf die US-Notenbank Federal Reserve und Wall Street ausüben zu können. Darüberhinaus sind sie im Vergleich zu den insolventen Eurozonenländern in der beneidenswerten Situation, dass ihre Staatsanleihen erst in ein paar Jahren fällig werden.
Und es ist natürlich kein Zufall, dass die US-amerikanischen Ratingagenturen die Bonität der Eurozonenländer immer genau dann herunterstufen, wenn die Wirtschafts- und Finanzkrise in den USA erneut aufflammt. Die Spekulationsangriffe seitens US-amerikanischer Hedge-Fonds auf den Euro, die von Webster Tarpley im August 2010 thematisiert wurden, tun ihr Übriges:
„Im vergangenen Jahr bestand der Hauptschwerpunkt der Finanzzentren in London und New York in den Bemühungen, mithilfe spekulativer Angriffe auf Staatsanleihen Griechenlands, Spaniens, Portugals und einiger anderer Länder die Depression nach Europa zu exportieren. Dies wurde alles erdacht, um eine panikartige Flucht aus dem Euro einzuleiten, die es den Angloamerikanern im Gegenzug erlaubt hätte, den akkumulierten Reichtum dieses alten Kontinents zu plündern und zu filetieren. Das war kein Ereignis des Marktes, sondern ein orchestrierter strategischer Angriff, inspiriert von Figuren wie Soros, Einhorn und Paulson.
Während des Monats Juli und der ersten Hälfte des Augusts dieses Jahres wurde jedoch deutlich, dass dieser Blitzkrieg scheiterte und die ursprünglich ausgearbeiteten Ziele nicht erreicht wurden. Aber die Angloamerikaner – die alten Zirkusclowns, die nur eine Nummer drauf haben – könnten an ihrer Angriffsstrategie festhalten.
Bei dem angloamerikanischen Hedge-Fonds-Angriff…kamen als Hauptwaffe Kreditausfallversicherungen (CDSs) gegen griechische, portugiesische und spanische Staatsanleihen zum Einsatz. Das Scheitern von London und New York, während der Monate Mai und Juni dieses Jahres eine Panikflucht aus dem Euro zu initiieren, ist zum Teil auf die Selbstverteidigungsmaßnahmen Deutschlands zurückzuführen, zu denen auch das Verbot von Leerverkäufen bei Kreditausfallversicherungen und deutschen Aktientiteln gehörte. Darüberhinaus spielte China bei der Unterstützung des Euros eine entscheidende Rolle.“
Die Traumwelt der europäischen Zentralplaner würde aber auch von ganz alleine auseinanderbrechen, obschon es offenkundig ist, dass die externen politischen Kräfte zu ihrem eigenen Vorteil zusätzlich Druck auf die Eurozone ausüben.
Interessant ist, dass der überwiegende Teil der europagläubigen und globalistischen Politiker in den einzelnen Eurozonenländern trotz all der aktuell bestehenden Herausforderungen tatsächlich immer noch gewillt ist, das Eurokonstrukt am Leben zu erhalten. Zum einen verlangen sie von den Pleiteländern bittere Austerität und zum anderen sollen die EU-Nettozahler mit immer größeren Rettungspaketen die Finanzstabilität aufrechterhalten. Der Steuerzahler in den noch solventen Eurozonenländern soll also in Form von massiver Kaufkraftentwertung und Steuererhöhungen für die Rettung britischer, französischer und deutscher Banken aufkommen.
Das griechische Volk wird sich von der eigenen Polizei jedoch nicht in die Austerität knüppeln lassen. Portugal und Irland werden ebenfalls davon absehen, die nächsten Jahrzehnte in bitterer Armut zu leben, nur damit sich die Banken mit aus dem nichts geschaffenen Schulden den Staatsbesitz einverleiben können. Genausowenig werden sich die Bevölkerungen der EU-Geberländer unzählige weitere Rettungspakete gefallen lassen.
Und natürlich wird Deutschland den Euro nicht als erstes aufgeben, da dies aufgrund der Geschichte Deutschlands nur Schwierigkeiten mit sich brächte. Man wird den anderen Ländern hier also den Vortritt lassen.
Das deutsche Volk sollte sich mittelfristig auf massive wirtschaftliche und finanzielle Verwerfungen in Europa einstellen. Menschen, die zurzeit noch in urbanen Ballungsgebieten leben, überlegen sich besser, ob sie nicht in etwas ruhigere, weniger dicht besiedelte Gebiete ausweichen. Darüberhinaus scheint es empfehlenswert, Maßnahmen einzuleiten, um Ersparnisse vor dem Zusammenbruch der Papierwährungen in Sicherheit zu bringen. Streiks, Chaos und Gewalt, Auseinandersetzungen zwischen verarmenden Bevölkerungsschichten und Schlägertrupps der Regierung – so wie wir es bereits in Irland, Spanien, Frankreich und Griechenland sahen – dürften weiter zunehmen.