Die Eliten und politischen Entscheidungsträger vermitteln immer noch den Eindruck, alles unter Kontrolle zu haben. Dies kann sich jedoch ganz schnell ändern. In der Eurozone hat die Ansteckung bereits eingesetzt

Bob Chapman, The International Forecaster, 21.05.2011

Für Beobachter ist es recht schwer, zu der Auffassung zu gelangen, sehr gefährliche finanzielle und wirtschaftliche Ereignisse würden unmittelbar bevorstehen. Wir stellen fest, dass die Entscheidungsträger bis zu einem gewissen Punkt in der Lage sind, immer wieder ein neues Kaninchen aus dem Hut zu zaubern.

Es ist ja nun nicht so, als seien die Probleme gelöst worden. Nein, die Probleme wurden nicht gelöst. Und die Hilfsmaßnahmen, so vorübergehend sie auch sein mögen, gingen allesamt in Richtung der weltweiten Finanzgemeinde und Regierungen.

Nur selten hören wir die Frage, warum uns diese Finanzexperten und Regierungen überhaupt in eine so eine entsetzliche Lage gebracht haben. Alles, was wir zu Ohren bekommen, ist, dass man sie retten müsse und ihnen erlaubt, doppelte Buchführung zu betreiben, so dass sie ihre Verluste im Verlauf der nächsten 50 Jahre abschreiben können. Wir gehen nicht davon aus, dass man Ihnen ein solch vorteilhaftes Angebot unterbreiten wird.

Wir sprechen hier von denselben Kreditgebern, die Ihre Zinsen von 6% auf 30% anheben, falls Sie in Zahlungsverzug sind. Wenn gesagt wird, dass die Kreditgeber und Regierungen hier gerade mit einem Finanzchaos sondergleichen einfach so davonkommen, dann ist das noch eine Untertreibung.

Wir finden es außerordentlich interessant, dass die US-Notenbank Federal Reserve und die Europäische Zentralbank es für angemessen halten, Anleihen aufzukaufen, die unter dem Namen Giftmüll bekannt sind – also jene Anleihen, die Hypotheken enthalten – und es dann noch für notwendig erachten, geheim zu halten, was sie den Kreditgebern in den letzten Jahren für diese Anleihen gezahlt haben.

Jüngst gelange ja an die Öffentlichkeit, an wen die FED während der Kreditkrise Geld verliehen hatte. Es dauerte zwei Jahre, bis dieser Fall vor dem Berufungsgericht landete. Die FED wollte die Informationen nicht offenlegen, da es sich nach ihren Aussagen dabei um einen Staatsgeheimnis handeln würde. Das ist natürlich eine unhaltbare Position, und das Gericht hat dem dann auch nicht zugestimmt. Die FED wollte bloß nicht, dass jeder erfährt, wenn sie gerettet hatte. Sie retteten ausgewählte elitistische Konzerne, und zwar nicht bloß in den USA, sondern auch in anderen Ländern.

Jeder, der auch nur über ein wenig Verstand verfügt, weiß, dass, sollten die offiziellen Zinssätze steigen oder die Schuldausweitung eingestellt werden, die US-Wirtschaft zusammenbrechen und die Weltwirtschaft dadurch ebenfalls unterschiedlich stark in Mitleidenschaft gezogen würde. Aktuell werden immer noch 60% aller ausländischen Devisenreserven in US-Dollars, der Weltreservewährung, gehalten.

Seit 1988 traten die Zentralbanken im Allgemeinen und auf Geheiß der US-Regierung sowie der US-Notenbank als Goldverkäufer auf, um so die Preise zu drücken und das Weltfinanzsystem jedweder Golddeckung zu berauben. Gold fungiert als Kontrollmechanismus, der dafür sorgt, dass die Fähigkeit eines Landes, Geld und Kredit zu schaffen, eingeschränkt wird.

Unter dem neofaschistischen Keynesianismus ließ man es zu, dass völlig wild und unkontrolliert Geld und Kredit geschaffen wurde und die Spekulation grassierte – so wie wir es nun bereits seit einigen Jahren beobachten konnten. All die Gewinne gingen an die transnationalen Konzerne, während die Verluste bei der Öffentlichkeit abgeladen wurden. Wir nennen das eine Einbahnstraße.

Die Schulden, die in Europa und den USA geschaffen wurden, sind aus historischer Perspektive beispiellos und nehmen darüberhinaus weiter zu. Es wird davon ausgegangen, dass in den nächsten zwei Jahren USD 3,6 Billionen an bestehenden Schulden übergerollt und zusätzliche Gelder aufgenommen werden müssen.

Gleichzeitig können wir beobachten, dass Griechenland, Irland und Portugal im Grunde genommen heute bereits bankrott sind, während Spanien, Belgien und Italien nur darauf warten, sich ebenfalls ins Gewühl zu stürzen. Die Ansteckung ist bereits da und beläuft sich auf USD 4 Billionen – eine Summe, die von Deutschland, Frankreich, der Niederlande, Österreich und Finnland nicht aufgebracht werden kann, ohne dass sie sich selber in den Ruin stürzen.

Wir fragen uns, wer derartige Schulden kaufen soll. Potenzielle Geldgeber wie China haben diesbezüglich nur begrenzt Interesse. China fährt beispielsweise gerade seine Käufe von US-Staatsanleihen zurück und geht stattdessen in Gold, Silber und Rohstoffe. Ja, warum sollten sie auch Staatsanleihen kaufen, wo doch das Kriegsgetöse so weit weg ist?

Übrigens: China hat aktuell mit einer Inflation zwischen 10% und 15% zu kämpfen, während die Eigenheimreise in Peking jüngst um fast 40% eingebrochen sind, eine Entwicklung, welche die gesamte Welt erfassen könnte. Genauso wie in den USA, Spanien, Irland und Großbritannien bedeutet das nichts weiter als Hypothekenausfälle und Verluste bei den Banken. Das wird in China dann zu den Rahmenbedingungen für eine Rezession führen, und es wird zu Importrückgängen kommen, welche die Verkäufer an China, Japan zum Beispiel, ebenfalls negativ beeinflussen dürften.

Wir können Ihnen versichern, dass eine Verlangsamung des chinesischen Wirtschaftswachstums die gesamte Welt nachteilig beeinflussen wird. Das bedeutet, dass China in Zukunft wohlmöglich nicht mehr so stark als Käufer ausländischer Anleihen auftritt, wie wir dies in der Vergangenheit sahen. Diese Entwicklung geht bereits aus dem jüngsten internationalen Kapitalbericht des US-Finanzministeriums hervor, und es könnte durchaus sein, dass Spanien die Gelder, die es sich aus China erhofft, vielleicht garnicht bekommen wird.

In den USA wird die Notenbank innerhalb der kommenden 12 Monate wahrscheinlich US-Staats- und Behördenanleihen im Wert von USD 1,6 Billionen kaufen, obwohl wir aktuell erleben, dass das US-Finanzministeriums bereits die Pensionsfonds von Regierungsbediensteten anzapft, um das Ausbleiben der Erhöhung der Schuldenobergrenze auszugleichen. Durch diese Methode könnte die FED sogar etwas entlastet werden.

Das ist natürlich keine dauerhafte Lösung. Sollte sich diese Vorgehensweise etablieren, könnten dem auch die privaten Rentenersparnisse zum Opfer fallen, eine Entwicklung, vor der wir bereits die vergangenen zwei Jahre gewarnt haben.

Zur selben Zeit verlangsamt sich die Weltwirtschaft wieder, was für die Kreditnehmer ebenfalls nicht von Vorteil ist. Und obwohl die US-Regierung die Märkte manipuliert, ist alles, was sie tun, nur von vorübergehender Natur. Die Märkte bewegen sich viel zu schnell, als dass die Maßnahmen der US-Regierung irgendeine nachhaltige Wirkung entfalten würden.

Schauen Sie sich nur an, wie sich Gold innerhalb der vergangenen 11 Jahre entwickelt hat. Der Goldpreis ist von USD 260 pro Unze auf fast USD 1.600 pro Unze geklettert. Silber stieg von USD 3,80 pro Unze auf USD 49,50 pro Unze. Innerhalb der vergangenen 11 Jahre haben die 9 bedeutendsten Währungen im Schnitt jährlich mehr als 20% gegenüber Gold und Silber verloren. Das bedeutet, dass man seine Ersparnisse nicht in Währungen halten und nicht in Währungen investieren sollte.

Wenn wir in der Geschichte zurückblicken, so hat sich gezeigt, dass Gold und Silber die sichersten Anlagen sind, in die man investiert sein kann.

Die hinter den Kulissen agierenden Entscheidungsträger sind der Meinung, dass sie eine Erholung ins Leben rufen könne, indem sie einfach dem keynesianischen Modell folgen, das in der fortwährenden Schaffung von Geld und Kredit besteht. Im staatlichen Sektor funktionieren ihre Strategien jedoch nicht.

Es kommt aktuell zwar zu höheren Verkaufsumsätzen, doch sind diese auf die Inflation zurückzuführen. Die Sättigung mit Schulden und die Fortsetzung der Schuldenpolitik wird das Problem nicht lösen. Nur eine Systembereinigung kann das Problem lösen. Es muss den Bankrotteuren erlaubt werden, pleite zu gehen. Das „zu groß, um zu scheitern“, muss ein Ende haben.

Das Weltfinanzsystem kann jedoch nur auf eine einzige Art bereinigt werden, und zwar durch die Anberaumung eines internationalen Treffens, auf dem alle Währungen gegeneinander abgewertet und neubewertet werden und wo auf die nicht zurückzahlbaren Schulden multilateral die Zahlungsunfähigkeit erklärt wird. Die Länder können dann entscheiden, was die neue Weltreservewährung sein wird, und ob man diese mit einer Golddeckung versieht.

Die Probleme mit den Zwangsvollstreckungen in den USA und Spanien sind einfach nur unglaublich. In den USA beläuft sich die Menge der zum Verkauf stehenden Eigenheime gewöhnlich auf 4 bis 5 Monatsbestände. Aktuell sind es 3,25 Jahre, wobei wir uns bis Ende dieses Jahres in Richtung 4 Jahre aufmachen dürften.

In Spanien belaufen sich die Bestände am Markt zum Verkauf stehender Eigenheime auf 50.000, die wirklichen Zahlen sind jedoch bedeutend höher. Noch schlimmer: Die Banken lügen diesbezüglich genauso, wie dies in den USA der Fall ist.

Selbst bei einer festverzinslichen Hypothek mit 30-jähriger Laufzeit und einem Zinssatz von 4,61% erfüllen die Menschen nicht die Kreditvergabeanforderungen, um Häuser zu kaufen. Die Eigenheimpreise werden in den USA daher bis Jahresende mindestens noch um weitere 10% fallen. In 2012 und 2013 wird sich der Preisverfall weiter fortsetzen. Danach wird der Immobilienmarkt jahrelang vor sich hindümpeln.

In den USA hat sich die Kreditvergabe stark abgeschwächt. Heute ist es bedeutend schwerer, an Kredite zu kommen, als dies noch in der Vergangenheit der Fall gewesen ist. Die Hypothekenschulden sind einfach nur unglaublich und überhaupt nicht rückzahlbar.

Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass in den USA eine Erholung einsetzt, und dass obwohl mehr als USD 2 Billionen im Rahmen der zweiten Runde der quantitativen Lockerung und des zweiten Konjunkturpakets ausgegeben wurden. Wir können Ihnen versichern, dass QE3 oder etwas in der Art bereits in der Mache ist, da es ansonsten zum Zusammenbruch kommt.

Die FED muss von Juni 2011 bis Juni 2012 mit USD 1,3 Billionen aufwarten, um US-Staats- und Behördenanleihen zu kaufen, bloß um gerade so über die Runden zu kommen. Wir schätzen, dass sich diese Zahl in Wirklichkeit auf USD 2,1 Billionen bis USD 2,5 Billionen belaufen wird, da der US-Dollar gerade neue Tiefststände markiert.

Die Kehrseite des Ganzen ist, dass Gold, Silber und Rohstoffe ungeachtet der Regierungsmanipulationen im Rahmen einer Flucht in Richtung Qualität und Sicherheit bedeutend stärker steigen werden. Es gibt überhaupt keinen Grund zu der Annahme, dass die Schulden bezahlt werden oder irgendeine Wirtschaftserholung einsetzt. Aufgrund der Inflation und der verschwenderischen Ausgabenpolitik ihrer Regierungen verlieren die Menschen auf der ganzen Welt Tag für Tag zusehends an Kaufkraft.

Angesichts dessen, muss es bereits einen gut durchdachten bzw. orchestrierten Plan geben, alle Länder gemeinsam in die Zahlungsunfähigkeit zu schicken. Daher müssen unsere verfügbaren Gelder auch in Gold- und Silbermünzen, in Edelmetallbarren und Minenaktien investiert werden.

Verfügen Sie immer noch nicht über genügend Fakten, die Sie davon überzeugen, in welchem Bereich Sie investiert sein sollten? Die quantitative Lockerung muss weiter fortgesetzt werden, was sich auch in der Bewertung von Gold- und Silbermünzen, Edelmetallbarren und Minenaktien widerspiegeln wird.

Die Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Rohöl steigt weiter, da es in der Dritten Welt zu Wirtschaftswachstum kommt und die Bevölkerung in diesen Regionen zunimmt. Das ist auch so ein Ergebnis des Freihandels, der Globalisierung und der Auslagerung, mit der man nicht gerechnet hat: Erst haben sie diese Bedingungen geschaffen, und jetzt sprechen sie von Bevölkerungsreduzierung, womit seitens der Elitisten gemeint ist, die Welt von dem Überschuss an nutzlosen Essern zu befreien.

Infolgedessen ist die Fremdkapitalfinanzierung der Banken und Hedge Fonds mittlerweile bereits wieder so stark wie im Jahre 2008. Glücklicherweise shorten die meisten von ihnen mit Gold und Silber in Zusammenhang stehende Vermögenswerte.

Wenn sich der Schleier der Regierungspropaganda erst einmal lüftet und klar wird, dass die Rahmenbedingungen sich weiter verschlechtern, werden die Realzinsen steigen, was die Anleihen wiederum in den Keller schicken wird. Der Aktienmarkt wird dieser Abwärtsbewegung dann folgen.

Was soll denn sonst auch passieren, ohne Erholung der US-Wirtschaft, mit einem fallenden US-Dollar, einer realen Arbeitslosigkeit von 22,2%, einer Inflation in Höhe von 10%, einem negativen Bruttoinlandsprodukt und exponentieller Geld- und Kreditschaffung durch die US-Notenbank und das US-Finanzministerium?

Während die Druckerpressen weiterlaufen, werden wir erleben, wie es bei physischen Gold und Silber zu Verknappungen kommen wird, die schon bald zu höheren Barpreisen führen werden. Wir haben es seit 11 Jahren korrekt vorhergesagt: Egal, was die Illuministen auch tun, sie können die Flucht in Richtung Qualität, in Richtung Gold und Silber nicht aufhalten.

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