Die USA befinden sich bereits in der „Größeren Depression“, was seitens der US-Notenbank Federal Reserve jedoch mithilfe von monströsen aus dem nichts gedruckten Geldbergen verschleiert wird

Charles Vollum, Casey Research, 07.07.2011

Am 03.07.2011 veröffentlichte Standard and Poor´s eine Stellungnahme zu den jüngsten Zahlen des „Case-Shiller Home Price Index“, einen Index, der die Preisentwicklung von US-Eigenheimen ausweist. Die Pressemeldung von S&P beginnt mit den Worten:

 „Die Daten bis März 2011…zeigen, dass der US-Eigenheimpreisindex im ersten Quartal 2011 um 4,2% gefallen ist, nachdem er im vierten Quartal 2010 bereits um 3,6% zurückgegangen war. Der Index erreichte…nun ein neues Rezessionstief und sank gegenüber dem ersten Quartal 2010 im Jahresvergleich um 5,1%.“

Und dann kommt der entscheidende Satz: „Landesweit befinden sich die Eigenheimpreise nun wieder auf dem Niveau von Mitte 2002.“

Wer sich also Mitte 2002 für durchschnittlich USD 200.000 ein Eigenheim gekauft hat, hätte es vor zwei Monaten für denselben Preis wieder verkaufen können. Man hätte dann 9 Jahre lang ein Eigenheim besessen und es zu Beginn dieses Jahres wieder verlustfrei verkaufen können. All das investierte Geld wäre wieder zurückgekommen.

Doch die Dollars, die man zu Beginn des Jahres 2011 für die Immobilie erhalten hätte, sind nicht mehr dieselben, wie die einst investierten! Mit dem Dollar des Jahres 2002 konnte man sich bedeutend mehr kaufen, als mit dem aktuellen Modell.

In 2002 kostete ein Barrel Rohöl (ca. 164 Liter) USD 27, während heute dafür rund USD 100 gezahlt werden müssen. Eine Gallone Benzin (ca. 3,8 Liter) lag damals bei USD 1,43 und kostet heute USD 3,90.

Für einen typischen Warenkorb mit Lebensmitteln, der im Jahre 2002 USD 88 gekostet hätte, bezahlt man heute USD 232. Eine Unze Gold lag damals bei rund USD 315, während sie zu Beginn dieses Jahres über USD 1.400 gekostet hat!

Das Eigenheim mag heute vielleicht denselben Preis haben wie Mitte 2002, aber es verfügt nicht mehr über denselben Wert.

Derartige Preisverzerrungen werden durch eine abwertende Währung verursacht. Für Investoren ist es daher eine echte Herausforderung herauszufinden, welchen Preis man für einen Vermögenswert bezahlen bzw. zu welchem Preis man verkaufen sollte. Wir sind ja schließlich nicht darauf aus, dass unser Bankkonto eine möglichst große Zahl ausweist, sondern wir wollen in der Lage sein, uns und unseren Familien ein besseres Leben zu ermöglichen.

Ein Ansatz, wie sich dieses Problem lösen lässt, ist, die Waren in Gold auszupreisen. Gold gehört zu den stabileren Formen des Geldes und ist eben nicht auf Gedeih und Verderb den Entscheidungen einer Zentralbank ausgeliefert.

Im Juli 2002 konnte man sich für einen US-Dollar 100 Milligramm Gold kaufen. Für einen Cent gab es also ein Milligramm Gold. Im März 2011 bekam man für einen Dollar nur noch 22 Milligramm Gold, Ende Mai 2011 waren bloß noch 20 Milligramm.

Es gibt aber auch einige Dinge, die auf Goldbasis zurzeit teurer sind als in 2002, obwohl die Zahl dieser Güter überschaubar ist. Beispielsweise brauchte man in 2002 weniger Gold als in 2011, um sich ein Barrel Rohöl zu kaufen (2,0 Gramm anstatt 2,7 Gramm). Will man sich ein Pfund Kaffee kaufen, benötigt man heute ebenfalls ein klein wenig mehr Gold, als dies noch Mitte 2002 der Fall war (54 mg anstatt 50 mg)

Und dennoch: Auf Dollarbasis sind Kaffee und Rohöl heute um ein Vielfaches teurer als vor 9 Jahren. Dasselbe gilt für Silber, Nahrungsmittel, Kupfer, Benzin, Portogebühren, Studiengebühren…ja praktisch alles, was einem so einfällt.

Häuser ausgenommen.

Weist man die Entwicklung des US-Eigenheimpreises in Gold aus, so wird ersichtlich, was sich hier in Wirklichkeit abspielt:

Der Wert der Eigenheime ist nicht bloß auf das Niveau des Jahres 2002 gefallen – in Wirklichkeit wurde seit Beginn des Jahres 2010 in jedem einzelnen Quartal ein neues Allzeittief verzeichnet. Die Grafik allein kann uns jedoch keinen Aufschluss darüber geben, ob es an der Zeit ist, sich ein Eigenheim zu kaufen, oder ob es bereits zu spät ist, um seinen zweiten Wohnsitz auf den Markt zu bringen.

Die Preise könnten weiter fallen, sie könnten sich stabilisieren oder es könnte eine Erholung einsetzen. Die Preisentwicklung hängt mit dem Angebotssituation der zum Verkauf stehenden Häuser, den Wünschen der Käufer und deren Kaufkraft zusammen. Eins ist jedoch sicher: Der Wert für Eigenheime wird nie auf 0 absinken, da die Menschen immer irgendwo leben müssen. Daher hat Wohneigentum auch einen realen Wert.

Wenn sich der Hauspreis auf Dollarbasis innerhalb der nächsten Monate stabilisieren sollte oder aufgrund einer dritten Runde der quantitativen Lockerung oder wegen einer riesigen Menge neuen Fiatgeldes zur Rettung Europas oder zur Verhinderung der Ansteckung durch irgendeine andere neu heraufziehende Krise sogar steigen sollte, hat das bezüglich des realen Werts der Immobilien im Endeffekt überhaupt keine Bedeutung. Auf Goldbasis könnte der Eigenheimpreis trotzdem stagnieren oder weiter fallen. Die Zeiträume 2001 – 2006 und 2009 – 2011 sind, wie aus der Grafik hervorgeht, Beispiele für eine solche Entwicklung.

Der US-Eigenheimindex reicht jedoch nur bis ins Jahr 1987 zurück. Es stellt sich daher die Frage, wie sich die Eigenheimpreise der vorangegangenen Jahrzehnte vergleichbar machen lassen.

Daten der US-Statistikbehörde zeigen, dass der durchschnittliche Preis für ein neues Haus im Jahre 1963 bei USD 17.200 oder 15,2 kg Gold lag. Im April des Jahres 2011 kostete ein neues Eigenheim im Schnitt USD 217.900 oder 4,4 kg Gold – also 71% weniger als 1963!

Wenn wir uns die Große Depression, also den zyklischen Tiefpunkt des vergangenen Jahrhunderts, anschauen, um die US-Eigenheimpreise der 30er Jahre mit den jetzigen zu vergleichen, wird die Sache schwieriger, da die meisten Häuser zu jener Zeit wesentlich kleiner waren und ihnen eine Vielzahl der Annehmlichkeiten fehlte, die man heute für selbstverständlich hält.

Laut der Internetseite The People History lag der durchschnittliche Preis für ein neues Eigenheim im Jahre 1930 bei USD 7.145 oder 11,1 kg Gold. Bis zum Tiefpunkt der Großen Depression im Jahre 1935 sank der Preis für ein neues Eigenheim auf USD 3.450 oder 3,1 kg Gold und lag somit 30% unter dem Preisniveau von April 2011.

In den 30er Jahren lag die Wohnfläche eines durchschnittlichen Hauses jedoch bei rund 90 Quadratmetern, während es heute rund 200 Quadratmeter sind. US-Eigenheime kosten heute rund 22 Gramm Gold pro Quadratmeter und sind somit 35% günstiger als im Jahre 1935, wo man rund 33 Gramm pro Quadratmeter zahlen musste.

Noch erstaunlicher wird es, wenn man bedenkt, dass die heutigen Eigenheime auch über eine Zentralheizung, Klimaanlage, eine bedeutend bessere Isolierung sowie eine Vielzahl weiterer Ausstattungsmerkmale und Annehmlichkeiten verfügen, die in einem typischen Haus der 30er Jahre so nicht vorzufinden waren.

Die US-Eigenheimpreise befinden sich auf Goldbasis also nicht nur auf nur auf einem 25-Jahrestief, sondern liegen sogar noch unter dem Tiefpunkt der Großen Depression!

Bei der „Größeren Depression“ handelt es sich keineswegs bloß um eine wahrscheinliche Entwicklung, die uns irgendwann in der Zukunft einmal bevorstehen könnte – in Wirklichkeit ist sie bereits voll im Gange. Die wahre Lage wird gegenwärtig von den weltweiten Zentralbanken mithilfe riesiger Mengen an neu geschaffenen Geldern verschleiert.

Will man Überleben und Zugewinne verbuchen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass man seine Ersparnisse in Gold hält, wodurch sie dem Einfluss der staatlichen Währungsmanipulanten entzogen werden, und darauf achtet, dass die eigenen Investments auch auf Goldbasis an Wert zulegen und nicht nur illusorische Spielgeldgewinne ausweisen.

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