Vor 3 Jahren sagte Mike Maloney voraus, dass Silber eines Tages teurer sein würde als Gold, eine in der Tat unglaubliche Behauptung, die unter gewissen Voraussetzungen jedoch eintreten könnte. Ungeachtet dessen dürfte Silber, sollte die Weltwirtschaft nicht in eine deflationäre Depression abrutschen und sich der Edelmetallbullenmarkt weiter fortsetzen, immer noch ein Schnäppchen sein

Peter Cooper, Arabian Money, 09.07.2011

Die Sommerzeit bietet immer die Gelegenheit, sich die alten Investmentklassiker durchzulesen. Wir haben im Rahmen dessen auch wieder ein wenig in Mike Maloneys „Investmentratgeber für Gold und Silber“ aus dem Jahre 2008 gestöbert und mussten feststellen, dass alles, was er vorhergesagt hatte, bisher auch so eingetroffen ist.

Diejenigen, die sich Silber kauften, als das Buch veröffentlicht wurde, haben ihren Einsatz bis heute bereits verdoppelt. Während des Kurshöhepunkts im April dieses Jahres hatten sich ihre Gewinne kurzzeitig sogar verdreifacht.

Wir gehen davon aus, dass das im Frühjahr erzielte Preishoch bei Silber bereits im Herbst dieses Jahres übertroffen werden dürfte, weshalb wir Zukäufe während der ruhigen Sommermonate aktuell für einen sehr guten Tipp halten.

Silber, nicht Gold

Ja, wir sind in der Tat verblüfft angesichts der Schlussfolgerungen, zu denen Mike Maloney in seinem Buch gelangt. Laut seiner Auffassung dürfte der Silberpreis den Goldpreis eines Tages sogar noch überflügeln. Diese Behauptung ist heute natürlich immer noch genauso außergewöhnlich, wie es bereits vor 3 Jahren der Fall gewesen ist.

Nichtsdestotrotz können wir uns tatsächlich ein Szenario vorstellen, wo Silber teurer ist als Gold. Dafür bedarf es einer Hyperinflation, wie sie in den Industriegesellschaften das letzte Mal zu Beginn der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts in Deutschland stattgefunden hat. Zumindest bräuchte es dafür eine sehr lange Phase stark erhöhter Geldinflation.

Unter den Edelmetallinvestoren ist Gold aktuell die erste Wahl, doch das könnte sich ändern, besonders falls sich das Momentum bei der Silberpreisentwicklung zwischen Herbst 2010 und Frühjahr dieses Jahres wiederholen sollte. Investoren lieben nichts mehr, als die Gewinnerstraße zu betreten.

Der entscheidende Punkt ist die extrem angespannte Angebotssituation bei physischem Silber, während die Lage am Comex-Futuremarkt dergestalt ist, dass die künstliche Preisdrückung jederzeit in sich zusammenbrechen könnte. Wie könnte es sonst sein, dass heute irgendein Rohstoff weniger kostet als vor über 30 Jahren?

Angebotsverknappung

Sollte die Preisfestsetzung am Comex-Papiersilbermarkt aufgrund der überwältigenden physischen Nachfrage in sich zusammenbrechen und sich in diesem Markt mit geringem physischem Angebot eine Aufwärtsdynamik entwickeln, dann besteht auch die Möglichkeit, dass es bei Silber zu exponentiellen Preisexplosionen kommt.

Diejenigen, die aktuell zur Absicherung all ihr Geld in Gold stecken, würden dann versucht sein, ein Teil dieser Bestände in Silber umzuschichten, so dass sich der Silberpreis immer weiter in die Höhe schrauben würde.

Im Rahmen dieser Entwicklung könnte sich der Goldpreis vielleicht sogar ein wenig abschwächen oder stagnieren. Silber würde dann in einem Superpreissprung den Goldpreis hinter sich lassen, doch wäre dies letztendlich, wie die Dot.com-Aktienblase Ende der 90er Jahre. Nach einer kurzen Phase des Spekulationsfiebers würde die Blase platzen und der Silberpreis wieder zusammenbrechen.

Das Entscheidende ist jedoch, dass Silber angesichts all seines Aufwärtspotenzials billig ist, sollte der Edelmetallbullenmarkt weiter anhalten und die Weltwirtschaft nicht in einer deflationären Depression versinken.

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