Die Vernichtung des Euros schreitet planmäßig voran. Alleine die Griechenland-Krise ist bereits völlig ausreichend, um den Euro und die EZB in Schutt und Asche zu legen

Bob Chapman, The International Forecaster, 20.07.2011

Die Europäer begreifen gerade, dass es ihnen überhaupt nicht möglich ist, sechs Länder vor dem Untergang zu bewahren. Das würde mehr als USD 4 Billionen kosten und die Nettozahler gleich mit in den Bankrott treiben. Wir hatten bereits vor 18 Monaten auf diese Zahl und die damit in Zusammenhang stehenden Konsequenzen hingewiesen.

Es wird eine griechische Staatspleite geben, der danach 5 weitere Staatspleiten folgen werden, was am Ende zum Untergang des Euros und vielleicht sogar zum Ende der Europäischen Union, dieser völlig unnatürlichen Vereinigung, führen wird.

Diese Pleiten werden innerhalb der nächsten Jahre stattfinden und die meisten europäischen Banken vernichten, eine Entwicklung, die dann wiederum auf den Rest der Welt übergreifen wird. Die Eurozone wird so zum Auslöser für die weltweite Finanzkatastrophe.

Das Geld, das von den Eurozonenländern zurzeit in die Griechenland-Rettung gesteckt wird, macht umgehend eine Kehrtwende und fließt auf direktem Wege wieder zurück zu den europäischen Bankern, da Griechenland seine Schulden bedienen muss. In der Zwischenzeit versinkt das Land dank der Austeritätsmaßnahmen in einem dunklen schwarzen Loch.

Die Rettungsgelder des Internationalen Währungsfonds nehmen dieselbe Route, wobei fast 20% dieser Gelder von US-Steuerzahlern stammen. Darüberhinaus wurden die griechischen Papiere, die von europäischen Banken gehalten werden, zum Teil (USD 160 Milliarden) durch amerikanische Banken versichert.

Der Grund, warum die Banken eine Pleite Griechenlands verhindern wollen, ist, dass die US-Banken dann zahlen müssten, aber garnicht über die Gelder verfügen, um dies zu tun. Dieses Ereignis könnte einen weltweiten Zusammenbruch des Bankenwesens auslösen bzw. ein weiteres Rettungspaket des US-Steuerzahlers und der FED notwendig machen.

Für diejenigen, die die Situation in Griechenland und Italien aufmerksam verfolgt haben, dürfte klar sein, dass beide Länder bereits im Jahre 2001 hätten gerettet werden müssen, stattdessen wurden sie auch noch in die Eurozone aufgenommen.

Die Ansteckung leistet ganze Arbeit und es ist nur eine Frage der Zeit, bevor die Dominosteine zu fallen beginnen. Das italienische Schulden/BIP-Verhältnis ist Weltklasse und beläuft sich aktuell auf rund 120%, während die Zinssätze steigen, was die Refinanzierung immer schwieriger macht.

Spanien und Italien sind der wirkliche Dreh- und Angelpunkt des Ganzen. Sollte eines dieser beiden Länder den Staatsbankrott vermelden, bricht in den 6 Eurozone-Pleiteländern alles gleichzeitig zusammen. Wir erklärten bereits in der Vergangenheit, dass die finanzielle Ansteckung nicht nur den Euro und die Eurozone mit in den Abgrund reißen würde, sondern vielmehr die gesamte Europäische Union daran zugrunde gehen dürfte.

Eine Konsequenz der drückenden Schuldenlast ist, dass griechische Anleihen bereits 50% bis 75% an Wert verloren haben und die Anleihen der anderen 5 insolventen Länder real ebenfalls zu Verlustbringern geworden sind. Alleine im ersten Quartal 2011 sind die griechischen Ausgaben ebenso wie die Gehälter bereits um 40% eingebrochen, was dazu führte, dass die Steuereinnahmen in den Keller rauschten, genauso wie wir es vor geraumer Zeit vorhergesagt hatten. So hilft man einer Wirtschaft jedenfalls nicht auf die Beine.

Die ausstehenden Schulden Griechenlands belaufen sich auf USD 480 Milliarden, wovon USD 160 Milliarden über Kreditausfallversicherungen (CDSs) versichert wurden. Die Kreditausfallversicherungen wurden den europäischen Kreditgebern von US-amerikanischen Handelshäusern und Großbanken verkauft. Diese Banken und Finanzinstitutionen machen grundsätzlich nur Geschäfte, die ihnen selbst zugute kommen, weshalb diese finanziellen Vernichtungswaffen auch vollständig verboten werden sollten.

Die Emittenten und Käufer von CDSs und anderen Derivaten befördern die Spekulation und halten sie gemeinsam mit Kräften innerhalb der Regierungen, prominenten Leuten wie Sir Alan Greenspan und den Massenmedien weiter aufrecht.

Eine höhere Transparenz bei den Derivategeschäften käme niemals in Frage, denn dann wäre man ja nicht mehr in der Lage, diese Papiere ungehindert kaufen und verkaufen zu können. Am Ende, wenn die Emittenten in Schwierigkeiten geraten, steht ja der Steuerzahler zur Verfügung, der für die Kosten garantiert und dafür aufkommen kann.

In Europa konnten wir ja jüngst beobachten, wie es dort aufgrund der Derivate und der Kreditratings zu einem Aufschrei kam. Russland und eine Reihe weiterer Länder werden die Ratings von S&P, Moody´s und Fitch nicht mehr länger anerkennen, da sie reine Erfindung und politisch motiviert sind.

Eine Kreditratingagentur schreibt einen Bericht über die Solvenz einer Firma oder eines Landes. Gegenwärtig ist es so, dass das bewertete Unternehmen für den Bericht selber zahlen muss. Stellt das Unternehmen seine Zahlungen ein, folgt dem in der Regel ein nachteiliger Bericht. Das nennt sich Erpressung.

Die Ratingagenturen werden durch Wall Street und das Bankenwesen kontrolliert. Man braucht sich ja nur den Betrug und die kriminellen Machenschaften bei den hypothekarisch besicherten Wertpapieren (MBSs) und den besicherten Schuldverschreibungen (CDOs) anzuschauen. Hier finden massive kriminelle Betrügereien statt, während sich die Gerichte weigern, diesen Dingen auf den Grund zu gehen.

Die Leute, die diese Firmen leiten, gehören ins Gefängnis. Sie kommen jedoch nicht ins Gefängnis, da sie zu jener Gruppe gehören, die das System steuern. Den Europäern ist die ganze Thematik natürlich bereits seit Jahren bewusst, doch haben sie es stets toleriert, aus welchen Gründen auch immer.

Die Ratings, die von den Gutachtern vergeben werden, und der massive Einsatz von Derivaten sind in bedeutendem Umfang für die Kreditkrise mitverantwortlich. Beides führte zu massiver Spekulation, und zwar in einem Umfang, den es in der Vergangenheit so noch nicht gegeben hat. Man hat die Ratings und die Derivate eingesetzt, um sich zu bereichern und das System zur selben Zeit weiter aufrechtzuerhalten.

Wir dürfen in diesem Zusammenhang auch all die Hast und Eile nicht vergessen, mit der die Experten der Kreditratingagenturen die schwachen Eurozonenländer und ihre Schulden heruntergestuft haben. Die Probleme dieser Länder waren bereits vor über 10 Jahren bekannt, und nun wird es ganz plötzlich zu einem Riesenproblem.

Wenn Wall Street und das Bankenwesen diese Kreditratingagenturen kontrollieren, dann stellt sich die Frage, welche Motivation dahinter steht. Wir gehen davon aus, dass die Probleme in Europa als Ablenkung von Amerikas Problemen dienen, aber es konnte auch noch triftigerer Grund dahinterstecken.

Es könnte sein, dass die Mächte in New York City und Washington den Euro als Alternative zum US-Dollar, der Weltreservewährung, vernichten wollen. Es ist möglich, dass hier gerade auf den höchsten Ebenen und hinter den Kulissen ein bedeutender Konflikt ausgetragen wird, der im Kern darum geht, wie die Welt kontrolliert wird und wie das Finanzwesen funktionieren soll. Darüber kann man zumindest einmal nachdenken. Wir sind jedenfalls zu dieser Schlussfolgerung gelangt.

Durch die Absenkung der Kreditratings der Länder steigen natürlich auch die Zinsen, was bei den ohnehin bereits gelähmten Nationen für zunehmenden finanziellen Druck sorgt. Man wird nie dahinter steigen, was in den kranken Köpfen der Elitisten vor sich geht. Ihre Pläne sind so abgrundtief böse, dass der normale menschliche Verstand sie ohnehin nicht zu erfassen vermag.

Wir hatten ja bereits darauf hingewiesen, dass die Europäische Zentralbank in der Vergangenheit jede Menge Fehler begangen hat. Bei der EZB handelt sich um eine Zentralbank, die in Wirklichkeit den Charakter einer halbstaatlichen Einrichtung aufweist und zurzeit von allen Seiten Druck bekommt.

Zu Beginn der Kreditkrise musste sich die EZB an die Federal Reserve wenden, die ihr daraufhin Billionen an Dollars lieh, nur damit sich die EZB und einige Mitgliedsbanken über Wasser halten konnten. Sie befand und befindet sich also in einer entsetzlichen Situation.

Es könnte sein, dass diese Situation in starkem Maße auf die mit AAA bewerteten Anleihen zurückzuführen ist, die in Wirklichkeit nie besser als BBB waren. Die europäischen Institutionen hatten aufgrund dessen Billionen an US-Dollars verloren.

Merkwürdig ist, dass es in diesem Zusammenhang keinerlei juristische Auseinandersetzungen gab und dafür niemand im Gefängnis landete. Ja klar, wenn die Elitisten in eine Sache verstrickt sind, kommt sie nie vor Gericht, und falls doch, dann landet dafür niemand im Gefängnis. Wir nennen das eine kriminelle Kultur.

Auch bei den Goldverkäufen konnte es der EZB nicht schnell genug gehen. Ursprünglich waren 15% ihres Vermögensbestandes Gold. Aktuell liegt dieser Anteil bei 5%.

Die EZB arbeitet gegenwärtig mit einem Hebel von 25:1, obwohl 9:1 eigentlich normal wäre.
Sollten die Vermögensbestände der EZB um 5% im Wert fallen, ist die Bank pleite – ein Ereignis, das ohne weiteres eintreten könnte.

Aktuell hält die EZB rund USD 280 Milliarden an griechischen Anleihen, die nicht das Papier wert sind, auf dem sie gedruckt wurden. Müssten die griechischen Papiere abgeschrieben werden, würde dies bereits dem Doppelten ihrer Kapitaldecke entsprechen, was bedeutet, dass die EZB dann bereits pleite wäre, und dennoch versucht sie immer noch, die gesamte Welt hinters Licht zu führen.

Es ist daher auch keineswegs überraschend, dass die EZB und die meisten anderen Zentralbanken und Geschäftsbanken alle Vermögensbestände Griechenlands stehlen wollen, indem sie lediglich 10% bis 30% des Realwerts dafür zahlen. Wie Sie sehen, ist ja bereits das Griechenland-Problem völlig ausreichend, um den Euro und die EU-Banken in Schutt und Asche zu legen.

Die 17 Eurozonenländer wären dann gezwungen, die EZB zu rekapitalisieren oder die Bank müsste den Betrieb einstellen. Die nationalen Zentralbanken müssten für die Rekapitalisierung ihren entsprechenden Beitrag an die EZB leisten, Gold verkaufen oder mehr Geld drucken, wobei letzteres den Euro noch wertloser machen und für noch mehr Inflation sorgen würde.

Obwohl die USA und Japan in schlimmeren Schuldenproblemen stecken, ist bei der EZB die Gefahr größer, dass ihr die Kontrolle entgleitet. Ein einzelnes Land hat bereits genug damit zu tun, sich mit Schuldenproblemen herumzuschlagen, wenn das Ganze jedoch mit 17 oder 27 unterschiedlichen Nationen geklärt werden muss, ist das einfach nur entsetzlich.

Aber auch der Dollar hat es nicht allzu einfach. Die von den Ländern als Währungsreserven gehaltenen Dollarbestände nehmen immer weiter ab. Alleine innerhalb der vergangenen 3 Monate sank der weltweit von den Ländern gehaltene Anteil an US-Dollarreserven von 61,5% auf rund 60,5% (China mit eingerechnet).

Sollte der Euro aufgrund US-amerikanischer Maßnahmen das Zeitliche segnen, wissen wir wenigstens warum – weil ein schwächerer Euro dem Dollar dabei behilflich ist, seine eigenen Probleme zu verschleiern.

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