Die explosive Schuldenkrise auf beiden Seiten des Atlantiks wird auch im weiteren Jahresverlauf für einen massiven Aufwärtsdruck beim Goldpreis sorgen

Nick Barisheff, BMGBullion, 20.07.2011

Obwohl sich Gold während der Sommermonate traditionell in einer Flaute befindet, haben wir dieses Jahr bereits miterleben können, wie ein explosives Gemisch aus wirtschaftlichen Ereignissen den Goldpreis nach oben trieb. In Zeiten der Unsicherheit, wie wir sie gegenwärtig durchmachen, wird Gold von gerissenen Investoren als Wertspeicher und Vermögensschutz eingesetzt.

Aktuell brauen sich auf beiden Seiten des Atlantiks schwerwiegende Krisen zusammen. In Europa versucht man…zu verhindern, dass der Schulden-Krebs, der Griechenland bereits fest im Griff hat, auf Italien, Spanien und weitere Länder überspringt.

In den USA wies der Chef der US-Notenbank Ben Bernanke mit Nachdruck darauf hin, dass eine weitere Runde der quantitativen Lockerung durchgeführt werden könnte, als er einräumte, dass die FED gewillt sei, „zusätzliche Maßnahmen“ zu ergreifen – wozu natürlich auch weitere Aufkäufe von US-Staatsanleihen gehören – sollte eine Erholung der Wirtschaft wider Erwarten ausbleiben.

Fakt ist, dass Ben Bernanke aktuell der einzige ist, der mit einer Erholung der US-Wirtschaft rechnet.

Durch das Debakel um die Anhebung der US-Schuldenobergrenze, das sich immer weiter in die Länge zieht, wird zusätzlich noch Öl in das ohnehin bereits lichterloh brennende Feuer gegossen. Eigentlich sollte man meinen, dass es vor dem 02.08.2011 zu irgendeiner Art von Vereinbarung kommen würde, doch sendete das bisherige Scheitern der Parteien im Hinblick auf ein derart bedeutendes Thema bereits Schockwellen durch die Märkte.

Moody´s erklärte, dass man nun erneut prüfen würde, inwiefern das AAA Kreditrating der Vereinigten Staaten in Anbetracht der Möglichkeit einer technischen Zahlungsunfähigkeit überhaupt noch zu rechtfertigen ist.

Will man wissen, wie sich der Goldpreis in Zukunft entwickelt, sollte man sich die Frage stellen, wie die Chancen stehen, dass all die vorgenannten Probleme gelöst werden. Aktuell reagiert Gold auf die Schuldenkrise und die unverantwortliche Fiskalpolitik, die zurzeit von den weltweiten Regierungen betrieben wird.

Das heißt auch, dass der Goldpreis in Wirklichkeit überhaupt nicht steigt, sondern es vielmehr die weltweiten Währungen sind, die im Kurs einbrechen, da sie von den Regierungen durch die Schaffung riesiger Mengen an Schulden und Papiergeld fortwährend entwertet werden.

Innerhalb der vergangenen 10 Jahre haben der kanadische Dollar, der Yen und der Euro gegenüber Gold mehr als 70% an Wert eingebüßt. Beim britischen Pfund und dem US-Dollar lag der Wertverlust sogar bei über 80%.

Diese Entwicklung wird solange anhalten, bis im fiskal- und geldpolitischen Bereich wieder Disziplin und Ordnung eingekehrt sind – gegenwärtig findet sich jedoch weit und breit kein Hinweis darauf, dass dies in nächster Zeit der Fall sein dürfte.

Zu Beginn dieses Jahres, als Gold mit rund USD 1.350 pro Unze gehandelt wurde, sagte ich voraus, dass der Goldpreis bis Ende 2011 auf USD 1.700 bis USD 2.000 pro Unze klettern würde. Nun, wo wir bereits die erste Jahreshälfte hinter uns haben, lässt sich festhalten, dass wir gegenwärtig absolut im Zeitplan liegen, um dieses Kursziel zu erreichen, wobei die oben aufgeführten wirtschaftlichen Probleme diese Einschätzung nur noch zusätzlich untermauern.

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